Hallo zusammen, ich hatte am Wochende einen Löwe Opta Rheingold 3953W in Arbeit. Es waren nur einige übliche Arbeiten daran zu machen. Kondensatoren, Netzkabel und Reinigung. Für "Radiologen" also nichts ungewöhnliches. Was mich aber an dem Gerät beim Blick in das Schaltbild etwas verwundert hat, ist die Parallelschaltung der beiden Endstufenröhren EL41. Ich habe vorher soetwas noch nicht gesehen und war von einer Gegentaktendstufe ausgegangen. Nun meine Fragen dazu. Was sind die Vorteile einer Parallelschaltung bzw Gegentaktschaltung. Ist die zu erwartende Ausgangsleistung in etwa gleich? Das Gerät macht jedenfalls ordentlich Krach. Gab es noch andere Geräte mit einer Parallelendstufe?
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Hallo Christian, die Parallelschaltung von NF-Endstufenröhren (also in Eintakt-A-Betrieb) war recht selten. Parallelschaltungen bringen nicht ganz die gleiche Leistung, wie Gegentakt-Betrieb. Andererseits liegt der Arbeitspunkt eindeutig in A und hat somit den möglichst linearen Teil der Kennlinie für sich. Gegentaktschaltungen arbeiten zumeist bei AB oder B. Ausserdem ist die Unterdrückung der 2. und / oder 3. Oberwelle unterschiedlich. Der NF-Trafo muss den doppelten Gleichstrom und den höheren Wechselstrom aushalten können.
Der Reingold ist aber sicher ein interessantes (weil mit der seltenen Parallelschaltung arbeitend) Gerät.
Ich denke beim Rheingold ist das die Alternative zu einer EL12. 1xEL12 entspricht 2xEL41 in Parallelschaltung.
Die Entaktschaltung hat klanglich einige Vorzüge gegenüber Gegentakt. Gegentakt A ,mit Phasendrehung in der Endstufe selbst, bringt nicht mehr Ausgangsleistung, macht aber den Übertrager billiger.
Hallo Rainer und Darius, vielen Dank für die schnellen Antworten! Dann hätte man ja gleich eine EL12 nehmen können. Vielleicht wollte man ja aber, das es nach " etwas mehr" aussieht. So nach dem Motto mehr Röhren in der Endstufe, mehr Leistung. Preislich dürfte der Unterschied gegenüber einer Gegentaktendstufe wohl nicht so gravierend sein. Für den teureren Trafo spart man die Phasendrehung (ein Röhrensysem) ein.
Parallelschaltung von Röhren kenne ich sonst nur noch aus Zeilenendstufen in Fernsehgeräten. Gab es das sonst noch in anderen Bereichen?
die Parallelschaltung von Leistungsröhren wurde u.a. auch in elektronisch stabilisierten Netzgeräten angewendet. Als Beispiel sei hierfür die "elektronisch stabilisierte Netzeinheit NE-2 (0...350V/300mA; ...)" der Firma Wandel und Goltermann, Reutlingen, aus dem Jahr 1962 genannt. Schaltung liegt mir vor. Drei parallel geschaltete Röhren des Typs E130L arbeiten darin als Längsregler.
Hallo Jürgen, auch eine interessante Anwendung, danke!
Ich frage mich gerade wie der Ausgangsübertrager bei Parallelschaltung denn angepasst wird. Es müsste sich der Ra gesammt doch (vergleich mit Einzelröhre) verringern oder liege ich da falsch?
Hallo Darius, dann sind das nach meinen Röhrendaten 3,5 Kiloohm statt 7 für Einzelröhre. Also genau der halbe Wert. Ist das jetzt Zufall oder kann man von dem halben Wert (bei 2 Röhren gleichen Typs) ausgehen?