Re: Amateurempfänger 1925 - doch wie funktioniert er?
Hallo Joerg
Ich will eigentlich das Wochenend-Experiment schließen.
Es war lehrreich auch in dem Sinn, dass nicht alles so stimmt, wie es gedruckt steht...
Was mich sofort störte, war die Bemerkung „Ohne Drahtantenne“ und weiterhin steht auf Seite 164 geschrieben: „Es empfiehlt sich, den ganzen Empfänger in einen mit Blech ausgekleideten Kasten einzubauen, um ihn dadurch hinreichend elektrostatisch zu schützen.“ Ehrlicher wäre gewesen zu sagen, die Kiste ist eine Dreckschleuder und pfeift wie verrückt... Auch die Aussage, dass das Gitter auf plus 40 bis 80V liegt stimmt nicht. Gemessen mit DVM (Ri 10 MOhm) sind es -12V bei Dauerschwingungen und + 1,4V im Pendelmodus.
Du musst wissen Joerg, ich bin Radiobastler und Amatör, tiefergehende Erklärungen kann ich einfach nicht geben. Aber im WWW steht sehr viel in englischer Sprache zu lesen. Hier nur ein Beispiel mit 11 Seiten:
Meine letzte Aktion heute war, mal auszuprobieren, was eine künstliche Bedämpfung so bringt. Dazu habe ich ein 50 Ohm Poti in Reihe mit L1 gelegt. Damit geht die Güte zurück. Das Ein- und Ausschwingverhalten von L1 und C3 wird verkürzt. Hätte auch ein 500k log. Poti parallel zu L1 nehmen können. Die Verbesserung war, die manchmal unsaubere Wiedergabe beim Abstimmen im Durchlassbereich, hatte ihren Grund darin, dass Überlagerungen auftraten, die ich mir zunächst nicht erklären konnte. Mit der angebrachten Dämpfung ist das nun weg. Wieder was dazu gelernt....
User „qrp“ schlägt vor, die Dämpfung getaktet und verzögert arbeiten zu lassen und nur den Burstabfall zu beschleunigen. Damit können die Bursts näher zusammenrücken, was wiederum eine höhere Pendelfrequenz zulässt. Ich weiß nicht, ob ich die Zeit dafür finde, ich bin nämlich Rentner.
Ich habe Deine tolle Arbeit mit dem UKW-Pendler überflogen. Wie schon früher erwähnt, auf der UKW sind die Senderabstände viel größer und damit eine große Empfangsbandbreite nicht störend.
Viel Spaß mit dem gemeinsamen Hobby Gruß aus NL, Wolfgang
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Re: Amateurempfänger 1925 - Bitteschön, einen hab' ich noch …........
Zur Erinnerung: Die von Jan (regency) zu Anfang hier eingebrachte Schaltung machte uns Kopfzerbrechen was betrifft den Eingangskreis L1 in Serie mit C3. Kann das überhaupt funktionieren?
Mit meinem Nachbau und die Stromversorgung (HF-mäßig) auf Erdpotential, jedenfalls nicht. Daher meine Anpassung mit C3 parallel an L1. Nur so ist eine deutliche Resonanz zu erzielen. Nun wäre es zum Abschluss interessant zu erfahren, ob der originale Aufbau -also mit den damals üblichen Trockenbatterien- sich ganz anders verhält ? Man kann dann mit geringeren parasitären Kapazitäten parallel an C3 rechnen.
Gestern war ich bei Aldi und sah, dass die 9V Batterien (NiMH Akkus) reduziert waren. Damit kann man sich eine Anodenbatterie basteln, dachte ich so.... Davon habe ich mir welche mitgenommen und acht Stück in Reihe geschaltet, was 72V ergibt. Die Heizspannungsquelle bilden drei AA-Zellen plus eine Si-Diode.
Entgegen meinem Vorhaben wurde ein erneuter Anlauf genommen, um die Wahrheit über die von Hanns Günther angegebene Schaltung (Abb.169) zu erfahren. Als Erde dient die Zentralheizung. Der Kopfhörer ist ebenfalls von anno dazumal, ein E.H.333 TELEFUNKEN.
Ergebnis: Leider ist keine Besserung zu verzeichnen. Auch jetzt ist C3 wirkungslos.... Gesamturteil: Nicht empfehlenswert.
Re: Amateurempfänger 1925 - doch wie funktioniert er?
...Na, das wäre was gewesen, wenn es unerklärlicher Weise eine Verbesserung gegeben hätte! So bleibt die Schaltung ein Beleg für sehr frühe Versuche, Empfindlichkeit und Reichweiten zu verbessern mittels Pendelempfang. Danke für den letzten Schritt zur Abklärung, der noch offen war, an Wolfgang (WoHo). Das Foto ist auch sehr hübsch. Viele Grüße, Jan