Hallo zusammen, meine alten Lötzinnvorräte und das Kollophonium schwinden und müssen neu besorgt werden. Jetzt gibt es auch bleifreies Zinn. Das hat vermutlich nicht nur Vorteile. Habt ihr da Empfehlungen oder gibt es Langzeiterfahrungen? Kann man das bedenkenlos beim Reparieren alter Geräte einsetzen, wo früher anderes Lötmittel verwendet wurde? Danke für eure Meinung.
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
Den Beitrag-Betreff bei Antworten auf Threads nicht verändern!
Zur Reparatur alter Geräte ist das bleihaltige Lot zu verwenden. Für Neubauten ist dieses Zinn auch verwendbar, sofern man nicht kommerzieller Anbieter ist. Bei der Reparatur neuerer Technik sollte man bleifreies Zinn verwenden. Dazu ist eine höhere Temperatur des Lötkolbens nötig, sowie eine Spitze, die nicht bereits für bleihaltiges Zinn verwendet wurde. Die Lötstellen sehen irgendwie grau aus und erinnern an kalte Lötstellen, aber das ist normal. Beim blauen "C" ist bleihaltiges Zinn noch zu bekommen.
Ich habe mal (gezungener Maßen), da Notreparatur und nichts anderes da, mit bleifreien Zinn gelötet.
Nun, bleifreies Zinn ist auch ein Lötzinn, hat aber mehrere Nachteile:
Die Lötstellen sehen alle wie "kalte Lötstellen" aus
Bei bleifreien Zinn muss die Löttemperatur und Dauer meines Wissens nach höher/länger sein
Du würdest bei alten Geräten, in denen wahrscheinlich verbleites Zinn verlötet wurde, beides mischen.
Ich hatte mal im Elektronik Shop gefragt, wie es mit der Versorgung mit Bleihaltigem Zinn ausschaut und ob ich schon mal hamster muss.
Der Inhaber sagte mir, das für den Konsumer Bereich weiterhin bleihaltiges Zinn angeboten wird.
Deshalb werde ich auch bei Bleihaltigem Zinn bleiben, ggf. etwas Bleifreies Zinn dahaben und an einem Gerät, welches mit bleifreiem Zinn gelötet wurde arbeiten zu können.
Wichtig beim Löten: Gut Lüften.
Für weitere Infos: In die Suchmaschine "RoHS" eingeben, ist eine Richtlinie u.a. zum bleifreien Lötzinn.
Warum darf man eigentlich keine Spitze verwenden,womit schon bleihaltiges Zinn mit verlötet wurde? Was passiert dann? Hatte nämlich schonmal so eine Situation,konnte aber da nichts nachteiliges/nachhaltiges feststellen. Aber es wird schon einen guten Grund haben??
p.s. Ich löte auch lieber mit bleihaltigem Lötzinn.
Vernünftig begründen kann man das kaum, es ist so vorgeschrieben. Ansonsten lötest Du ja auch bleifrei verzinnte Bauelemente aus neuer Fertigung in einem älteren Gerät mit normalen bleihaltigen Lot. Sensible Elektronik wird übrigens noch immer mit normalen Lot gelötet (Ausnahmegenehmigung).
Ach so,"nur" vorgeschrieben. Ich hatte eigentlich gedacht,das es eventuell schneller die Lötspitze zerstören könnte,oder gar,das die Lötstellen schlechter werden/halten wenn beide Zinnarten verschmischt worden sind.
Hallo Wolle, Technikfreund und alle, das war sehr aufschlussreich, meine Entscheidung steht fest, Danke. Ich bin immer froh, wenn die Lötstellen glänzen und ich sicher bin, dass diese guten Kontakt geben. Da möchte ich nicht mit viel höheren Temperaturen löten, um dann Verbindungen zu bekommen, die wie "kalte Lötstellen" aussehen und es vielleicht sogar sind. Diese Richtlinie zielt ja auch eher auf das Vermeiden von Schadstoffen beim Recyceln ab und schränkt nicht das Erhalten, die Reparatur von alter Technik ein.
bei uns in der Firma wurde auch auf bleifreies Lötzinn umgestellt. An die höhere Löttemperatur musste ich mich erst einmal gewöhnen, nur an die nicht glänzenden Lötstellen werde ich es wohl nicht. Wenn man lötet und auch kurz danach glänzt die Lötstelle ja noch, doch plötzlich (beim Erkalten), im Bruchteil einer Sekunde, verschwindet der Glanz plötzlich. Übrigens frage ich mich, wie sieht es in den Firmen aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass zwei Lötkolben verwendet werden. Ausserdem, woher weiss man was für ein Lötzinn in einem Gerät verwendet wurde, das man gerade repariert.
Guten Morgen zusammen, ich verwende kein bleifreies Lot da ich mir einen größeren Bestand zugelegt habe,das ist aber nicht der alleinige Grund.Kupferkaschierte Leiterbahnen können sich beim Löten mit höherer Temperatur ablösen,aber speziell beim Entlöten,wovon kleine Lötaugen und schmale Leiterbahnen besonders betroffen sind!!!
Sicherlich mit ein Grund daß die Industrie wie Wolfgang es sagte Sondergenehmigungen zum Löten mit Bleilot haben.Industriell gefertigte Platinen werden Im Tauchbad verzinnt wodurch ebenfalls die Haftfähigkeit der Kupferbahnen auf dem Trägermaterial stark beeinträchtigt werden könnte.
Moin! Was passiert, wenn man zwei verschiedene Sorten bleifreies Lötzinn mischt, sieht man gerade bei etwa 3 Jahre alten Notebooks. Bei Graphicchips einer bekannten Marke mit N...a reißen serienweise die Lötstellen zum Mainboard, und einen BGA wieder anlöten... Außerdem zerfrißt die höhere Verarbeitungstemperatur die Lötspitzen, das Flußmittel ist agressiver und der Kram neigt zur Whiskerbildung. Ich vermute ja, diese Bleifreigeschichte wurde eingeführt, damit nicht erst lange eine simple Ausrede für die teilweise extrem mangelhafte Lebensdauer moderner Unterhaltungselektronik gesucht werden muß. Gruß Gerrit