Vor ca. 10 Jahren hat meine einzige Rolle Lötzinn mit Flußmittel innen noch gut gelötet. Jetzt will das Zeugs nicht mehr. Verbraucht sich Lötzinn durch lagern?
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Meine Lötzinnbestände sind noch wesentlich älter. Ich habe mir vor mindestens 30 Jahren eine Kilorolle der Standardstärke besorgt, dazu kleinere Bestände an feinerem Lot, alles erstklassige Markenqualität. Was davon noch vorhanden ist, reicht vermutlich für den Rest meines Lebens. Das Zinn lässt sich heute noch genauso löten wie am ersten Tag. Ich hatte allerdings auch mal einen kleineren Wickel Lötzinn aus England, der nach etlichen Jahren nicht mehr brauchbar war. Je nach Verwendungszweck kann man das scheinbar weniger brauchbare Lot aber unter Beifügung geeigneter Flussmittel (Lötfett, Löthonig, etc.) dennoch problemlos benutzen. Für elektronische Anwendungen ist dieses Verfahren aber weniger empfehlenswert. Wichtig ist auf jeden Fall, dass das Flussmittel säurefrei ist.
ich habe noch Lotbestände aus den 60er und 70er Jahren, welche ich im Keller unter ungünstigen Bedingungen (hohe Feuchtigkeit) gelagert hatte. Lot mit hohem Zinnanteil und ohne Flussmittelseele ist noch einwandfrei (glänzend) erhalten und funktioniert auch bestens. Lötdraht (60/40) mit Flussmittelseele hingegen ist stark oxidiert (mattgrauer Oberflächenbelag) und lässt sich durch die dicke, schützende Oxidschicht schlechter abschmelzen, ist aber dennoch brauchbar, wenn auch die Oxide den Lötkolben früher verschmutzen. Ich verwende diese Altbestände nicht für Feinlötungen in der Elektronik, sondern für grobere Lötarbeiten (Blech, Kabel ect.), wo man die Lötstelle anschließend mit einem Alkohollappen reinigen kann. In Wohnräumen gelagertes Lot ist auch nach Jahrzehnten ohne Beanstandungen verarbeitbar.
Ich habe mir aufgrund euer Antworten mein Lötzinn noch Mal vorgenommen. Der Lötkolben scheint eine Macke zu haben denn wenn ich bei einem Radio vorhande Lötstellen nachlöte kommen die auch schlecht zu fließen.
Kann ein Drahtwiderstandlötkolben hochohmiger werden? Oder müßte der entweder gehen oder nicht?
die Lagerungsbedingungen mögen sicher eine Rolle spielen, aber vermutlich nicht allein. Meine Altbestände lagern seit Jahrzehnten bei Zimmertemperatur in einem trockenen Raum in einem Eínbauschrank. Die von mir beschriebene unterschiedliche Entwicklung des Lots fand unter sonst gleichen Bedingungen statt. Die Zusammensetzung des Flussmittel scheint also einen Einfluss zu haben.
Um die Frage nach dem Lötkolben zu beantworten, müsste man etwas mehr wissen - insbesondere über die Leistung des Kolbens und die (geregelte?) Temperatur. Lötstellen in alten Radios benötigen durchaus eine höhere Kolbenleistung als Feinlötstellen auf Platinen. Die meist dickeren Bauteiledrähte führen mehr Hitze ab, es muss also der Lötkolben schnell hinreichend Hitze nachliefern können (= höhere Leistung). Für den Schmelzpunkt ist außerdem die Höhe der Anteile von Zinn und Blei entscheidend. Den niedrigsten Schmelzpunkt erreicht man bei 62 % Zinn und 38 % Blei. Möglicherweise wurden in der Industrie zu Zeiten, als noch keine Halbleiter den Hitzetod sterben konnten, aber auch andere Legierungen verwenden - das weiß ich jedoch nicht. Dass hingegen die Leistung eines Lötkolbens durch schleichende Materialemission und damit einhergehende Widerstandszunahme wahrnehmbar abnähme, wäre mir nicht bekannt. Bei temperaturgeregelten Lötkolben (egal, ob elektronisch via Temperatursensor wie bei z.B. ERSA oder per Curiepunkt wie bei Weller) spielte dies ohnehin keine Rolle.
Unser Nachtbar hat mir seinen Lötkolben geliehen. Damit macht das Lötzinn kein Problem. Mein Lötkolben ist ein Ersa 60 Watt ohne Regelschnickschnack. Jemand ich glaube mein Opa hatte einen neun Stecker rangemacht und der wird heiss. Drinn ist an einem Anschluss eine Verkohlung oder wie das heißt.
Ich werde mir morgen ein neuen gönnen. Ich danke dir Fritz für deine Erklärung.
ist das wohl noch ein alter Kolben mit Holzgriff? Dann hat ihn vielleicht noch der alte Ernst Sachs 1946 aus seiner Vorkriegsproduktion in Böhmen mit nach Wertheim gebracht. Die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit der alten Lötkolben ist zwar legendär, aber hin und wieder ist ein "Update" sicher angebracht