Hallo, mir ist aufgefallen: Die Konstrukteure der Radio-Oldtimer sind wohl selbstverständlich von den technischen Merkfähigkeiten der Radiokäufer ausgegangen. Wie soll sich das fast 100 % ige Fehlen jeglicher erklärenden Beschriftung an den Bedienelementen erklären?
Das Wort Lautstärke, Abstimmung, Rückkopplung Tonblende, usw. wird man vergeblich suchen. Darüber hinaus war Bedien-Ergonometrie auch noch nicht erfunden. Erst nach 1945 kann man hin und wieder solche Beschriftung immer mal wieder finden.
Kein Drama, aber interessant ist diese Ignoranz der Laien-Käufer schon.
Gruss Kai
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Klaus-R
RE: Kaum Beschriftungen , 25 May. 2006 10:57
Hallo Kai,
das sehe ich nicht so.
In der Anfangszeit des Rundfunks waren die Hörer eine mehr oder weniger verschworene Gemeinde weniger Freaks, die ein neues Medium ausprobierten. Daher beschäftigten sie sich mehr als später üblich mit dieser Technik. Sie waren zwar Laien - im Ausbildungsinne - gleichwohl verfügten sie über höhere technische Kompetenz als die meisten Menschen inbezug auf Radiotechnik.
Daher denke ich, war die Beschriftung der Bedienelemente nicht unbedingt erforderlich.
Gleiches gilt auch für Entwicklungen in anderen Bereichen: Die ersten Autofahrer kannten sich mehr oder weniger gut mit der Technik aus; man denke nur an die ersten Heimcomputer - ohne informationtechnisches Grundwissen lief dort nichts u.s.w.
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Kai
RE: Kaum Beschriftungen , 25 May. 2006 11:12
Hallo Klaus, das mag ja für die frühen Jahre (1923-1930) noch gelten, aber ab 1930 hörten nicht nur Spezialisten Radio, sondern bald Jedermann oder Jederfrau. Der Volksempfänger war ja nun bestimmt kein Radio für Freaks. Trotzdem auch dort keine Beschriftung. Ich bleibe bei meiner Einschätzung. Die Konstrukteure sahen das Problem einfach nicht, weil sie ja wußten, was welcher Knopf machte.
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du hast sicherlich Recht mit der Zeitangabe ab ca. 1930; da wurde der Rundfunkempfänger zum Allgemeingut, das nicht nur von Freaks bedient wurde. Meine Erklärung bezog sich auf die Anfangszeit.
Da aber der VE m.W. auch nur über 3 Bedienelemente verfügte (Frequenz, Rückkopplung, Lautstärke),wäre es auch in meinen Augen vertretbar, auf deren Beschriftung zu verzichten, da überdies bestimmt eine Bedienungsanleitung den Geräten beilag. Sollte es jedoch weiter Einstellmöglichkeiten gegeben haben (Vorkreis, Klang, BFO, Bandbreite u.s.w.), wäre deren Beschriftung sicherlich erforderlich gewesen.
Hey ich habe mir soeben meine 8 Vorkriegsmodelle angesehen. Da hat der Kai voellig recht. Keine Beschriftung. Ein Saba ist dabei. Der hat 4 Drehknöpfe. Davon zwei an der Seite. Tonblende und Wellenschalter und vorn Lautstärke und Abstimmen. Ich denke auch eine Beschriftung hätte nicht geschadet. Vielleicht ist das der Grund warum meine Oma immer von der Radio[BAD]ei meines Opas sprach. Vielleicht konnte sie die Geräte auch deshalb nicht richtig bedienen. Sie hat beispielsweise bei dem Saba - obwohl sie schon etwas schwer hörte - die Tonblende oft auf dumpf gedreht. Dadurch war es für noch schwerer gut Radio zu hören.