Bin gerade mit einem Groß Super von 1954 beschäftigt . Nachdem ich div . C's und den Lade - Sieb Elko 2 x 50 uF getauscht hatte war wieder etwas Leben im Gerät . Der ursprüngliche Elko war defekt , bei einem Kurztest fing der fast an zu kochen . Der Selengleichrichter ( eine runde Brücke ) scheint mir noch in Ordnung . Bei einen Vorabtest mit voller Bestückung wurde er mir etwas zu warm . Das Radio ist noch lange nicht fertig , aber das schlimmste habe ich repariert . Meine Frage ist ob der SE - GL auf jeden Fall nicht mehr 100 % ist denn , ich habe in einem anderen Forum gelesen das Selen sich im Laufe vieler Jahre langsam zerstört . Eine Lange Nichtbenutzung soll diesen Prozess noch beschleunigen . Ist da was dran ?
!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
>Meine Frage ist ob der SE - GL auf jeden Fall nicht mehr 100 % ist denn , ich habe in einem anderen Forum gelesen das Selen sich im Laufe vieler Jahre langsam zerstört . Eine Lange Nichtbenutzung soll diesen Prozess noch beschleunigen . Ist da was dran ?<
eine kompetente Antwort auf Deine Frage kann ich dir leider nicht geben. Vermute aber, daß die Antwort auf Deine Frage "ja" lautet. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ähnliches kennt man ja auch von photographischen Belichtungsmessern mit Selenzellen als lichtempfindlichem Element.
Aus meiner 'langjährigen Reparaturpraxis' mit alten Radios kann ich nur empfehlen, Selengleichrichter auszutauschen sobald sie verdächtig sind. Zu hoher Spannungsabfall gegenüber Schaltbildwerten, Warmwerden, etc.
Den letzten Selengleichrichter habe ich erst vor wenigen Tagen 'repariert'. Das war allerdings ein Flachgleichrichter. Das Alu-Gehäuse ließ sich relativ einfach öffnen. Die Selenplättchen, in einem Plastikrahmen lose und nur durch Kontaktbleche gehalten ließen sich leicht entfernen und durch Si-Dioden ersetzen. Alles wieder eingebaut und gut war's.
Manchmal wird ja empfohlen, den höheren Innenwiderstand von Se gegenüber Si durch einen Serienwiderstand zu kompensieren. Ich habe das nie gemacht und bis jetzt auch keine Schwierigkeiten gehabt. Allerdings hatte ich gleichzeitig auch immer die alten Lade-Elkos durch moderne schaltfeste Typen ersetzt.
Danke für die Beantwortung meiner Frage . Die Elkos sind durch 450 V Typen ersetzt worden . Es wurden auch nicht ganz die im Schaltplan angegebenen Spannungen erreicht , ca 10 % zu wenig . Aber da ich lange noch nicht fertig bin könnten Fehler auch woanders noch sein . Das gröbste und wichtigste habe ich bis auf den Selengleichrichter fertig . Da das Gerät mit einem für mich vertretbaren Aufwand nicht mehr in den Orginalzustand versetzen lässt , werde ich eine Silizium - Brücke einbauen . Bei mir geht die Betriebssicherheit auf alle Fälle vor , irgendwelche für mich nicht nachvollziehbare Regenerierungen , da lasse ich die Finger von . Gilt natürlich nicht für erprobte , nachvollziehbare Massnahmen .
zur Alterung von Selengleichrichtern kann ich klar sagen: Jein !
Will sagen, ich habe gute alte Selens erlebt und schwächelnde. Änlich wie bei den schon erwähnten Selenzellen in alten Photoapparaten.
Zu den 10 %: Das ist eigentlich sicher schon mehr, wenn Du bedenkts, daß das Gerät sicher eine Stellung 220 Volt hat, aber doch jetzt beim 230 V Netz sogar ein wenig Überspannung im Netzteil haben müßte.
Das Weglassen der Begrenzerwiderstände beim Ersatz durch Silizium-Gleichrichter würde ich trotzdem nicht empfehlen. Zumindest die Sicherungen werden so einer vorzeitigen Alterung gebracht. Auch der Netz-Trafo und der Netzschalter oder der Ladewiderstand / die Ladedrossel können ein wenig auf die Dauer darunter leiden.
Mit freundlichen Grüssen Rainer (Forum-Admin)
Möge uns die analoge Radio-Welle noch lange erhalten bleiben .
die Selengleichrichter dürfen ruhig warm werden . 50...60°C fühlen sich schon recht heiß an , sind aber ungefählich. Wenn es Ihm zu heiß wird ,fängt das Decklot auf den Platten an zu fließen und dann Gleich-richt-er.
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
Bernd: "die Selengleichrichter dürfen ruhig warm werden . 50...60°C fühlen sich schon recht heiß an , sind aber ungefählich. Wenn es Ihm zu heiß wird ,fängt das Decklot auf den Platten an zu fließen und dann Gleich-richt-er."
Na - nicht nur das. Er stinkt, und zwar ähnlich wie faule Eier. Einen Selen-Gleichrichter zu überlasten ist äusserst ungesund.
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass Selen offenbar affin ist mit anderen, in der Atmosphäre vorkommenden Elementen. Das wäre mal ein durchaus interessantes Projekt, heraus zu finden, welche Substanzen dem Selen den vorzeitigen Garaus bereiten. Wer macht mit?
Den Geruch kenne ich , von Plattengleichrichtern , aus meiner experimentierfreudigen und kurzschlussreichen Jugend . Wie gesagt hatte ich einige Infos aus einem Nachbarforum , weiß aber nicht genau mehr welches es war . Dort wurde auch eine Selengleichrichter - Ersatzschaltung aus einen Hochvolt - FET mit entsprechender Ansteuerung vorgestellt . Der Zweck der Übung war die Kennlinien eines SE - GL nachzubilden . Dort wurden auch die Elektrochemischen Vorgänge der Alterung und des Zerfalls von Selengleichrichtern behandelt . Deshalb auch meine Frage .
Habe bei dem zum Selengleichrichter passenden Radio , einem AEG 3084 WD den alten Selengleichrichter gegen ein neuen Si - Typ getauscht . Bei der 240 V Einstellung am Netzspannungswähler habe ich ohne Vorwiderstand ziemlich genau die Spannungen die im Schaltplan angeben sind erreicht . Auch die Heizspannung ist mit 6,2 V im grünen Bereich . Bei den Netzteilelkos habe ich 450 V Typen verwendet beim Einschalten werden über 350 V erreicht . Jetzt ist ein mehrstündiger Testbetrieb angesagt . Die richtige Bastelarbeit fängt wohl jetzt erst an , nämlich passenden Ersatz für die fehlenden LS Chassis zu finden und auch einzubauen . 2 * Tieftöner 20 cm , 2 * Mitteltöner , 2 * Hochtöner diese sind allerdings noch in der Schallwand , die auch einen neuen Stoff braucht vorhanden . Bei einem Oberklasse Radio das über 500 DM 1954 gekostet hat lohnt es sich , aber eigentlich lohnt es sich doch immer , auch bei einem 150 DM Gerät oder ? Der Spaß beim Hobby , vor allem wenn der Erfolg da ist ist dagegen unbezahlbar .
War gestern ein bisschen voreilig . Nach ca 2 Std . hatte sich die Spannung am Siebelko auf fast 300 V erhöht . Ein 120 Ohm R 17 W , so ein " Zementbunker " in stehende Ausführung nicht schön aber praktisch, brachte Abhilfe , die Spannung beträgt jetzt die erforderlichen 280 V . Errechnet hatte ich zuerst 140 Ohm , eingebaut 150 Ohm aus der Normreihe , das war zu viel . Am besten man besorgt sich für solche Fälle ein paar Werte mehr , um wenn es nötig ist durch Reihen oder Parallel schalten den richtigen zu finden .
der eingeschlagene Weg ist nach meiner Meinung völlig ok. Spannungsabweichungen von +10 bis-20% sind aber nach meiner Erfahrung tolerierbar, ohne dass die Funktion oder Sicherheit des Radios beeinflusst wird. Einzig die maximal zulässige Betriebsspannung der Elektrolytkondensatoren sollte man im Auge behalten.- da könnteteteteten mal Nachfolge-Aufträge kommen..?