Hallo,guten Abend.Ich habe mir vor ein paar Jahren bei einem grossen Kafferöster ein Radio fürs Bad gekauft.Retrodesign like Braun SK2 oder ähnlich.Ist halt nur ein Radio um morgens früh wach zu werden Nun habe Ich mir das baugleiche Radio noch einmal bei einem Sonderpostenmarkt für 10€ gekauft,um in meiner Mittagspause unterhalten zu werden.Nach dem Auspacken aus der Originalverpackung fiel mir sofort ein abgefallener Lautsprecher im Gerät auf.Das Gerät hat aber trotzdem funktioniert.Gerät auseinander gebaut ,Lautsprecher wieder befestigt(viel zu kurze Schrauben)und wieder zusammengebaut.Dabei ist mir aufgefallen das innen an der Rückwandseite des Gerätes ein massiver schwerer Kunstoffblock von ca.8-4-4 BHT ohne irgendeine Funktion angeschraubt ist.Dieses Teil ist wohl nur dafür da um Gewicht,und Wertigkeit vorzutäuschen.Ich finde das ist das Allerletzte,da auch das Empfangsverhalten unter aller Kanone ist.Frage ins Forum:Kennt Ihr auch solche Blendergeräte.
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23.10.10 22:18
roehrenfreak
nicht registriert
23.10.10 22:18
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Ein Blendergerät
Hallo Joe,
vor ca. 33 Jahren bekam ich einen fernöstlichen Transistorempfänger in die Finger, auf dessen Front der werbeträchtige Schriftzug "10 Transistors" prangte. Das stimmte mich schon etwas misstrauisch. Eine genauere Untersuchung der (schlecht verarbeiteten) Platine förderte ein ernüchterndes Ergebnis zu Tage:
Von den versprochenen 10 Transistoren waren drei ohne Funktion, d.h. nur die dreibeinigen Körper optisch präsent. Keine Leiterbahn verband sie mit der Schaltung. Und es waren wirklich nur "Transistorkörper", denn innen waren sie tatsächlich leer!
Das war ein echter Blender. Genau genommen war es sogar Betrug!
es gab mal ein kleines Röhrenradio, made in Hong Kong so um 1967-68. Das wurde in einem Berliner Gebrauchtwaren-Laden als neu. angeboten. Man bekam ein Werbeblatt und eine unmögliche Bedienungsanleitung (nach Muster " Machen an Radio und hören die Welle...). In diesen "Unterlagen" und auf der Rückwand prangte der Hinweis "6 radio bulps" !.
Drinnen waren aber nur 4 radio bulbs ( radio tubes oder radios valves ?). Die restlichen beiden tubes waren die Skalenbirnchen !!!
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
Die Geschichte der "Blenderradios" reicht doch bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück und ist vorrangig ein Produkt der Werbewirtschaft. Da hat ein SW- Fernsehgerät 38 Röhren, weil man einfach die Systeme zählte. Da gab es einen Super mit 22 Kreisen, bei denen AM- und FM- Kreise addiert wurden. Da mutierte die Sinusleistung zur Musikleistung, zur Musikspitzenleistung und gipfelt heute in PC- Boxen, die mit einem Steckernetzteilchen 150 Watt liefern sollen. Als es Mode war, die Anzshl der Transistoren als Qualitätsargument zu verwenden, wurden auch unbenutzte oder als Diode verwendete Transistoren mitgezählt. Interessant wäre die Auflistung von Transistoren in IC- Schaltungen. Hier würde man spielend 100 Transistoren und mehr erreichen. Dieses Verkaufsargument hat man aber (noch?) nicht erschlossen.
Bei Deinem Zweitradio gleicher Herkunft hat man wohl die "stabile Seitenlage", wie sie bei der ersten Versorgung Verletzter üblich ist, berücksichtigen wollen..... Die Täuschung und Blendung der Kunden für den Konsum und die versteckten Preiserhöhungen durch fast unauffällige Minimierung des Inhaltes, sind auch bei Lebensmitteln allgegenwärtig. Die Addition der beiden Stereokanalleistungen oder die Spitzenleistung als Dauerleistung, sind wie schon erwähnt, sprichwörtliche Maschen der Werbung und des Handels allgemein. Die einzige Rettung oder Schutz ist ständige Informationssuche und kritisches Überdenken der Versprechungen. Eine ständig sprudelnde Quelle, weil das nicht jeder Kunde und Käufer macht oder beherrscht. Ebenso fallen auch in anderen Bereichen immer wieder Leute auf die alten Amts- und Behördentricks, Oma- und Enkelmasche trotz immerwährender gezielter Warnungen herein. Wer das "Netz" nutzen kann findet die hilfreichen informieren. Unter der wesentlich älteren Generation haben die "Scharlatane" mit *(A)*ischen Versprechungen und Verlockungen immer wieder leichtes Spiel und Erfolg. Ein Unfug ist auch, daß man mehr und mehr den Bürgern nur noch die www.-... Informationen zumutet oder bereitstellt.
es ist zwar auch schon etwas her, aber die Methoden scheinen sich nicht zu ändern.
In einem Telefonhörer war eine massive Metallplatte eingebaut, die Wertigkeit und ein angenehmes Handgefühl vortäuschen sollte.
Da ja die Sprech- und Hörkapsel nicht mehr wie zu Zeiten der Telefone mit Wählscheibe aus einem Metallgehäuse, sondern nur noch aus zwei kleinen Plastikteilen bestand, konnte das Hörergehäuse auch dünner ausfallen.
Der dadurch auftretende Wertigkeitsverlust des sehr leichten Hörers wurde eben dadurch kompensiert, man hatte wieder etwas in der Hand.
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