Analog und Digital |
|
- Thema geschlossen
- 03.08.14 08:37
von wumpus
|
1 2 3
|
1 2 3
|
21.07.14 23:18
Volker WGF-Premiumnutzer
|
21.07.14 23:18
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Analog und Digital
Hallo Mani,
die analoge Sprachübertragung ist in Sachen Empfindlichkeit derzeit der digitalen Sprachübertragung eindeutig überlegen. Dabei sind SSB und Schmalband-FM in Sachen Empfindlichkeit besser als die derzeit bekannten digitalen Spachübertragungssysteme. Diese werden nur verwendet, weil sie Zusatzinformationen übertagen können und nicht so leicht abgehört werden können. DRM war ein Misserfolg. Es klingt zwar besser als AM und kommt rechnerisch mit weniger Sendeleistung aus. In der Praxis war das System wegen der vielen Aussetzer unzumutbar.
Das Video ist wohl wegen seiner Hintergrundmusik in Deutschland nicht abrufbar. Das hatte ich schon befürchtet.
|
|
|
|
22.07.14 00:09
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
22.07.14 00:09
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
Re: Analog und Digital
Hallo Mani,
ja, was ist jetzt wem überlegen?
Das muss man natürlich einschränken auf die Bereiche, wo analoge und digitale Lösungen prinzipiell beide verfügbar sind. Außerdem benötigt das Digitalsystem normalerweise vorne und hinten einen Übergang in die analoge Außenwelt.
Ich meine dass dort wo es prinzipiell geht sich auf längere Sicht die digitalen Lösungen durchsetzen werden, da sie einfach meistens schlagende Vorteile auf ihrer Seite haben die die allermeisten Nutzer früher oder später überzeugen. So wie es passiert ist z.B. bei: CD gegen Schallplatte, digitale Oszis gegen Analogoszis, TFT gegen CRT, digitale Fotokameras gegen chemische Fotografie, inzwischen ja sogar volldigitale Sinuserzeugung bis zu einigen 100MHz statt LC-Oszillatoren.
Digitale Systeme brauchen, wenn es über primitive Funktionen rausgeht, oft einen so großen Entwicklungsaufwand dass es gute Gründe gibt erst mal nach einem analogen Weg zu suchen. Der Hauptunterschied zur analogen Entwicklung ist die sogenannte Sequentielle Tiefe. Eine analoge Schaltung ist praktisch immer "flach", d.h. sie hat kein Gedächtnis. Bei einem bestimmten Eingangssignal reicht es an jedem Knoten zu messen um das System zu verstehen. Wenn man zu irgendeinem Zeitpunkt später nochmal das gleiche Signal anlegt werden sich wieder genau die gleichen Messwerte ergeben. Das digitale System verändert jedoch sein Verhalten in Abhängigkeit der aktuellen Eingangssignale und der vorhergehenden Eingangssignale. Das macht die Entwicklung, den Test und die Fehlersuche so kompliziert und zeitaufwändig. Die Hürde zur digitalen Lösung liegt sehr viel höher (außer bei primitiven Anwendungen).
Die Geschwindigkeiten werden immer höher, die Stromaufnahmen immer niedriger. AD- und DA-Wandler bis deutlich in den GHz-Bereich, das ist schon beeindruckend! Aber es wird immer Anwendungen geben wo der Digitalismus kaum eine Chance hat. Z.B. die Bemühungen mit digitalen Audio-Endstufen und Lautsprechern wurde ja wohl inzwischen aufgegeben. Eine einfache, billige, gut funktionierende Analogschaltung wird auch niemand mit Gewalt digitalisieren wollen. Die große Chance der Digitaltechnik kommt immer dann wenn das Analoge eine deutliche Schwäche hat, die man digital lösen kann. Wie bei den Störungen/Verschleiß der Schallplatte, oder dem Problem der Analogoszis bei einmaligen Signalen.
Wo das Analoge kein Problem hat, kann das Digitale keine Lösung sein. viele Grüße Martin
|
|
|
22.07.14 00:23
Maninicht registriert
|
22.07.14 00:23
Maninicht registriert
|
Re: Analog und Digital
Hallo Martin!
Das ist eine sehr gute Beschreibung, besonders gefällt mir der letzte Satz vor deinem Gruß
Und sonst würde ich so sagen: Eine sinnvolle Kombination aus Analog und Digital ist immer gegeben oder auch notwendig, weil es Aufwand und Kosten sparen kann...
Jedoch würde ich jetzt Digital nicht mit einem Programm gleichstellen...
Beste Grüsse
Mani
|
|
|
22.07.14 08:25
Volker WGF-Premiumnutzer
|
22.07.14 08:25
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Analog und Digital
Hallo Martin,
ich habe ich mich nur auf den Spezialfall für die Sendeleistung und auf die Modulationsart bezogen. Mit gleicher Sendeleistung kommt man für die Sprachübertragung mit Schmalband-FM und SSB weiter als mit digitalen Sprachübertragungssystemen. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass das menschliche Gehirn eine durch Rauschen gestörte Sprachübertragung immer noch besser dekodieren kann als die derzeit üblichen digitalen Systeme, weil das menschliche Gehirn z.B. nach einer Wahrscheinlichkeitsüberlegung noch versucht den ganzen Sinn eines Satzes zu verstehen, obwohl einzelne Worte oder Silben nur noch zu erahnen sind. Ein digitales Sprachübertragungssystem bricht ab einem bestimmten Signal-Rausch-Verhältnis einfach ab.
Zuletzt bearbeitet am 22.07.14 17:04
|
|
|
22.07.14 16:57
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
22.07.14 16:57
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
Re: Analog und Digital
Hallo Volker,
richtig, es ist ähnlich wie beim Unterschied von (normaler) AM zu (normaler) FM bezüglich Störabstand am Demodulator: bei AM kann man bei schlechtem S/N immer noch was raushören, FM bricht unterhalb einer Schwelle (waren es 10dB?) scharf ab und geht in Rauschen über.
Die digitale Fehlerkorrektur arbeitet lange perfekt, und bricht dann schlagartig zusammen wenn auch nur ein einziges Bit mehr verfälscht ist als der Algorithmus korrigieren kann. Es hängt eigentlich vom Anwendungsfall ab welches Verhalten einem mehr stört.
Gruß Martin
|
|
|
27.07.14 00:57
Maninicht registriert
|
27.07.14 00:57
Maninicht registriert
|
Re: Analog und Digital
Hallo zusammen!
Ich erinnere mich jetzt an die Zeit des "Z80" Mikroprozessor um die 80er Jahre von Zilog.
Mein Kollege aus der Lehrzeit hatte sich "digitalisiert", ich blieb bei der "analogen" Seite...
Und dabei hatten wir oft Diskussionen wegen Kosten und Anwendungen, auch von der Sinnhaftigkeit.
Sicher hat man bei einem "Prozessorsystem" viele Möglichkeiten einer Programmierung, und ein CPU-System kann man vielerorts einsetzen. Jedoch für eine einfache U/F Umsetzung, Themperatur/Strom/Spannungs oder sonst irgend welche Wandlungen brauche ich kein System, das damals in Österreichischen Schillingen an die 2000 gekostet hat und ich mit ein paar Bauteilen um 100 Schilling das selbe erreichte.
Klar, daß ich für jeden Fall eine neue Platine brauchte, aber es ging ja nur um die einzelne Lösung...
Und daß die digitale Maschine eine analoge Aussenwelt benötigt, um überhaupt etwas sinnvolles zu vollbringen, ist ja wohl klar. Zusätzlich sind Programmabstürze quasi immer wieder dabei.
Meine Analogen Steuerungen oder Meßeinrichtungen, meist aufgebaut mit OPs, Schmitt/Triggern funktionieren heute noch und die Ersatzteile sind noch auf der Erde.
Das war nur eine Randbemerkung zum Thema
Beste Grüße
Mani
Zuletzt bearbeitet am 27.07.14 00:59
|
|
|
01.08.14 20:45
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
01.08.14 20:45
SmdSchubser WGF-Nutzer Stufe 2
|
Re: Analog und Digital
Hallo zusammen,
heute hatte ich im Kollegenkreis (Elektronik-Entwickler) die Frage aufgeworfen, was wohl "nach" Digital kommt. Ob es überhaupt prinzipiell noch was anderes als analog bzw. digital geben könnte.
Wir konnten uns da absolut nichts vorstellen.
Was meint ihr?
Gruß Martin
|
|
|
03.08.14 00:00
Volker WGF-Premiumnutzer
|
03.08.14 00:00
Volker WGF-Premiumnutzer
|
Re: Analog und Digital
Hallo Martin,
noch niemals zuvor waren so viele Menschen auf der Welt in der Forschung und Entwicklung beschäftigt, wobei ihnen noch nie dagewesene mächtige Werkzeuge wie das Internet für den Informationsaustausch und sehr viel Rechenkapazität zur Verfügung stehen. Trotzdem geht die technologische Entwicklung in den letzten 10 Jahren eher schleppend im Vergleich zur Forschungskapazität. Es wird alles etwas besser und leistungsfähiger bei sinkenden Kosten, dennoch gibt es keine umwälzendenden Änderungen.
Technologische Entwicklungen verliefen in der Geschichte meistens sprunghaft. Im Moment befinden wir uns wahrscheinlich in einer Phase, in der in den nächsten Jahrzehnten keine großen Umwälzungen geschehen werden. Wir warten immer noch auf selbstfahrende Elektroautos, auf Haushaltsrobotor, die uns die alltägliche Arbeit abnehmen und auf den Fusionsreaktor für eine nahezu unbegrenzte Energieerzeugung. Aber diese Produkte kommen nicht. Es kommt erfahrungsgemäß aber immer ganz anders als man sich das vorstellt. Bill Gates hatte anfangs dem Internet keine Chance gegeben. Da hatte er sich gewaltig geirrt.
Die wirklichen Probleme, die wir auf der Welt haben, bekommen wir jedenfalls nicht in den Griff. Wirtschaftlicher Wachstum bei gleichzeitiger Überbevölkerung lässt die Lebensqualität und damit den wirklichen Wohlstand in die Begrenzung fahren. Was habe ich von einem Sportwagen mit 300 PS, wenn ich damit nur im Stau stehe oder meistens genvert einen Parkplatz suche? Was hat jemand von einem Supergehalt, wenn er in der Londoner Innenstadt arbeitet, aber dort umgerechnet 2000 Euro Miete für eine 1-Zimmer-Bude zahlen muss oder jeden Tag 4 Stunden Zeit für das Pendeln zum Arbeitsplatz vebringt? Nichts. Er kann eigentlich nur damit Prahlen, was für einen gut bezahlten Job er hat. Der Preis dafür ist allerdings zu hoch.
Das Dumme ist, das oft Dinge erfunden werden, die im ersten Moment verlockend sind, aber in Wirklichkeit eher unglücklich machen, weil sie falsch genutzt werden. Ich denke da zum Beispiel an das Fernsehen. Anfangs versprach man sich vom Fernsehen einen ungeahnten Bildungsschub in der Bevölkerung. In Wirklichkeit ging der Schuss nach hinten los. Kinder zum Beispiel, die sehr viel Zeit vor dem Fernseher verbringen, sind meistens schlechter in der Schule, haben eher Übergewicht und sie sind im Durchschnitt gewaltbereiter. Das ist nicht meine Meinung, sondern in zahlreichen Studien belegt.
Was ich damit sagen will, ist, das die Frage, was nach Digital kommt, sich derzeit wohl nicht beantworten lässt. Und wenn etwas nach Digital kommt, dann brauchen wir uns nicht zu viel davon versprechen. Mir fällt da nur noch der Quantencomputer ein, der aber anscheinend nur Sinn für das Knacken von Codes macht.
Zuletzt bearbeitet am 03.08.14 00:07
|
|
|
03.08.14 01:19
Maninicht registriert
|
03.08.14 01:19
Maninicht registriert
|
Re: Analog und Digital
Hallo Volker, hallo Martin!
Volker, ich bin voll Deiner Meinung!
Ich habe mit 25 Jahren zu einem Kollegen in der Elektronikentwicklung gesagt. daß die Elektronik die Menschheit eher verdummen läßt...
Wie Viele können heute rechnen, logisch denken oder abschätzen, ob ein Ergebnis stimmen kann oder nicht.
Bildschirme zeigen uns nicht immer die Wahrheit, besonders wenn sie gehackt wurden.
Auf die Frage von Martin fällt mir BIONIC ein als nächste Stufe, es wird ja auch intensiv geforscht. Ich kann mir vorstellen, daß künstliche Intelligenzen, ähnlich unserem Gehirn - also BIO - LOGISCH - aufgebaute "Prozessoren" gebaut bzw. gezüchtet werden.
Bei guten Bedingungen wie Themperatur und Nährlösungen können die sicher hunderte Jahre und älter werden (Frankenstein lässt grüssen).
Wie hoch wäre dann der Faktor der Leistungsfähigkeit zwischen Computer und Bio - logischem Gehirn ?
Vielleicht wird die Zukunft Chemisch-Bio-Logisch ???
Ist dann höchstwahrscheinlich Analog und trotzdem schneller ?
Herzlichen Gruß und danke für eure guten Beiträge
Mani
Zuletzt bearbeitet am 03.08.14 04:21
|
|
|
03.08.14 03:07
Fitzcarraldo WGF-Nutzer Stufe 2
|
03.08.14 03:07
Fitzcarraldo WGF-Nutzer Stufe 2
|
Re: Analog und Digital
Zitieren: ...und daß durch die Elektronik auch das Ende der Menschheit droht.... Hallo Mani,
sorry - aber was hat das alles mit dem Thema dieser Seite, bzw. dem Forum von Rainer zu tun...
Irgendwie scheinst du dich zu verrennen!
Wie schon andere, in anderen Einträgen dir geraten haben: Gehe mal wieder in deine Bastelstube, Dachboden oder Keller und löte irgendwas zusammen. Dies entspannt ungemein - egal ob es eine analoge oder digitale Bastelei ist!
Nix für ungut!
Grüße Fitzcarraldo
Zuletzt bearbeitet am 03.08.14 03:13
|
|
|
- Thema geschlossen
- 03.08.14 08:37
von wumpus
|
1 2 3
|
1 2 3
|