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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt
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27.05.11 15:53
Volker 

WGF-Premiumnutzer

27.05.11 15:53
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo zusammen,

erstaunlich, was die alten Röhrenradios aushalten. Mein Braun 555 UKW Baujahr 1955 hing an einem 50 m langen Antennendraht, als ein heftiger Platzregen hereinbrach. Währenddessen hat es im nicht eingeschalteten Radio hinten am Antenneneingang bläulich geblitzt und leicht geknallt. Was für ein Schreck. Danach zog ich gleich das Antennenkabel. Das ls Antennenerde wurde der Schutzleiter verwendet. eigentliche Gewitter kam nämlich nach einigen Minuten.

Das gute Stück spielte danach zum Glück wie gewohnt unverändert auf allen Wellenbereichen. Ein Vergleich mit einem ähnlichen Radio zeigte die gleiche Empfindlichkeit auf Kurzwelle. Auch konnte ich keine sichtbaren Schäden im geöffneten Gerät erkennen. Welch eine Erleichterung. Ich vermute es gab einen rettenden Überschlag zwischen der Erdung und dem Antennendraht. Im Gerät sind die beiden Drähte für Erdung und Antenne nur 5 mm voneinander entfernt. Als Erde diente der Schutzleiter. Ein Radio mit Halbleitern hätte das nie überlebt.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 27.05.11 16:12

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27.05.11 16:37
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

27.05.11 16:37
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Volker !

Gut das nicht nur das Radio, sondern Du und Mitbewohner das überlebt haben. Eine fachmännisch nach VDE gebaute Antennenanlage mit Blitzschutz wäre angebracht. Wenn durch eine nicht VDE gerechte Anlage was passiert kann es Ärger geben und die Versicherungen sind dann auch hocherfreut, die werden auch nicht zahlen wollen.
Ich kann in meiner Wohnung nur eine Innenantenne benutzen, bin aber schon zweimal innerhalb von 10 Jahren "Überspannungsgeschädigt" worden durch Blitzschlag in der Nähe. Es gibt auch Möglichkeiten des Schutzes Indoor da könnten die Experten etwas zu sagen.
Da Röhren gegen Überspannungsimpulse viel robuster sind als Halbleiter, wurde das von den Sowjets für ihre Militärflugzeuge genutzt, die hatten anstelle von Transistoren Subminiatur - Röhren verbaut. Deshalb gab es dort auch eine Weiterentwicklung solcher Kleinsignal - Röhren, hier nicht.

MFG Nobby

27.05.11 17:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

27.05.11 17:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Nobby,

das mit dem Blitzschutz hier ist ein echtes Problem. Genauer gesagt handelt es sich bei meiner Antenne um einen Multiband-Dipol für das 80- bis 20m-Amateurfunkband, der zwischen zwei Birken in etwa 12 m Höhe hängt, eine Spannweite von 40 m hat und mit 30 m Koaxkabel gespeist wird. Als Empfangsantenne schließe ich nur die Seele oder den Mantel des Koaxkabels an. die VDE-Vorschriften, die ich gefunden habe, beziehen sich immer auf die Erdung des Antennenmastes, den ich nicht habe. Abgesehen davon sind hier in Schweden VDE-Vorschriften nicht bekannt. Die Häuser in Schweden kennen auch keinen Blitzschutz, weil es hier im Norden seltener gewittert als im Süden. Wie die allermeisten Häuser hier ist unseres aus Holz und hat ein Blechdach, das ebenfalls nicht geerdet ist. Ich weiß, da stehen jetzt einigen die Haare zu Berge. Aber das ist hier die Regel. Trotzdem passiert recht wenig. Nur Abklemmen des Antennenkabels hilft wirklich, was ich ja in der Regel mache. Ich habe schon diverse Foren wegen des Themas durchwühlt. Gegen statische Aufladung des Dipols kann man am Einspeisepunkt Drosseln oder einen Widerstand von 1 Mega-Ohm anbringen, wie es in meinem Fall ist. Sollte der unwahrscheinliche Fall eines Volltreffers durch Blitzschlag eintreten, zahlt halt die Versicherung ein neues Haus samt Einrichtung. Die Schweden sehen das alles recht gelassen.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

27.05.11 18:36
wumpus 

Administrator

27.05.11 18:36
wumpus 

Administrator

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Volker,

den 1 M Ohm würde ich gegen 30 bis 100 kOhm 10 Watt tauschen. Verwendest Du eine 1 KW-Sendeendstufe oder "nur" 100 Watt?

Die 30 bis 50 KOhm sind bei 100 Watt ganz ok.

Zusätzlich würde ich für dem Amateurfunkfall eine Blitzschutz-Patrone in das Koaxkabel legen, die zünden sicher, helfen aber nur die Blitzspannung zwischen Seele und Schirmung abzuleiten (Zündkurzschluss, sehr effektiv.

Gegen einen Hochleistungseinschlag hilft auch kurz vor dem Haus das Koaxkabel auf 10 Windungen (Durchmesser 15-20 cm) aufzuwickeln, ist eine gute Drossel. Der Blitz wird das Kabel wegen der Induktivität an dieser Stelle durchbrennen. Nimmt bis zu 50 % der Energie weg.

Zusätzlich würde ist eine Überschlagstelle am Eingang zum Haus anbringen. Die kann einen grossen Teil der Energie vor dem Haus in den Boden leiten.

Kabel direkt in die Erde (oder sind da Felsen?), wenn geht tief einführen. Dann aus 10 mm Schrauben und Muttern eine Überschlagstelle zur Koaxkabelabschirmung (ohne galvanische Verbindung) herstellen. Abstand 1 cm (so wenig wie möglich). Niederohmig Mit dicken Querschnitt nach Masse verbinden.

Die beiden Widerstände verhindern starkes statisches Aufladen und nehmen bei Nicht-Nah-Blitzen ein wenig Energie weg.

Die Anlage kann so für Amateurfunk und Radio wechselweise genutzt werden. Trotzdem würde ich bei Gewitter rechtzeitig die Antenne abmachen und nach draussen legen.........



Gruß von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forum-Betreiber)

Rettet den analogen deutschen AM / FM - Rundfunk!:
www.rettet-unsere-radios.de

Zuletzt bearbeitet am 27.05.11 18:50

Datei-Anhänge
blitzschutz.jpg blitzschutz.jpg (277x)

Mime-Type: image/jpeg, 19 kB

27.05.11 20:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

27.05.11 20:42
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Rainer,

vielen Dank für Deine Tipps. Ich fahre nur mit 100 Watt. Eigentlich sind es ja nur 30 Watt, da ich meistens digitale Betriebsarten verwende. Bei mir ist der Widerstand am oberen Ende des Koaxkabels. So einen ähnlichen Koaxwickel habe schon oben als Mantelwellensperre. Im Prinzip fehlt nur die Blitzpatrone und ein Erdungsstab.



Das obige Bild zeigt die Antenne im Winter. Da das Koaxkabel in der Luft hängt, kann dieses als Empfangsantenne für Längst- bis Mittelwelle mitbenutzt werden. Selbst im Winter, wenn das Mittelwellenband voll mit Stationen besetzt ist, sind die alten Röhrengeräte mit so einer Antenne nicht überfordert.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

27.05.11 20:57
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

27.05.11 20:57
joeberesf 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo zusammen,

ich habe mal einen Detektor bei Gewitterwetter an der Antenne gehabt und es schlugen keine
Blitze ein. Es war einfach nur ein Gewitter was vorbeizog. Es gab wirklich keinen Einschlag und
trotzdem waren meine Schottkydioden durchgebrannt. (4 St. parallel).

Ich ziehe jetzt immer die Antenne ab und erde sie am eisernen Gartenzaun.

Gruß

Joe

P.S. Hallo Volker, Deine Antennenanlage ist schon ein gewaltiger Aufbau.

Zuletzt bearbeitet am 27.05.11 21:04

28.05.11 07:04
wumpus 

Administrator

28.05.11 07:04
wumpus 

Administrator

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Volker,
die Mantelwellen-Sperr-Wicklung des Koax-Kabels oben an der Antenne reicht nicht zur Energievernichtung aus, da das gesamte Kabel danach bis zum Haus ebenfalls Überspannung einfangen kann. Ich würde direkt vorm Haus eine weitere Aufwicklung anbringen.

Der Antistatic (Isotropic grain) - Widerstand oben kann auch mal durchgefeuert werden von einer Überspannung. Unten am Stecker hat man ihn besser unter Kontrolle.

Die Blitzschutz-Patronen sind zwar teuer, aber sichern doch schon Geräte-Eingänge ab gut ab. Auf dem Koaxkabel (Schirmung / Seele) beim offenenen Dipol liegen im Blitzfall im Nahfeld schon mal gern einige Tausend Volt an.

Messe doch mal beim nächsten Gewitter im Anzug VORSICHTIG die Spannung zwischen Seele und Schirmung (trotz des 1M Ohm). Da baut sich trotzdem was auf. Deshalb bevorzuge ich hier niederohmigere Widerstände.


Wenn Du die Antenne nicht auch als Radioantenne nutzen würdest, würde ich die Koaxkkabel-Schirmung kurz vor dem Haus an Masse legen und prüfen, ob der Sender so gut arbeitet. Vielleicht kannst Du dort einen massiven Schalter anbringen, um die Masse bei Radioempfang wegzuschalten?

Schönes Photo übrigens.... (Neid wegen der schönen Umgebung)....

Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

Rettet den analogen deutschen AM / FM - Rundfunk!:
www.rettet-unsere-radios.de

Zuletzt bearbeitet am 28.05.11 07:10

28.05.11 08:33
Volker 

WGF-Premiumnutzer

28.05.11 08:33
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Rainer,

danke für deine Ausführungen. Das Photo ist bei einer einmaligen Wettersituation entstanden. An einem absolut windstillen Tag hatten sich bei -15° C lange, hauchdünne Eisnadeln auf den Ästen gebildet. Ein paar Stunden später hatte ein leichter Windzug die ganze Pracht weggeblasen. Es gibt keinen Grund für Neid. Die schöne Natur hat ihren Preis: Lange, dunkle Winter mit Schnee im Überfluss (manchmal von Mitte Dezember bis Anfang April) und bis zu 75 cm Schneehöhe bei bis zu -33° C machen das Leben nicht gerade einfach. Man gewöhnt sich an vieles, aber nicht an alles. Dies bekommt der Schweden-Tourist, der gewöhnlich nur den Hochsommer kennt, überhaupt nicht mit.

Übrigens ist die Gemeinde, in der ich wohne, flächenmäßig gesehen sogar etwas größer als Berlin. Berlin hat 892 km² und meine Gemeinde hat etwas über 1000 km². Allerdings wohnen hier nur knapp 21.000 (21 Tausend) Menschen und nicht fast 3,5 Millionen wie in Berlin. Entsprechend wenig los ist hier bei uns. Da hätten wir schon mal wieder Lust auf Großstadtluft. Dafür können wir theoretisch jeden Tag des Jahres an einem anderen See baden gehen, wir haben nämlich 366 davon.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

28.05.11 09:03
wumpus 

Administrator

28.05.11 09:03
wumpus 

Administrator

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Volker,
ich habe Schweden auf einer Kleinkraftrad-Tour mit einem ehemaligen Schulfreund im Sommer 1965 kennen und lieben gelernt. Eine Tour, die ich niemals vergessen kann und will:

  • Polizisten in jedem Ort sprangen auf die Strasse und stoppten die vermeintlichen Verkehrssünder (In Deutschland war das Kleinkraftrad Kreidler Florett (4,2 PS) für 2 Personen und Tempo 65 zugelassen). In Schweden gab es das so wohl nicht, sondern nur Mopeds mit Tempo 50 und einer Person.
  • Damals noch Linksverkehr. Kam man morgens aus der Jugendherberge und fuhr noch müde los, was das dann doch schon mal auf der rechten Seite.
  • Elch mitten auf der Strasse mit drohender Haltung ! (Bei Gävle)
  • Geldnot. In Stockholm war das Geld alle und wir mussten 5 Tage auf die Überweisung warten.
  • Genuss von Kartoffelbrei, da sehr preiswert damals überall an Imbiss-Buden erhältlich.
  • Grosse Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Schweden, die uns bei Pannen geholfen haben oder Fahrscheine (Södertölje-Stockholm und zurück) schenkten (um zum Hauptpostamt zu fahren und nach der Geldsendung zu fragen).
  • Gute Geschäfte, als das Geld ausging: Eine mitgebrachte Flasche Whiskey wurde in Upsalla an Studenten für 90 Kronen verkauft.
  • Verhaftung durch die Militär-Polizei, weil wir aus Versehen zu dicht an irgendeinen Militärbereich herangekommen waren. Da wir aber harmlos waren, wurden wir nach einer umfangreichen Verköstigung wieder freigelassen.
  • Trampen und wiederholte Mitnahme in den tollen Buckel-Volvos.
  • Schon in Gävle wollte die Sonne nicht so richtig untergehen.
  • Endlose Wälder, viele Seen (und Mücken)....



Gruß von Haus zu Haus Rainer (Forum-Betreiber)

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28.05.11 13:23
Volker 

WGF-Premiumnutzer

28.05.11 13:23
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Gewitter: Es hat im alten Radio geblitzt und geknallt

Hallo Rainer,

einfach unwiederbringlich deine Erlebnisse in Schweden. Gerne hätte ich dort auch mal die 60er Jahre erlebt. Auf Grund meines Alters bin ich erst Ende der 70er Jahre dazu gekommen Schweden zu besuchen. Damals ging es per Interrail mit dem Zug nach Nordschweden, um dort mit Zelt und Rucksack durch die Wildniss zu wandern.

Du hattest noch ein Schweden erleben können, das durch das Millionenprogramm http://de.wikipedia.org/wiki/Millionenprogramm noch nicht architektonisch verschandelt wurde. Wenn ich mich so umschaue, sind die allermeisten Gebäude in der Gegend und im Stadtkern nach 1970 gebaut worden. Damals war auch vieles andere anders, z.B. war Schweden im Kalten Krieg wirschaftlich weitgend autark. Heute ist Schweden in der EU und hat eine offizielle Einwanderungspolitik. 20% der Bevölkerung haben einen Migrationhintergund. Es ist inzwischen völlig normal, dass jemand mit ausländischen Akzent spricht.

Ja, zu deiner Zeit gab es nicht nur den Links-Verkehr. Die Leute hatten sich damals noch mit der Höflichkeitsform angeredet. Heute herrscht das "Du" vor ( http://de.wikipedia.org/wiki/Du-Reform ). Schweden ist in vieler Hinsicht anders.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 28.05.11 13:27

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