Immer mehr wird bei Restaurationen oder besser Wiederinbetriebnahme von alten Gegenständen der Begriff "Klarlack" verwendet. Damit ist die äußere Beibehaltung von Beschädigungen, Veränderungen oder trendig Patina gemeint. Unter der Hülle sind die Gegenstände, wenn es technische sind wieder auf den richtigen Stand gebracht worden, also voll funktionsfähig und betriebssicher. Auch ich habe noch einen Neckermann - Körting 818 W eingelagert. Die Schallwand ist völlig hinüber und Kunststoffteile der Seitenlautsprecher sind wie so oft bei diesem Gerät kaputt. Das Holzgehäuse hat sich auch vom Furnier an vielen Stellen getrennt und hat auch Bestoßungen. Die Technik ist noch unberührt, alles vorhanden. Im Moment bin ich mit meinem Nytone beschäftigt, also keine aktuelle Sache. Das wäre doch so ein Kandidat für "Klarlack". Was haltet ihr von solchen "Klarlack" Wiederinbetriebnahmen?
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"Unter der Hülle sind die Gegenstände, wenn es technische sind wieder auf den richtigen Stand gebracht worden, also voll funktionsfähig und betriebssicher". Zitat Ende
Ich würde so etwas schlicht und ergreifend als "Gauner im Frack" bezeichnen. E--y bietet hierfür einige Beispiele. Voll funktionsfähig und betriebssicher sind hierbei auch relativ zu sehen. Einen Rechtsanspruch auf diese Aussage würde ich nicht ableiten wollen.
Das ist in Kürze meine Sicht. Mit vielen Grüßen. Wolle.
Hallo Nobby, es kommt, so meine Meinung, auf das Objekt an. Was bei dem einen die Wirkung ins Positive verstärkt, kann bei dem anderen Teil gänzlich in die Hose gehen, weil es hier einfach nur kaputt aussieht. Oft ist dieser Klarlacktrend die einzige Möglichkeit bei der Restauration. Aber es ist ein desolater Zustand, wenn ihn die Geschichte des Objektes verlangt, unbedingt zu erhalten. Das wäre z.B. der Bombensplitter im Holz des Not Radio .
Mein Klarlack Projekt (heutzutage ist alles ein Projekt) geht langsam weiter. Die Weinflaschen Rahmenantenne hat ein kleines Pendant. Die Öffnungen für die Seitenlautsprecher des Körting - Neckermann Radios Tonmeister 3 D. Neu kreiert mit Vintage Stoff aus dem Musiker Bereich und Streckgitter von KFZ Tuner. Das Radio war fast ein Gehäuse Totalschaden so das ich mal ein Klarlack - Projekt versuche. Nachtrag: Das Gehäuse ist jetzt fertig.
Ein paar Bilder vom Chassis des Tonmeisters. Das LS Poti musste leider ersetzt werden. Das Netzteil wurde etwas Sicherer gemacht. Netzteil Elko erneuert, jetzt mit Schellenbefestigung. Wer ganz genau hinsiehtsieht eine kleine EABC 80. Ist aber keine Hab mal die günstigere 6T8A eingesetzt. Die ist genauso gut.
Wer genau das Chassis Foto betrachtet, wird einen weißen Gewebeschlauch sehen der vom Netztrafo wegführt. In diesem Schlauch ist die Leitung zum Netzschalter. Ursprünglich war ein einfacher dünn isolierter Draht über das Chassis gelegt worden der zum Netzschalter ging. Bei einer fehlerhaften Isolation des fast 60 Jahre alten Gerätes würden 230 V am Chassis sein. Wer so ein Radio hat bitte die Leitung schützen oder eine neue sichere 230 V Leitung legen.
ja das sieht echt prima aus. Was ich völlig ungewöhnlich finde,... ist das der Trafo direkt vorm HF- Teil hängt. Das ist aber nicht der klassische Chassisaufbau von links nach rechts. Den Trafo hätte ich links am NF- Endstufenteil erwartet. Stattdessen ist damit erklärlich dort die Ferritantenne positioniert. AM-Drehko und Antenne sind auch ganz schön weit auseinander.....irgendwie bestehen anscheinend recht lange Leitungswege zu den Komponenten. Übertrager und Ferritantenne kann ja auch zum Problem werden.. wenn Teile der Wicklung auch zur Glättung genutzt werden.
Nun noch ein paar Fotos. Die Schallwand neu mit Vintage Stoff, die alte war selbst für Spar - Eumel nicht mehr zu gebrauchen. Neuer Sicherungshalter, der alte war auch nix mehr. Die neue EABC 80 Eine 6T8A. Für den Y Kondensator brauch ich noch eine passendere Halterung.
Zu der Holzbearbeitung. So wie das Bild aussieht, sind Wasserflecken drauf. Da hilft -sollten die hartknäckig sein- Oxalsäure um diese wegzubekommen. Bei Anschleifen des Furniers muss man wissen, dass es bereits geschliffen worden ist. Also keine Maschine einsetzen.
Bei meinem Saba Freudenstadt 125 ist das Gehäuse auch voll Wasserflecken gewesen. Es ist geschliffen, bekommt einige Schichten Schellackpolitur.(Fertig aus der Flasche von Lumberjack zum Beispiel (Toom Baumarkt)
Seidenglanz bei ungefähr 15 Schichten, sonst 3-4 wird es schön seidenglänzend. So sieht das Gehäuse Original auch aus. Die Leiste habe ich mit Goldefeckt Lack (Obi) lackiert.
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) geht langsam weiter. Die Weinflaschen Rahmenantenne hat ein kleines Pendant.
