wer kennt es nicht. Ein Elektronik- oder sonstiges Produkt gekauft. Man kommt nach hause, packt das Teil aus und ein unangenehmer Geruch (besser Gestank) breitet sich im Raum aus. Man hat wiedermal ein China-Produkt erwischt, aus dem - aus meiner Sicht - ungesunde Ausdünstungen von Weichmacher austreten.
Es ist mir unerklärlich, dass diese Produkte in die EU eingeführt werden dürfen. Liest man die Stellungnahmen im WWW zu diesen Weichmacher-Ausdünstungen billigster China-Produkte, kommt man vielleicht am besten zu dem Ergebnis: Hände weg.
Ich jedenfalls habe mir angewöhnt, besondere Stinker wieder dem Verkäufer zurück zu geben. Ein sinnloser "Kampf", aber trotzdem ...
Grüße von Haus zu Haus Rainer, DC7BJ (Forumbetreiber) Ein Leben ohne Facebook ist möglich, aber(und) sinnvoll.
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ich erinnere mich noch an ein Tonbandgerät meiner Frau. Die Antriebsriemen waren wie weicher, klebriger Teer und liessen sich nur schwer entfernen. Ob das auch der Grund eines 'Weichmachers' war?
Als ich mal wieder meine Sony Hi8-Kamera aus dem Regal holte musste ich auch feststellen, dass ein Überzugsmaterial auf manchen Plastikteilen sehr klebrig war. Nach der Entfernung dieser Masse war leider auch die Beschriftung weg. In dem gleichen Regal lag auch ein Radiergummi. Als ich ihn dann verwenden wollte hinterliess er lange Fäden. Der Lack des Regals hatte sich aufgelöst. Es sieht so aus, als ob sich manche Materialien nicht 'vertragen'.
Übrigens, in Baumärkten findet man auch 'Stinker' (der Ausdruck gefällt mir). Hier gibt es grosse, schwarze Behälter in den Baustoffabteilungen. Die riechen wirklich fürchterlich. Mittlerweile stehen sie jetzt in vielen Baumärkten im Freigelände.
Ich denke bei Antriebsriemen hat das einen anderen Grund. Antriebsriemen bestehen aus Gummi. Das ist ein Vulkanisat von Natur- und Synthesekautschuken. Die Makromoleküle der Kautschuke werden durch Zusatz von Schwefel unter Druck und Hitze untereinander kovalent vernetzt = vulkanisiert. Durch diese Vulkanisation entstehen elastische und strapazierfähige weiche Gummis, die Elastomere. Im Verlauf der Zeit altert aber der Gummi. Ursache dafür ist die Einwirkung von Ozon, Sauerstoff, Wärme, Licht oder auch mechanische Beanspruchung. Durch Auflösen der Schwefelbrücken und/oder bei einigen Gummimischungen auch durch bakteriologischer Zerfall entsteht dann aus dem Riemen ein schwarze zäher Brei. Mit den weit verbreiteten gesundheitsgefährdenden Weichmachern (Phthalate) hat das meines Wissens nichts zu tun.
Den schwarzen Brei hatte ich leider auch schon des öfteren bei der Restauration alter Geräte erleben müssen. Verursacht eine ziemliche Sauerei und ist schwer zu reinigen.
man merkt, Du bist vom Fach. Leider ist Chemie nicht so meine Stärke, aber es ist sehr gut erklärt, sodass auch ich etwas verstehe.
Es ist nur merkwürdig, dass die Zersetzung der Gummis erst nach sehr langer Zeit, aber dann sehr schnell, statt fand. Ich schalte nämlich meine Geräte ab und zu mal ein und da hätte ich einen 'weichen' Gummi natürlich bemerkt. Wer weiss, was so alles in die Luft geblasen wird.
Nach meinen Erfahrungen ist das Zersetzen von Teilen aus Gummi, wie Peesen oder Reibrädern, ein Prozess, der sich nach dem Einsetzen sehr schnell ausbreitet. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. 1. Riemen oder Peesen verflüssigen sich und bilden einen unangenehmen schmierigen Belag, der sich schwer entfernen lässt. Mitunter sind auch Reibräder hiervon betroffen. Im Taschenempfänger T100 bis Stern 103 wurden in den ZF- Bechern Überzüge aus Gummi zur Isolation eingesetzt. Dieser Gummi härtete aus und verursachte an den Leiterzügen Korrosion. (Grünspan). (Nach 20 bis 30 Jahren!). 2. Zwischenräder oder Reibräder haben meist ausgehärteten porösen Gummi. Seltener ist die Gummierung verflüssigt.
Auch bei Fernbedienungen konnten Veränderungen der Gummimatten beobachtet werden. Mitunter ein schmieriger Belag, der sich entfernen ließ. Der verwendete Leitgummi verlor seine Leitfähigkeit, die Kontakte wurden hochohmig.
Mit vielen Grüßen. Wolle.
Gedanken sind nicht stets parat, man schreibt auch, wenn man keine hat.
da muss ich Dir Recht geben, die Reibräder werden oft hart und manchmal auch porös. Bei Fernbedienungen habe ich es allerdings noch nicht gesehen, dass sich hier das verwendete Material 'verflüssigt'. Wer weiss, was in einigen Jahren noch so alles passiert. Wo ist denn hier die Qualität der Produkte geblieben und warum reklamiert keiner (ausser Rainer) diesen Mangel? Wahrscheinlich haben wir uns an diese minderwertige Qualität gewöhnt.
NorbertWerner: warum reklamiert keiner (ausser Rainer) diesen Mangel?
Weil es kein Mangel ist. Was für Qualität erwartest Du bei Pfennigsartikeln? Hochwertige (und entsprechend auch hochpreisige) China-Artikel haben dieselben oder weniger Mängel als europäische. Mal abgesehen davon, daß ohnehin fast alles in China produziert wird, was hier bei uns teuer als "Qualität" verkauft wird. Wer echte Qualität will, der bleibt bei Gegenständen aus den 60ern und älter - da gab es das nämlich noch. Heutzutage ist Qualität eher unerwünscht, steht sie doch dem Wirtschaftswachstum im Wege.
noch eine Ergänzung zu sich zersetzenden Kunststoffen:
Schaumstoffe zersetzen sich ebenfalls, meistens schon nach wenigen Jahren. Meistens passiert nicht viel, ausser dass sich der Schaumstoff in Pulver aufgelöst hat, das man wegblasen kann (kennen sicher die Meisten von Kopfhörer-Ohrpolstern). Es gibt aber auch solche Schaumstoffe, die bei der Zersetzung aggressiv werden und Metalle, insbesondere Messing und Kupfer, angreifen. Ein bekanntes Beispiel ist das Schaumstoffpolster zwischen der Glasplatte und der EM84-Halterung in allen Nordmende-Geräten mit EL84. Dort sieht man schon von aussen die ober- und unterhalb des magischen Bandes grün verfärbten Goldstreifen auf der Skala. Wenn man so eine Kiste restauriert, kommt die Sauerei richtig zu Tage, wie z.B. hier: http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...&thread=230
Zeitweise wurden diese Schaumstoffe auch für die Sicken von Hifi-Lautsprechern verwendet, diese sind jetzt alle 'hinüber'.
HB9:Schaumstoffe zersetzen sich ebenfalls, meistens schon nach wenigen Jahren. Meistens passiert nicht viel, ausser dass sich der Schaumstoff in Pulver aufgelöst hat, das man wegblasen kann (kennen sicher die Meisten von Kopfhörer-Ohrpolstern).
Ja genau so ist das.....allerdings gibt es z.B. zu den alten Sennheiser- Klassikern noch heute preiswerte neue Polster. Sieht dann aus wie neu!
Was ich aber eigentlich erwähnen will, ist das gerade diese Polster sich nicht nur selbst zersetzten, sondern das Aufsetzen und die Berührung mit der Haut diesen Vorgang beschleunigen.