Gefahrenstoffe in Röhrenradios |
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17.11.08 18:05
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
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17.11.08 18:05
MB-RADIO WGF-Premiumnutzer
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo zusammen,
Gefahrenstoffe in Radios hin und her. Ich glaube kaum , das von den in Radios verbauten Giftstoffen eine Gefahr beim Bertieb und lagern ausgehen kann. Es kommt ja auch immer auf die Dosis an. Selbst das Blei im Lötzinn ist giftig - aber man kann sich ja auch mal die Hände waschen.
Die PCB gefüllt Kondensatoren kenne ich nur als Wechselspannungstypen für Motoren wegen der guten Wärmeleiteigenschaften des PCB - wenn ich mich recht entsinne , waren Die in einem hermetischen Kupferbecher untergebracht . Mir ist kein Fall bekannt , daß da jemals einer ausgelaufen wäre.
Allerdings ist bei unbekanntem immer Vorsicht geboten !
Viele Grüße Bernd
.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !
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18.11.08 14:12
kroepel WGF-Nutzer Stufe 2
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18.11.08 14:12
kroepel WGF-Nutzer Stufe 2
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Neuigkeiten
Hallo zusammen!
Ich habe Antwort auf meine Anfrage in Bezug auf PCB in Radiokondensatoren vom "Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie".
Antwort wurde dort extra vom Spezialisten für den Bereich Kondensatoren eingeholt:
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O-Ton:
...meines Erachtens ist kein PCB als Tränkmittel in s.g. Nachrichtenkondensatoren, z.B. eingesetzt in Röhrenradios, verwendet worden. Die hier zum Einsatz gekommenen Ko's aus dieser Zeitepoche waren entweder trockene oder mit Harz vergossene Kondensatoren mit Kunststoffdielektrikum (wie z.B. Styrol, Polyester, Polycarbonat, Polypropylen), mit Mineralöl imprägnierte Metallpapier-Kondensatoren, Elko's, vaselinegetränkte Papierkondensatoren. Diese Kondensatoren sind alle PCB-frei.
Ein nicht in obige Aufzählung zuordenbarer Kondensator sollte im Einzelfall bzgl. der Entsorgung als bedenklich eingestuft werden.
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Ich denke mal, das kann man als Entwarnung für alle Freunde historischer Radio- und Fernsehgeräte verstehen.
Und es bestätigt die hier schon durch "JHG" und "wumpus" getroffenen Aussagen.
Gute Sache das!
MfG, Stephan
Zuletzt bearbeitet am 18.11.08 14:16
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18.11.08 14:38
lasse.ljungadalnicht registriert
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18.11.08 14:38
lasse.ljungadalnicht registriert
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo Stephan,
eine sehr erfreuliche Nachricht für alle Hobbyfreunde 1
Vielen Dank !!
Herzliche Grüße Peter
Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung lange erhalten.
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18.11.08 15:19
JHGnicht registriert
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18.11.08 15:19
JHGnicht registriert
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo zusammen, als ehemals hauptamlich verantwortlich mit der Entsorgung von Elektronik Schrott für einen Weltkonzern beschäftigt , stellt sich mir die Frage welche zusätzlichen Erkenntnisse zu meinem Beitrag in der Sache nun ermittelt wurden. Grüsse Jürgen H
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15.03.09 10:26
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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15.03.09 10:26
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
hallo alle, so erfreulich obige Aussage auch ist sollte man das nicht als Versicherung dafür nehmen und sagen "das gibt es nicht". Denn wie eigentlich immer, gibts Ausnahmen ...
Da von mir in der Gallerie vorgestellte Collins Radio enthält vier ölgefüllte (tropenfeste, MIL-Bauart) MP Kondensatoren. Selbige enthalten PCB. Sie sind auf den Bilder gut erkennbar, rechteckige Blocks, meist mit drei Anschlüssen. Taucnen also derartige Bauteile auf, dann bitte Vorsicht
nette Grüße Martin.
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15.03.09 11:53
DL7RR WGF-Premiumnutzer
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15.03.09 11:53
DL7RR WGF-Premiumnutzer
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo Martin, ich habe selber vor einigen Jahren noch Ölkondensatoren für 5KV und 4Mf in Enstufen verbaut,und würde es heute wieder machen. Die von Heathkit verkauften künstlichen Antennen im Eimer enthalten auch PCB Öl,und mir ist nicht bekannt das irgend jemand darann gestorben ist.
Vorsicht ja,aber man kann es auch übertrieben sehen.
Liebe Grüße Bernhard
Die Antenne ist der beste HF-Verstärker!!!
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15.03.09 12:22
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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15.03.09 12:22
Martin.M WGF-Premiumnutzer
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
hallo Bernhard,
ich möchte meine Auslegung von Vorsicht mal erklären, übertreiben liegt mir fern: Manchmal hat man das Problem, ein Gerät "originalgetreu" restaurieren zu wollen, und stolpert dann über derartige Dinge wie defekte Oilcaps. Die kriegen gern mal Isolationsprobleme gegen das Gehäuse, Kriechströme etc.... und es sind keine Originalteile zu bekommen. Also lötet man ihn unten auf, und genau jetzt heist es "Vorsicht" raus mit dem Mist, alles schön reinigen, normale Wickelkondensatoren ist das Gehäuse einbauen, Deckelchen wieder drauf und schon hat man das gesuchte Ersatzteil...
Im normalen Betrieb halte ich solche Sachen, genau wie Waschmaschinen-MPs, ölgefüllte Drahtpotis und ähnliche Dinge für bedenkenlos einsetzbar.
nette Grüße Martin
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16.04.09 16:09
GeorgSnicht registriert
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16.04.09 16:09
GeorgSnicht registriert
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo, diese Themen sind anscheinend nicht totzukriegen, es gibt halt doch einige Besorgnisträger, die können ohne tiefe Sorge nicht leben :=) -PCB in Elkos ist absoluter Unsinn, wer das behauptet, hat die Funktionsweise von Elkos nicht verstanden. PCB im Elko ist nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich, wenn es in den Wickel eindringt. -PCBs in MPs waren in einem gewissen Zeitraum üblich. Darüber gibt es im Net Listen mit den Herstellerangaben und Produktionscodes. Im Übrigen: ich habe noch nie einen MP in einem Radio gesehen. Die waren einfach zu teuer und in Radios praktisch immer durch Elkos ersetzbar. Anders sieht es in Meßgeräten aus. - Urdox war nur bis 1936 wirklich Urandioxid. Ab diesem Zeitpunkt wurde es durch Spinell-Heißleiter ersetzt.
http://www.cdvandt.org/ATMJ117-3.pdf
Der Name wurde beibehalten, da er mit der Funktion eng verknüpft war. Da Urandioxid im heißen Zustand an der Luft nicht haltbar ist, wurden echte Urdoxe immer in Glaskolben mit Schutzgas eingebaut. Das heißt, wirkliches Urandioxid gab es vor 1936 und da es in einem Glaskolben eingebaut ist, kann man kaum Strahlung messen, vor allem keinerlei Alpha-Strahlen. Gruß Georg
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18.04.09 17:30
GeorgSnicht registriert
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18.04.09 17:30
GeorgSnicht registriert
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Nachtrag zum Urandioxid. Hier im Forum fand ich an einigen Stellen etwas überzogene Risikovorstellungen. Nachdem ich den angegebenen Referenzen nachgegangen war, wurde mir auch klar, woher das kommt. Speziell dieser "Gifte.de" (aber auch andere) sind berüchtigt für Ihre Schlampigkeit bzw. "erst mal auf die K...e hauen"-Mentalität.
Pyrophorität als auch Giftigkeitskennzeichen Tplus gelten nur und nur für das feine Pulver!
Genaugenommen ist UO2 nicht sehr giftig, aber die Langzeiteinwirkung von UO2-Staub in der Lunge kann Krebs sein. Um nicht ein neues Kennzeichen für "Krebseregend" einführen zu müssen, hat man sich entschlossen, derlei Sonderfälle auch mit T bzw. T+ zu kennzeichnen, wiewohl kein Testverfahren eine Giftigkeit anzeigt. Dabei spielte wohl auch eine Rolle, daß "T" und Totenkopf großen Respekt einflößen, eine relative Gefahr nach langen Jahre aber gern überspielt wird. Industriell fällt halt UO2 als Staub an, und die Verarbeitung hat mit entsprechender Sorgfalt zu erfolgen, Wenn es erst mal zu kompakten Körpern gesintert ist, ist es mit der Pyrophorität und Kanzerogenität vorbei. Wie ich oben schon schrieb, waren nur die Urdoxe vor 36 wirklich aus UO2, danach auch die in Glaskolben nicht mehr. Noch eine Anmerkung: wenn es um Kennzeicnung von Stoffen geht, ist es am sichersten, ein Sicherheitsdatenblatt (SDB, MSDS) einzusehen. Die findet man oft auch im Netz. Georg
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18.04.09 17:44
Klaus WGF-Premiumnutzer
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18.04.09 17:44
Klaus WGF-Premiumnutzer
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Re: Gefahrenstoffe in Röhrenradios
Hallo Georg,
willkommen hier im Forum. Schön, dass du - wenn ich dich richtig verstehe - Entwarnung geben kannst wie auch schon einige deiner Vorposter.
Viele Grüße Klaus
Zuletzt bearbeitet am 18.04.09 18:51
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