Re: Was tun, um Radio unempfindlich gegenüber anderen Verbrauchern zu machen?
Hallo, Sorry wenn ich mich hier mal ungefragt einmische.
aber die neue Art der Erdung halte ich für grundsätzlich falsch. In klassischen Röhrenschaltungen gab es keinen Bezug zu einer Netzerde. Im Netzteil wurden auch die Elkos isoliert montiert auf dem Chassis. Nur am Siebelko gab es einen Kontakt zum Chassis und von dort wurde dieser Punkt von Röhrensockel zu Röhrensockel weiter geführt. Alle Massepunkte einer Schaltstufe wurden dann jeweils zum Mittelkontakt des Röhrensockels geführt. Eine Verbindung zum PE(N) Leiter erzeugt nur eine Brummschleife. Aus diesem Grund hat man auch damals Netz und Betriebserde in Studios säuberlich voneineander getrennt.
Die ECH81 in einem UKW Eingangsteil ist sicher kein Brüller. Das erinnert mich an den "Amadi" aus der DDR. Der war mit 2x EC92 ausgestattet. Viele Besitzer haben aber in einer Werkstatt dann ein Eingangsteil mit der ECC85 einbauen lassen.
Aber ich möchte auf das aufmerksam machen, was andere hier schon geschrieben haben. Nur Spannungen und Stromstärke überprüfen, das ist zwar nützlich und gut, reicht aber nicht.
Bei so einem alten Teil kann die Abstimmung falsch sein, (Oszillatorfrequenz usw.) und den Koppelkondensatoren sollte man besondere Aufmerksamkeit schenken. Franz hat da vollkommen Recht. So rege ich an, einen besonderen Thread zu eröffnen mit diesen Erfahrungen. Leider fotografiere ich als Röhrenfan ja noch analog und das dauert eben. Eines hatte ich ja schon geschrieben, Kondensatoren mit Glasrohr und Teermasse gehören grundsätzlich raus. Dann gab es eine Serie die mit braunem Seidenpapier umwickelt waren und wie mit einer Art Gipsmasse an den Seiten vergossen, die gehören ebenfalls sofort auf den Müll. Später wurden auch bei Sennheiser und anderen Kondensatoren verbaut die aussahen als wären sie mit Sand bestreut. Diese Teile platzen an den Nähten auf und verursachen ebenfalls jede Menge Ärger.
Lange Rede stumpfer Inhalt, ohne Oszilloskop und Schaltplan würde ich nie an ein UKW Teil gehen. Schon die HF- Entkopplung der Heizwicklung einer UKW-Röhre kann zu Problemen führen.
Nun kenne ich das Gerät ja nicht, aber es ist wohl hier das Beste wenn von der Endstufe der Fehler Stufe um Stufe rückwärts verfolgt wird. Übrigens Störungen aus dem Netz sind bei hochohmigen Röhrenschaltungen leider normal.Wenn ich freitags auf BR3 die Hitparade aufnehmen wollte und meine Mutter die Leuchtstofflampe in der Küche eine Etage unter mir angemacht hat, bin ich fast an die Decke gegangen, grins. (Radio Strativari3, Band Smaragd BG20/4)
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Re: Was tun, um Radio unempfindlich gegenüber anderen Verbrauchern zu machen?
Moin Moin,
Zitat:Lange Rede stumpfer Inhalt, ohne Oszilloskop und Schaltplan würde ich nie an ein UKW Teil gehen. Schon die HF- Entkopplung der Heizwicklung einer UKW-Röhre kann zu Problemen führen.
Ich vermute auch, daß hier einiges im Argen ist.
Leider brummt das Radio immer stärker - obwohl die gesiebte Gleichspannung sauber, der Gleichrichter okay und der Vorwiderstand ausreichend bemessen ist. Für meine Kenntnisse als eher Digitalmensch ist nun hier Ende, ich sehe mich da am Ende meiner Möglichkeiten. HF und Analog war noch nie meine Welt
Durch Zufall hat meine Frau - Besitzerin des schönen Radios - eine Zeitungsannonce in unserem lokalem Blättchen gefunden, wo ein erfahrener Röhren-Radio-Reparatur-Meister seine Dienste anbietet. Ich werde also unser gutes Stück in seine Hände geben, das ist effektiver, als wenn ich weiter nur blind herumstochere. Und "mein" Hobby wird dieser Bereich der Elektronik nie werden...
Ich danke dennoch allen Mitschreibern für ihre vielen guten und hilfreichen Tipps!
Re: Was tun, um Radio unempfindlich gegenüber anderen Verbrauchern zu machen?
Hallo Jürgen,
eine Erdung deines Radios würde ich Dir gar nicht empfehlen, weil das Innere des Radios quasi schutzisoliert aufgebaut ist, es gibt also keine Spannungen gegen Erde, das ist ein Sicherheitsmerkmal. Eine Erdung des Chassis könnte da ganz unangenehme Folgen haben.
Eine "Erdung" würde auch nichts bringen, weil die Störstrahlungen ihr Tor ja durch die Antenne finden. Du solltest also die Antenne möglichst weit von Störquellen entfernt aufstellen. Dabei kann Dir nützlich sein, wenn das Radio einen symmetrischen Dipoleingang hat. Dann kannst Du nämlich eine Dipolantenne weiter weg stellen und ein Dipolkabel bis zu Deinem Radio führen. Das Dipolkabel selber schützt besser vor Störeinflüssen. Du kannst auch einfach ein paar Meter Dipolkabel kaufen (passend zu Radioeingang, steht an der Buchse) und die verbundenen Leiter an einem Ende auf ca. 75cm mit einer Schere auftrennen. Dann hast Du bereits eine Dipolantenne! Die kann man z.B. auch an die Decke oder ans Bücherregal mit Heftzwecken festmachen. Der beste Empfangsbereich liegt dabei quer zur Antenne
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Außerdem kannst Du mal überlegen, ob verschiedene Verbraucher nicht mal entstört werden sollten. Da gibt es ganz preiswerte Beschaltungen (RC) zum Beispiel für Leuchtstoffröhren.