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Wumpus-Gollum-Forum von "Welt der Radios".
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Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen
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13.12.08 08:59
wumpus 

Administrator

13.12.08 08:59
wumpus 

Administrator

Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo zusammen,
Bei Lesen eines alten Kataloges von KAPA aus den frühen Dreissiger Jahren fällt mir WIEDERMAL auf:

Man hat damals schon abgeschirmte Antennenzuleitungen vom Dach (Boden) des Hauses in die Wohnung zum Empfänger angeboten. Diese Leitungen sahen prinzipiell aus wie heutiges Koaxialkabel. Zum Teil waren Luftkammersysteme (wie heutzutage z.B Aircom) in Gebrauch.

Es ist nun so, dass moderene Antennenzuleitungen als impedanzmässig angepasste Systeme arbeiten. Das Signal der Antenne hat also die gleiche Impedanz wie das Kabel wie der Empfängereingang. Es wird also das Prinzip der laufenden Welle angewandt. Das erfordet aber eine Impedanztransformation der Antenne an das Kabel und vom Kabel an den Empfängereingang. Üblich sind Kabelimpedanzen von 75 , 60 , 52 Ohm. Das Koaxialkabel ist unsymmetrisch.

Bei der Beschreibungen der alten Kabel tauchen diese Begriffe nicht auf. Es wird als Leistungsqualität lediglich auch geringe Kapazität pro Meter verwiesen. Also z.B. 23 cm pro Meter. Ich hatte früher einfach immer angenommen, das wäre auch ein impedanzangepasstes "laufende Welle" - System.

Das kann aber nicht so sein, weil: Es fehlt bei den damaligen Systemen (Bausätzen, Einzelbauteilen) jeglicher Hinweis und jegliche Baukomponente. Keine Trafokopplung, kein Balun, kein Symmetrisch - unsymmetrisch - Wandler.

Es muss also so gewesen sein: Das Kabel war eine unabgestimmte Antennenleitung, die aufgrund ihrer Abschirmung gegen Masse des Antenneneinganges den mittel- bis hochohmigen Eingang des Radios mit steigender Länge immer mehr kapazitiv belastete und somit die Empfangsleitung verschlechterte. Bei 20 Meter lag sozusagen parallel zur Antenne eine Kapazität 460 pF.

Mein Onkel Willi (Radiopionier aus den Zwanziger Jahren) hielt von diesen Leitungen nicht viel. Zitat: "Bei 30 Meter kommt nüscht mehr an."

Allerdings wird die verbesserte Störstrahleinstrahlungs-Sicherheit innerhalb des Hauses durchaus ein Argument für diese Kabel gewesen sein.


Mit freundlichen Grüssen Rainer

Möge die Welle mit uns sein.
Ein Mögel-Dellinger-Effekt ist aufgetreten.


Zuletzt bearbeitet am 13.12.08 09:40

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13.12.08 09:36
wumpus 

Administrator

13.12.08 09:36
wumpus 

Administrator

Re: Nachtrag: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo zusammen,
kann es möglich sein, dass die damaligen Leitungen zufällig eine Impedanz von ca. 600 Ohm gehabt haben? Dann könnte die Impedanz sozusagen unbeabsichtigt richtig gelegen haben.
Die Kabeldurchmesser und der Innenleiter weisen aber nicht darauf hin. Hat Jemand mehr Informationen?


Mit freundlichen Grüssen Rainer

Möge die Welle mit uns sein.
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13.12.08 22:21
wumpus 

Administrator

13.12.08 22:21
wumpus 

Administrator

Re: Nachtrag 2: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo zusammen,
in der Bedieungsanleitung zum Telefunken 8000GWK findet sich eine Empfehlung zur zu verwendenden Antennenanlage. Es wird eine abgeschirmte Zuleitunge von der Dachantenne zum Empfänger empfohlen und ausdrücklich ein Antennenübertrager LAU1 und ein Empfängerübertrager LEU 1 erwähnt. Es hat also doch zumindest teilweise eine Anpassung der hochohmigen Antenne an die niederohmige abgeschirmte Leitung und wieder hochtransformiert auf den hochohmigen Empfängereingang gegeben.

Mehr Informationen im Wumpus-Kompendium:
http://www.oldradioworld.de/antennen.htm


Mit freundlichen Grüssen Rainer

Möge die Welle mit uns sein.
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Zuletzt bearbeitet am 14.12.08 09:11

14.12.08 14:45
lasse.ljungadal

nicht registriert

14.12.08 14:45
lasse.ljungadal

nicht registriert

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo Rainer,
hallo zusammen,

was ist denn heute bloß los ?

14.46 Uhr und noch kein Beitrag im Forum. Das ist ja wie das Warten auf Godot !

Dein Antennen-Kompendium ist sehr schön und man lernt sehr viel zu der Empfangstechnik der älteren Radioapparate.

Sollte man Deine Ausführungen nicht eines Tages um die moderneren Antennen (Aktivantennen) wie z.B. das Antennensystem Grahn mit seiner Vielfalt für den LW-, MW- und KW-Bereich oder die Sony AN-1 -Antenne für diese Bereiche ergänzen ?





Diese Antennen zur Verbesserung des Empfanges im LW-, MW- und KW-Bereich sind m.E. im Hinblick auf die Empfangstechnik des heutigen Internet-Radios auch schon Radiogeschichte.

Herzliche Grüße
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.



Zuletzt bearbeitet am 14.12.08 14:49

Datei-Anhänge
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P1000406.JPG P1000406.JPG (445x)

Mime-Type: image/jpeg, 78 kB

14.12.08 17:24
wumpus 

Administrator

14.12.08 17:24
wumpus 

Administrator

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo zusammen , hallo Peter.
Ich glaube, Godot kommt garnicht.
Zu der AN1 für den Sony ICF2001D (mein Lieblings-KW-Portable): Die hat den Vorteil, dass sie nur gering auf KW verstärkt. Und mit Mittelwelle ist der Einblasadapter für die Ferritantenne ganz prima. Gibt es sonst kaum.




Mit freundlichen Grüssen Rainer

Möge die Welle mit uns sein.
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14.12.08 17:42
lasse.ljungadal

nicht registriert

14.12.08 17:42
lasse.ljungadal

nicht registriert

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo Rainer,

da haben wir die gleiche Aufassung zum KW-Portable.

Ich kann den Sony ICF 2001D mit den beiden Grundig Satelliten 500 und 700 gut vergleichen.

Der Sony ICF 2001D ist ein ausgezeichneter Empfänger und jeden anspruchsvollen KW-Freund die richtige Wahl gegenüber den kleinen Grundig Satelliten-Portables 500 und 700.

Lediglich hätte meine Begriffe der Speicherplatz etwas größer sein können; aber dies fällt zu den übrigen Vorteilen nicht ins Gewicht.

Herzliche Grüße
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.

27.12.08 07:29
Rias

nicht registriert

27.12.08 07:29
Rias

nicht registriert

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Guten Morgen zwischen den Jahren.
Lieber Rainer - ich habe vor Jahren von einem alten Radioinstandsetzer gehört damals wurden sogar schon Antennenverstärker mit mehren Antennendosen in Villen eingebaut. Weißt du genaueres?

Ich will mich bei der Gelegenheit für die gute Arbeit des Forums bedanken und hoffe auch zukünftig im Jahr 2009 auf viele interessante Themen.


Rias
Es geschah in Berlin

27.12.08 09:18
wumpus 

Administrator

27.12.08 09:18
wumpus 

Administrator

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo Rias,
ich habe vor Tagen dazu noch was in die Antennen-Seiten des WGF-Kompendiums aufgenommen.
http://www.oldradioworld.de/antennen.htm

Für mich ist in diesem Zusammenhang interessant, dass hierbei impedanzangepasste Leitungen mit Abschlusswiderstand verwendet wurden.

Vielen Dank auch für Deine Beurteilung des WGF. Auch wage zu hoffen, dass es in 2009 interessante Beiträge geben wird.


Mit freundlichen Grüssen Rainer

Möge die Welle mit uns sein.

02.12.11 19:03
DL7UHU 

Einsteiger

02.12.11 19:03
DL7UHU 

Einsteiger

Re: Damals: Abgeschirmte Antennenzuleitungen

Hallo,

etwas zu den abgeschirmten Antennenleitugen und Antennenzubehör für Rundfunkgeräte in den 30ern und 40ern:

Die einfache Variante war die Verbindung der Antenne mit der Antennen- und Erdbuchse des Empfängers über ein kapazitätsarmes Kabel mit hohem Wellenwiderstand, keine Anpassung. (KAPA)

Die bessere Variante war der angepasste Betrieb. Dazu war ein Antennenübertrager (LAU 1 bei Telefunken; SAÜ 524 bei Siemens) im Antennenkopf der Rohr-/Stabantenne bzw. Drahtantenne untergebracht. Die Ableitung erfolgte über 120 Ohm Koaxialkabel. (Siemens) an die Dose(n). Die Siemens-Aufputz-Dose war aus Metall mit zentraler Vertiefung, der Koaxilstecker ein Winckelstecker.
Waren mehrere Dosen angeschlossen, wurde mit Widerständen entkoppelt, auch passende Antennenverstärker konnten verwendet werden.
Vom gesteckten Koaxialstecker über Koaxialkabel zum gesteckten Übertrager, (LEU 1 bei Telefunken; SAÜ 525 bei Siemens), der die Verbindung zur Antennenbuchse und Erdbuchse des Empfängers schuf.
Das ergibt angepassten Betrieb von 150 kHz bis 1,5 MHz auf 1250 Ohm bis 5000 Ohm für den Empfängereingang.
Bei kleinen Kabellängen konnte, aus Kostengründen?, auf den Übertrager am Empfänger verzichtet werden.

Für Kurzwelle wurde die Verbindung zwischen (Empfänger) Übertrager und Erdbuchse am Empfänger durch Ziehen des (Erd)-Steckers des Übertragers aus der Erdbuchse des Empfängers unterbrochen.
Nun wirkte das Kabel auch als Antenne, natürlich unangepasst.

Habe nur einen SAÜ 525, alles andere fehlt mir (noch)

vy 73 es 55 MfG

Pit

Zuletzt bearbeitet am 03.12.11 08:21

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