es wird hin und wieder mal berichtet, dass die Lötzinn-Verbindungen bei einigen alten Radios (damit sind immer die originalen Lötstellen zum Produktionszeitpunkt gemeint) unter ungünstigen Umständen verspröden und somit der Kontakt schlecht wird.
Ähnlich wie bei der Zinkpest wird hier auch schon mal von "Zinnpest" gesprochen. Es wird weiter berichtet, dass diese Versprödungen insbesondere bei Lagerungen der Geräte unter 13 Grad Celsius auftreten.
Wer hat real existierende Geräte mit diesem Effekt?
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Hallo, Zinnpest ist ein Phänomen welches manchmal bei reinem Zinn auftritt, z. B. Zinngeschirr. Bei Lötzinn handelt es sich aber um eine Legierung aus Zinn und Blei, das dort Zinnpest auftreten kann habe ich noch niemals gelesen oder gehört, ebenso habe ich diesen Effekt auch noch nie bei einem elektronischen Gerät (egal ob Radio, Ferseher oder etwas anderes) mit Lötverbindungen jemals gesehen. Ich halte das für extrem unwahrscheinlich.
Nicht, daß verwechslungstechnischerweis nur von alten "kalten Lötstellen" berichtet wird!? Ich kann mich aber auch an solche "schlechte", fast "bröselige" Lötstellen erinnern - frag aber bitte nicht, bei welchen Geräten. Könnte mir auch vorstellen, daß in den Jahren der Knappheit auch zum löten genommen wurde, was eben grad verfügbar war und daß daher einige Problemchen kommen könnten.
die Vermischung von altem Lötzinn (Zinn/Blei) mit neuem Lötzinn (Zinn/Silber) sollte man besser vermeiden, da bekommt man keine gute Lötstellen hin. Da ist es besser die ursprüngliche Zinnsorte möglichst komplett zu entfernen wenn man hinterher eine andere Legierung nimmt, oder vorteilhafter nur mit dem altbekannten Zinn-Blei-Gemisch zu löten. Dieses Zinn/Blei-Lötzinn ist ja nach wie vor ohne Probleme erhältlich im Handel, allerdings sind die Preise deutlich höher gegenüber früher. In vereinzelten alten Radios (meist Notzeit-Geräte kurz nach dem Krieg) gibt es offensichtlich auch mal schlechtes Lötzinn was sich mit dem normalen Zinn-Blei-Gemisch sich nicht richtig verträgt, auch hier werden die Lötstellen stumpf und bröckelig. Auch hier sollte man wenn es diese Probleme gibt, das alte Zinn entfernen bevor man neu verlötet.
ich kenne nur den Zerfall von PCB-Material bzw. der gedruckten Leiterbahnen im Bereich von Lötungen. Das ganze kommt relativ oft bei frühen Versionen von Transistorradios oder Hybridgeräten (also Transistor im NF/Röhre im HF und ZF-Bereich) vor. Ob es mit dem Lötzinn in Verbindung zu bringen ist oder über die noch nicht ganz ausgereifte Serienproduktion von Leiterplatten/Ätzprozess ..... ?
Je nach "geschichtlich und persönlichen" Wert den Gerätes fällt bei mir die Reparatur unterschiedlich aus. Vom einfachen "flicken" der Bahn bis zur kompletten Neuanfertigung der Platine inkl. Umbestückung.
Ich hab mich mal etwas schlau gemacht wegen der Zinnpest. Die ist vergleichbar mit der viel öfter auftretenden Zinkpest. Davon betroffen sind häufig Geräte die während oder kurz nach dem Krieg gebaut wurden. Der Grund ist wohl der, dass Zinn für die Rüstung gebraucht wurde und daher knapp war. Deswegen wurde es mit ungeeigneten oder unsauberen Materialien gemischt was langsam zur Zerstörung führt. Bei einem Radio hatte ich solche Lötstellen. Die wahren top in Ordnung. Ich wollte einen Kondensator und die Netzleitung tauschen da sie hin waren. Diese Zinnmischung ließ sich nicht mit einem nornalen Lötkolben und auch nicht mit einem dicken 80Watt Kolben lösen. Erst mit einem kleinen Brenner schmolz das Zinn. Und das Radio war Original. Bei vermeintlich kalten Lötstellen ist also nicht auszuschließen dass diese durch minderwertiges Zinn verursacht wurden
Bei der Zinkpest ist es so dass man das Mischungsverhältnis der Legierung sehr genau einhalten muß da das Metall sich sonnst nach einigen jahren praktisch selbst zerstört. Davon betroffen sind aus meiner leidvollen Erfahrung meist Tonbandgeräte von Grundig aus den 60er jahren. Bei AEG sind es nur frühe Geräte wie eine KL25. Danach war praktisch ruhe mit diesem Phänomen. Eine unrühmliche Ausnahme gibt es leider noch in den 70er jahren. Das sind Plattenspieler von PE. Da lösen sich sämmtliche Eingeweide vom Motor bis zum einfachen Halter aus Zink auf. Da mußte ich leider schon ein paar schlachten weil sie nicht mehr zu retten waren.
gibt es einen Tastensatz, der über ein Seilzug/Metallschieber-System mit einem Multikontakt-Schieber verbunden ist. Dieser aus Spritzguß (Zink) hergestellte Hebelarm hat sich bei dem Gerät völlig zerrbröselt, sodaß das Gerät eigentlich unbrauchbar geworden ist ...
solche schwer lötbaren Lötstellen hatte ich auch schon. Die ließen sich nur mit viel Hitze und Flußmittel nach abkratzen der Oxidschicht löten. Da ich das Verhalten vom Bleilöten her kenne, nehme ich an, daß das Lot auch reines Blei oder fast Reines war .