Das Thema BT, DAB, Online Radio Stream usw. wurde schon ausführlich behandelt. Aber wie ist es mit dem NF Teil, das ja die Schnittstelle zum Ohr ist? Viele NF Verstärker in den alten Radios haben eine Tiefpassschaltung wie Basslautsprecher mit sehr "geringer" Hochtonwiedergabe, Klangfarbenkondensatoren, Gegenkopplungen die einen Tieftonwiedergabe bevorzugen. Das betrifft auch Geräte mit gutem UKW Teil und war dem damaligen Hörgeschmack geschuldet. Aktuell hab ich ein Grundig 380 W in der Mache da fehlte u.a. der Lautsprecher. Da ich unnötiges Ausschlachten nicht unterstützen wollte erwarb ich einen 20 cm Monacor Full Range mit 4 und 93 dB/W. Ein Vergleich mit einem Grundig LS aus der selben Zeit, auch ein 20 er brachte das erwartete Hörergebnis: Monacor neu Bass straffer, etwas weniger aber bei Mittel und Hochton mehr und vor allem gut konturiert. Grundig alt: Bass und Grundton smoother also weicher aber auch nicht sehr klar und Mittel - Hochton sehr zurückhaltend, nett formuliert. Am der Schaltung wurde nichts geändert, ein anpassen der Gegenkopplung und eine Änderung der Tiefpassschaltung vor der GK, wenn vorhanden, würde noch was bringen. Bei reinen AM Geräten ist der Tiefpass Frequenzgang oft noch ausgeprägter. Bei einen UK Forum hat ein Hobbykollege den - 3 dB Punkt eines Bush DAC 90; ein reines AM Kleinradio gemessen, der lag bei 1,6 KHz.. Er änderte das um das Radio an BT und heutige Hörgewohnheiten anzupassen. Was halten andere Foristen von einer NF Anpassung, ist ja auch eine Änderung des Originalgerätes oder auch Verbasteln genannt.
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Bei der Anbindung von BT Modulen zum Empfang kommt oft das Problem der Stromversorgung der Module auf. Der einfache und "elegante" Weg die Heizspannung dafür zu nehmen scheitert oft daran das die Heizung mit einem Anschluss auf Masse liegt. Eine Vollweggleichrichtung die genügend Spannung bei 6,3 V ~ für 5 V = ist dann nicht so einfach für das Modul zu verwenden, wenn der Modulausgang "Masse" mit Masse des Radios direkt verbunden wird. Das würde den GL überbrücken Die Lösung wäre ein NF Trenntrafo zwischen Modulausgang und NF Eingang des Radios. Die Teile, wenn nicht im High End Bereich, sind nicht allzu teuer.
zum NF-Teil: Bei AM wurde zum Teil bewusst tiefpassgefiltert, um das 9kHz-Pfeifen der beiden Nachbarträger beim Empfang schwacher Sender zu dämpfen, bessere Radios hatten dazu ein 9kHz-Notchfilter, das bei UKW und Plattenwiedergabe abgeschaltet wurde. Ansonsten ist der Frequenzgang des NF-Verstärkers hauptsächlich durch den Ausgangstrafo (und natürlich die Klangregelung) gegeben, die untere Eckfrequenz auch durch die Koppelkondensatoren, da begnügte man sich meistens mit 40Hz. Wenn man den Verstärker "aufbohren" will, kann man die Koppelkondensatoren vergrössern und allenfalls die Klangregelung abschaltbar machen. Bei Vorhandensein passender Messmittel kann man auch mit "Feintuning" in der Rückkopplung den Frequenzgang noch etwas verbessern, aber das ist meistens nicht nötig. Eine niedrige Lautsprecher-Impedanz verbessert den Frequenzgang des Ausgangstrafos.
Der Lautsprecher hat am meisten Einfluss. Einerseits altern die Membranen und werden weich, was sich in einem schlappen Bass äussert, auch der Hochtonbereich leidet. Das kann man rückgängig machen, indem man die Membran mit einem passenden Lack versteift (nicht die Sicke!), den gibt es bei den bekannten Lautsprecher-Herstellern. So sieht die Membran auch wieder schön aus (sofern man sie überhaupt sieht). Weiter ist es so, dass die alten Lautsprecher relativ schwache Antriebe haben, das bedeutet, dass sich die Membrane elektrisch schlecht bremsen und damit dämpfen lässt, was die Impulse "verschmiert". Bis zu einem gewissen Grad wurde das durch eine eher harte Aufhängung kompensiert, was aber die Resonanzfrequenz erhöht und damit die Basswiedergabe verschlechtert. Eine zu wenig steife Membran sorgt auch dafür, dass es Teilschwingungen auf der Membran gibt, diese äussern sich als Kammfilter, damit wird der Frequenzgang ausgesprochen wellig mit Resonanzen und Auslöschungen. Ein guter Lautsprecher hat daher eine sehr steife Membran, die für Breitbandlautsprecher auch nicht zu gross sein soll. Da Röhrenverstärker (insbesondere mit Leistungs-Pentoden) einen niedrigen Dämpfungsfaktor haben, sind allzu grosse Basslautsprecher schlecht, weil die schweren Membranen ein "Eigenleben" haben, das durch den Verstärker nicht ausreichend gedämpft wird. Trioden haben dank des niedrigen Innenwiderstandes eine höhere Dämpfung und sind daher bei Hi-End-Freaks beliebt. Geschlossene Lautsprechersysteme sind gegenüber Bassreflex von Vorteil.
Noch was zur Speisung von Zusatzgeräten mit der Heizspannung: Das geht natürlich, es besteht aber akute Brummgefahr durch Brummschleifen. Eine Vollweggleichrichtung geht nur, wenn man eine symmetrische Spannung macht, also ca. +/-7V mit zwei Dioden und zwei Elkos. Der Massepunkt der Elkos muss dort angeschlossen werden, wo die Trafowicklung mit dem Chassis verbunden ist, sonst gibt es Brummstörungen. Oft ist es auch notwendig, das NF-Signal galvanisch zu trennen. Daher ist es wohl meistens einfacher, einen separaten, kleinen Trafo zu spendieren. Am besten baut man den zusammen mit dem Zusatzgerät in ein Gehäuse, so kann man es für mehrere Geräte nutzen.
mit dem 380W hast du dir ein Radio aus dem ersten Jahrgang mit serienmäßigem UKW-Teil ausgesucht, aus dem Jahr 1950. Radioempfang war damals ncoh zu 99 Prozent AM-Empfang, der Nf-Bereich über 5 kHz war vorher kein Thema. Na gut, hinsichtlich der Schallplattenwiedergabe, bis etwa 8 kHz.
Übrigens sendete der UKW-Rundfunk anfangs keineswegs bis 15 kHz, wie es seine Norm ermöglicht hätte. Dazu war weder genug Programmmatereial vorrätig noch waren die Übertragungsanlagen in den Studios über Nacht den neuen Verhältnissen angepasst und erst recht nicht die nötigen Richtfunkstrecken. Man tat damals gerade erste Schritte, um den Frequenzbereich oberhalb solcher Grenzen langsam auszuweiten. Ein Hochtonlautsprecher wurde als Luxus für Spitzengeräte eingestuft, Bauteile wie der Ausgangsübertrager waren noch einfach gewickelt, kurzum, Hochtonwiedergabe war noch ein Stiefkind in den Kinderschuhen.
Das änderte sich massiv in den nächsten Jahren. Um beim Beispiel Grundig zu bleiben: Ab 1951 gab's Hochtöner schon in der besseren Mittelklasse: 2008W, 3003W. Ab 1953 auch bei kleineren Modellen Ab 1954 kam die 3D-Mode mit den Hochton-Seitenlautsprechern. Spästestens da ging man hochtonmäßig in die Vollen. Hör dir einen 5060 aus der Saison 56/57 an: Brillante, saubere Höhen, da fehlt nix!
Solche Radios sollte man sich zum täglichen Hören auswählen. Ein 380W ist eher von historischem Interesse.
Der 380W von Grundig war natürlich ein Kind seiner Zeit! Damals mussten die Hörer an das neue UKW gewöhnt werden, es gibt in dem Fachschrifttum aus der Zeit Berichte über Klagen der Kunden über das zu "spitze, schrille" UKW. Die waren dem AM "Kellerton" gewöhnt. Es soll Hersteller gegeben haben die darauf hin bewusst einen Bass.- Grundton LS verwendeten. Das Radio welches ich ersteigerte war ohne LS, ich wollte aber auch Radioausschlachter nicht fördern, so das ich einen neuen Breitband LS als Ersatz verwenden will. Das geht natürlich und eine Anpassung der GK würde noch was bringen. Das Radio hat 3 GK Schaltstellungen: Hochpass (Bassabschwächung), Bandpass (Breitband), Tiefpass (Hochtonabschächung). Das läuft fast alles über die GK, bei der ECL11 geht es fast nicht anders, um ein gutes Klangbild zu bekommen. Es wird ja bei vollen Bässen und Höhen nur die GK für diese Frequenzen verringert und für die Mitten beibehalten. So geht das auch bei den Radios mit zweistufiger NF Verstärkung EABC80 und EL... Nachteilig ist die größere Verzerrung bei vollen Bässen und Höhen, die Millerkapazität und der keineswegs hohe Eingangswiderstand > 10 M bei allen Frequenzen. Da wurden schon ausgeklügelte GK Wege ersonnen mit Lautstärke Spezialpotis usw. Das Geräte aus späteren Jahren und auch zwei Klassen höher besser klingen ist schon richtig. Aber als Beispiel: Kommt öfters vor das Saba Greencone Chassis und da wo Klangfilm drauf steht ausgebaut und separat verkauft werden. Wie die ersetzen? Ich würde neue LS aus heutiger Produktion verwenden, die sind bestimmt nicht schlechter, müssen aber angepasst werden. So kann man diesen dummem Greencone und Klangfilm Esoterikern zumindest was entgegensetzen.