!!!
Fotos, Grafiken nur über die
Upload-Option des Forums, KEINE FREMD-LINKS auf externe Fotos.
 Â
!!! Keine
Komplett-Schaltbilder, keine Fotos, keine Grafiken, auf denen
Urheberrechte Anderer (auch WEB-Seiten oder Foren) liegen! Solche Uploads werden wegen der Rechtslage kommentarlos gelöscht!
Keine Fotos, auf denen Personen erkennbar sind, ohne deren schriftliche Zustimmung.
vielleicht habe ich auf Wumpus Welt der alten Radios den JOTHA RADIO LILIPUT von Johann Hüngerle übersehen. Ich habe heute mein Exemplar No. 215495 wieder etwas in Form gebracht. Er hat auch eine neue ECL113 spendiert bekommen. An der Aussenantenne habe ich den tagsüber verbliebenen Sender Wawre auf 621 kHz klar empfangen können. Für den heimischen Modulator reicht ein Meter Draht. Von den Eigenschaften würde ich ihn klar in die Rubrik NOTRADIO einordnen. Dies passt auch mit seinem Erscheinen 1952-1954 zusammen.
wumpus: Wenn man bedenkt, dass andere Hersteller das Hitzeproblem teilweise versuchten mit Asbest zu lösen, kommt Hüngerle ohne aus.
Hallo Rainer,
stimmt! Hüngerle hat aber durch fehlenden Erdanschluss (keine Netztrennung) und Kompromisse in der Antennenankopplung einiges an Empfindlichkeit bewusst verschenkt trotz Kopenhagener Wellenplan 1948.
ich würde gerne nochmal kurz auf den Saba 461 GWK-AM zurück kommen. Es ist ein Exemplar aufgekreuzt, das am Wellenschalterfenster zusätzlich zu Gamme d'ondes und Wave Range auch noch mit 'Wellenbereich' bedruckt ist. Die (überwiegend deutsch beschriftete) Rückwand hat ein Händler-Emblem eines Freiburger Radiohändlers. Was meinst du, könnte es sein, dass das 461 doch auch in Deutschland erhältlich war?
Hallo Stefan, diese Geräte sind neben dem 582WK-RO von der französischen Militärbehörde in begrenzter Stückzahl in Auftrag gegeben worden. Sie waren ausschließlich für Angehörige der Besatzungsarmee vorgesehen. Eine Abgabe an Privatpersonen war bei Strafe verboten. Das ging sogar so weit, das es für die Mitarbeiter scharfe Leibesvisitationen durch französische Wachen an den Werkstoren gab, damit ja nicht Teile dieser Geräte oder gar ganze Radios herausgeschmuggelt wurden.
Bei der Materialbeschaffung soll es seinerzeit einige Schwierigkeiten gegeben haben. Das war allerdings in dieser "harten Nachkriegszeit" nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich sind dadurch bedingte unterschiedliche Ausführungen deshalb auch nicht. Mir sind z.B. bislang zwei Arten von Rückwänden bekannt. Einmal gab es eine Ausführung mit einem Röhrenbestückungsaufkleber über der ursprünglichen Röhrenbestückung des 461GWK. Bei einer anderen Ausführung sind die Röhrenbezeichnungen mit schwarzer Farbe jeweils übergepinselt, und mit hellerer Farbe neu überschrieben worden. Beide Ausführungen basieren auf der deutschen Originalrückwand für den 461GWK. Haben also weiterhin deutsche Beschriftung. Denkbar sind natürlich auch weitere Vairianten, ebenso bei der Skala.
Der Aufkleber des Radiohändlers kann auch später aufgeklebt worden sein. Irgendwann sind einige dieser Geräte sicherlich als Gebrauchtgeräte in den Handel gekommen. Es war nicht unüblich, das dann auch Händleraufkleber an die Geräte angebracht worden. Vielleicht konnte dieser Radiohändler aber auch produktionswichtige Waren oder anderes beisteuern, und hat dafür im Gegenzug einige Radios bekommen. Ganz ausschließen würde ich also nicht, das auch Geräte über irgendwelche "Kanäle" in den Handel gelangt sind. Offiziell war es nur halt nicht so vorgesehen .
wie sicherlich bekannt ist, gab es vor der Währungsreform nur 2 Währungen: Zigaretten und Tauschware. Das Saba Gerät wird mit "Vitamin B" sicherlich auch in wenigen betuchten Haushalten aufgetaucht sein. Der Normalverbraucher bekam oft Radios ohne Röhren und die Röhren mussten auf dem Schwarzmarkt beschafft werden. Es ist überliefert, dass Max Grundig einen seiner Zulieferer mit einem Eisenbahnwaggon Zigaretten bezahlt hat. Wir können nur spekulieren.
Gruss Walter
Nachtrag vom 25.11.2022:
Nach der Währungsreform kamen nicht alle Deutschen schnell in den Genuss eines Aufschwungs, sodass sich "Notradios" mit einiger Sicherheit noch bis Mitte der 1950-er Jahre hielten. An diese meine Zeit der Kindheit habe ich zwar nur noch vage Erinnerungen, aber von Wohlstand in meinem Umfeld war bis 1960 überhaupt nichts zu spüren. Der Graetz Musica wurde 1963 angeschafft. Dieses Gerät konnte ich erst 1969 in mein Zimmer übernehmen. Fazit: Notradios hörten - auch in der Produktion - 1949 nicht schlagartig auf.
Hallo, Dieses Notradio musste komplett neu aufgebaut werden, mit einer gewissen "künstlerischen Freiheit". https://www.wumpus-gollum-forum.de/forum...&thread=289 Die Einordnung in die Rubrik "Notradio" u.a. anhand des selbstgefertigten Drehkos und des (unbeschrifteten) Spulensatzes, wo anstelle Seidenumsponnener HF-Litze einfacher Kupferdraht verwendet wurde.
Nach der Währungsreform 1948 standen bereits hochwertige Spulensätze zur Verfügung. (Funkschau 1948 Heft 09) Strasser, Hütter, usw. Die Funkschau schreibt:
Zitieren:Seit einiger Zeit haben sich jedoch alte bekannte und neue Firmen insbesondere des Spulenprogrammes für Funkfreunde angenommen.
Das ist nur dann möglich, wenn die Bedürfnisse der vorrangigen Industrie gedeckt werden können und sowohl Fertigungskapazitäten als auch Material ausreichend zur Verfügung stehen.
Auf der anderen Seite waren neugefertigte Röhren auch um diese Zeit der Industrie vorbehalten, der Artikel "Röhren des Standard-Superhets" der Funkschau 1948/06 macht die enormen Schwierigkeiten deutlich:
Zitieren:...Aber auch die Preßglasröhren, die in den letzten Kriegsjahren dort hergestellt wurden und auch zur Bestückung eines Standardsupers dienten (Wechselstromausführung: ECH 21, ECH 21 bzw. EF 22, EBL 21, AZ 21; Allstromausführung; UCH 21, UCH 21. bzw. UF 21, UBL 21, UY 21), können infolge Materialschwierigkeiten und Ausfalls der Maschinen nicht hergestellt werden.
(Man griff daher auf die alte "Quetschfußtechnik" zurück und den Außenkontaktsockel (UF5 usw.) - Aufbau und Röhrenbestückung dieses 0v1 entsprechen der "scharfen" Notradio-Definition im Kompendium. https://www.welt-der-alten-radios.de/kom...ln-242.html#s14 Hier wurde die verbreitete RV12P2000 (75mA Heizstrom) zusammen mit einer RL2T3 ( ca. 170mA, ähnlich 1/2 ECC82) verwendet.
Die P2000 wird später ein unerwartetes Comeback haben: Diverse Behörden und die neue Bundeswehr müssen sich zunächst z.T. mit alten Wehrmachtsgeräten behelfen, Geschichte und Produktionszahlen der P2000 hier: https://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren...P2000/P2000.htm