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Wumpus-Gollum-Forum von
Wumpus Welt der (alten) Radios

Selengleichrichter von 1954
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19.09.10 23:45
nobbyrad58 

WGF-Premium-Nutzer

19.09.10 23:45
nobbyrad58 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Selengleichrichter von 1954

Hallo Jürgen , Hallo an Alle !

Habe ja berichtet das ich die zuerst als Ersatz für den defekten Netzteilelko 2* 50 uF / 350 V zwei 47 uF / 350 V eingebaut hatte . Bei einem Probelauf ohne Last wurden über 330 V erreicht . Da war es mir sicherer 450 V Typen zu verwenden , die habe ich allerdings nur mit 100 uF da , müsste mir die kleineren noch besorgen . Geht natürlich auch so . Mit dem 120 Ohm R stellte sich die richtige Betriebsspannung ein . Das Radio hat eine Gegentakt Endstufe 2* EL 84 einen einfachen Phasensplitter mit einer EC 92 , die NF Vorstufe ist das C System der EABC 80 .
Nachdem die Betriebspannung den richtigen Wert hatte wurde der Klang besser , Netztrafo und Ausgangsübertrager wurden auch etwas kühler , also der richtige Weg .
Ich glaube das der defekte Netzteilelko den Selengleichrichter beschädigt hat . Das Gerät hat wohl einen der ersten UKW Tuner mit der ECC 85 ( 1954 ) in dem üblichen Abschirmgehäuse . Auch die EF 89 war damals noch neu . Der UKW Empfang ist also auf " Neuzeitniveau " .
Leider fehlen alle LS Chassis bis auf die Hochtöner . Da muss erst einmal moderner Ersatz rein und neuer Lautsprecherstoff muss auch noch drauf . Das dauert noch ein bisschen , muss ja auch noch arbeiten gehen , Schicht . Da aber das Gehäuse , Rückwand usw . noch ganz gut sind lohnt sich der Aufwand denn der Klang ist auch mit meinen Testlautsprechern Klasse . Die beiden getrennt schaltbaren NF Eingänge Phono und Magnettonband und ein Magnettonband Ausgang für die Aufnahme aus der Vor - DIN Stecker Zeit findet man auch damals nicht überall . Eben ein Oberklasse Radio von 1954 , ein AEG 3084 WD .

MFG Nobby

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12.03.14 00:19
Mani

nicht registriert

12.03.14 00:19
Mani

nicht registriert

Re: Selengleichrichter von 1954

Gleich - riecht - er

Ist ein Spruch wie "plus ist minus, rot ist blau" unter Elektronikern, die Digitaltechnik nur zwangsweise nutzen...

Ersetzt den Selengleichrichter durch einen Siliziumgleichrichter. Dieser ist kleiner, leistungsfähiger und mit einem kleinen
Kühlörper (Blech) lassen sich einige Ampere ohne weiteres gleichrichten.

Und ob jetzt so oder ein anderer Gleichrichter zum Einsatz kommt, es ist vollkommen egal, woher eine gleichgerichtete
Spannung herkommt. Hauptsache, die Spannung und der Strom paßt !Und der passende Ladeelko !

Liebe Grüße

12.03.14 11:05
Dingeldong 

WGF-Nutzer Stufe 2

12.03.14 11:05
Dingeldong 

WGF-Nutzer Stufe 2

Re: Selengleichrichter von 1954

Und wenn's möglichst original ausshen soll:

Ich habe bei einem hier berichteten Repararturprojekt in ein Originalgehäuse eines pulverisierten GLR moderne, leistungsfähiger Dioden (weil ich nichts anderes zu Hause hatte) einfach implantiert. Sieht aus, wie der alte und ist dabei noch staibler.
Natürlich aufpassen, dass alles korrekt isoliert ist. Hier nichts weglassen!!
Kostet alles keinen €.

18.03.14 02:11
Mani

nicht registriert

18.03.14 02:11
Mani

nicht registriert

Re: Selengleichrichter von 1954

Hallo Dingeldong!

Ist eine gute Idee für Originalismus !

Grüsse Mani

08.02.15 09:12
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

08.02.15 09:12
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Selengleichrichter von 1954

Hallo zusammen,

Moderne Silizium-Gleichrichter sind sehr niederohmig und haben einen scharfen Kennlinienknick. Werden sie zusammen mit einem relativ großen Lade-Elko betrieben, wird dem Netztrafo eine hohe Verzerrungsblindleistung abverlangt, da nur noch während des Scheitelwertes der Wechselspannung ein großer Strom-Peak fließt. Diese hohen Rippleströme mindern nicht nur den Wirkunsggrad des Netztrafos, sondern sind auch eine potentielle Störquelle.

Die eleganteste Abhilfe in Kombination mit einem modernen Si-Brückengleichrichter ist es, einen sehr kleinen Ladekondensator (z.B. einen MP-Motorkondensator mit 8µF) mit einer großen Siebdrossel zu kombinieren. Man glaubt es kaum, aber bei einem Händler der auf deutsch übersetzt Röhrenstadt heißt, gibt es eine große Auswahl an neuen und preiswerten Siebdrosseln mit sehr interessanten Werten, darunter 15H / 100mA DC. So eine Drossel findet sicher irgendwo noch ihren Platz im Radio.

Die radikalste Art der Drossel-Siebung ist es, auf den Ladekondensator ganz zu verzichten und stattdessen eine Freilaufdiode parallel zum Gleichrichterausgang zu schalten, die den Selbstinduktionsstrom der Drossel um den Nulldurchgang herum aufnimmt. Freilich flösse dieser auch über den Brückengleichrichter ab, aber dort sind ja aus Sicht der Drossel 2 Diodenstrecken in Reihe, und außerdem entlastet die Freilaufdiode den Gleichrichter. Hinter der Drossel folgt selbstverständlich der übliche Siebelko.

Im übrigen ähnelt die so vorgeschlagene Schaltung einem Stepdown-DC-DC-Wandler (auch Schaltregler genannt), statt eines Schalttransistors werden die Pulse vom Brückengleichrichter geliefert und haben nur 100Hz statt -zig kHz.

Vorteile im Überblick:

- Trafowirkungsgrad erhöht sich durch geringere Verzerrungsblindleistung
- potentiell geringere Geräuschentwicklung des Trafos
- Enorme Steigerung des Wirkungsgrades des gesamten Netzteiles
- Überschüssige Anodenspannung wird nicht mehr verheizt, sondern nach dem Prinzip des Stepdown-Wandlers heruntergetaktet
- ist die Heruntertaktung der Anodenspannung zu groß, kann man empirisch einen Ladekondensator ermitteln, bis man den gewünschten Wert bei idealer Anodenspannung hat

Gruß
Herrmann

Datei-Anhänge
Drosselsiebung.png Drosselsiebung.png (230x)

Mime-Type: image/png, 4 kB

08.02.15 13:44
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

08.02.15 13:44
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Selengleichrichter von 1954

Hallo zusammen,

für einen Röhrenverstärker mit 2x G-807 in der Endstufe habe ich im Januar ein solches Netzteil (Leerlauf 400V, Last 350V) aufgebaut, allerdings mit "nur" 8H Siebdrossel, CAP=220µF. Speisender Trafo war ein Ringkerntrafo, leicht überdimensioniert. Die Schaltung hat auf Mittelwelle ein Wahnsinnsspektakel veranstaltet, das erst verschwand, als ich alle Dioden der Graetzbrücke mit 15nF/1000V= überbrückt habe. Diese sind zwingend notwendig. Ich habe den Eindruck, dass fertige Gleichrichterbrücken diese Kondensatoren oftmals bereits beeinhalten. Ich habe jeweils 3x1N4007 parallel geschaltet genommen. Eine gute Informationsquelle findet sich, wenn man "esp linear power supply design" gurgelt. Bei allem Verständnis zur Beibehaltung des Originalzustandes bin ich aber der Meinung, dass man die alten Selengleichrichter austauschen sollte (eventuell Serien-R zur Diode legen).

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 08.02.15 13:54

09.02.15 19:55
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

09.02.15 19:55
Herrmann 

WGF-Nutzer Stufe 3

Re: Selengleichrichter von 1954

Hallo Walter,

Zitieren:
,Die Schaltung hat auf Mittelwelle ein Wahnsinnsspektakel veranstaltet, das erst verschwand, als ich alle Dioden der Graetzbrücke mit 15nF/1000V= überbrückt habe.

In Publikationen die ich kenne genügt es, nur eine Brückenhälfte mit Kondensatoren zu überbrücken (also von einem Pol der Wechselspannung nach + und -)

Zitieren:
Bei allem Verständnis zur Beibehaltung des Originalzustandes bin ich aber der Meinung, dass man die alten Selengleichrichter austauschen sollte (eventuell Serien-R zur Diode legen).

Ich habe mir gerade einen "neuwertigen" Selen-Brückengleichrichter B100 gekauft, den ich durch Umdrehen einer Plattenstapel-Hälfte zum Einweggleichrichter für 230V umbauen möchte. Er hat 16 Platten, mal schauen ob er das klaglos mitmacht. (Pro Platte 20V Scheitelwert dürften im Rahmen sein, mit starker Siebdrossel und sehr kleinem Ladekondensator dahinter).
Den Vorteil der Selenstapel kann man ja neben des Nostalgiefaktors auch benennen: Hoher und recht linearer Innenwiderstand, wirkt daher dämpfend auf Einschaltstromstöße und verursacht geringere Oberwellenblindleistung, gutmütiges Verhalten bei Überspannung in Sperrichtung (Varistor-ähnliches Verhalten).

Gruß
Herrmann

11.02.15 12:05
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

11.02.15 12:05
WalterBar 

WGF-Premium-Nutzer

Re: Selengleichrichter von 1954

In Publikationen die ich kenne genügt es, nur eine Brückenhälfte mit Kondensatoren zu überbrücken (also von einem Pol der Wechselspannung nach + und -)

Hallo Herrmann,

das ist interessant und ist mir so noch nicht aufgefallen. Aktuell restauriere ich einen Tuner von Wangine WDT120 aus dem Jahre 1984 durch Austausch aller Elkos. Da sind in den Graetzbrücken auch über allen 4 Dioden 10nF keramische C's eingelötet. Offenbar will man verhindern, dass sich - egal welche - HF-Anteile an den Dioden mischen. Was ich wohl auch gelesen habe ist, dass es nicht schaden kann, in Serie zu den Kondensatoren noch niederohmige Widerstände vorzusehen.

Gruss
Walter

Zuletzt bearbeitet am 11.02.15 12:07

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