ich beschäftige mich wie versprochen nun wieder mit Radio
Es gibt da etwas wo ich noch nach Antworten suche.
UKW Super, Tuner:
üblicherweise wird dieser mit einer Doppeltriode aufgebaut, die eine Triode als Vorstufe, die andere als selbstschwingender Mischer.
Begründung ist einfach herbeigeholt: Trioden sind die rauschärmsten Röhren, es wird also bei niedrigen Feldstärken noch guter Empfang möglich.
Kontra: Es gibt gut funktionierende Tuner mit EF95...
Daraus abgeleitet: Wie wärs denn damit, eine EK90 ( 6BE6) als selbstschwingenden Mischer für UKW zu betreiben ? Rauscht dir wirklich abartig hoch oder hat sie unangenehm hohe innere Kapazitäten oder was anderes daß daran hindern würde?
Ein Radio muß ja nicht zwingend als High End Gerät konzipiert sein, so eine kleine Kofferkiste sollte mit einem geringen Tunerrauschen immernoch gut im Geschäft sein-
Ich wüßte also gern: Macht es Sinn sich an einen Versuchsaufbau zu begeben der eine EK90 als selbstschwingenden Mischer für UKW nutzt? Das würde eine gemeinsame Verwendung für UKW und LMK erlauben durch simples Umschalten der Kreise und des Ausgangsfilters.
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Hallo Martin, das Thema finde ich sehr interessant.
Martin.M:Es gibt gut funktionierende Tuner mit EF95... Macht es Sinn sich an einen Versuchsaufbau zu begeben der eine EK90 als selbstschwingenden Mischer für UKW nutzt?
Die EK90 hat laut Röhrentaschenbuch eine Grenzfreuenz von 30 MHz, das wird zu knapp für UKW sein. Ich experimentiere gerade mit einer EF80 als selbstschwingende Mischstufe ohne Vorwstufe. Das funktioniert! ZF und NF will ich dann mit einer Doppeltriode machen und schaue mal was rauskommt. Schöne Grüße, Jan
beim Mischen in einer Röhre, die gleichzeitig HF-Eingangsstufe ist, wird das Gesamtrauschen auf UKW durch die zwei Steuergitter in einem System auch etwas höher. Auch die Kapazitäten werden größer, sodass auf UKW nicht ohne Grund gern Trioden oder Doppeltrioden verwendet wurden. Eine Alternative sind Aufbauversuche mit Nuvistoren.
die EK90 ist in der Tat nicht UKW-tauglich. Ein Experiment mit einer Penthode halte ich wie Jan für erfolgversprechender. Vor einigen Wochen habe ich für einen Kollegen einen "quick-and-dirty" Versuchsaufbau mit einer 1AD4 erstellt. Das Schirmgitter diente dabei als "Oszillatoranode". Die Schaltung erwies sich als schwingfreudig und arbeitete stabil bis knapp unter 30V Ua.
Nachtrag (war ich wohl etwas langsam...): Rainers Ansatz mit Nuvistoren hat auch einen gewissen Charme - und aus Deinen TEK-Ersatzteilen werden sich sich bestimmt welche dafür einmal abzweigen lassen
Die EK90 fühlt sich leider nur bis zum Kurzwellenbereich wohl. In meinen beiden KW-Amateurbandempfängern JR-101 und 9R-59 DS arbeiten sie als Mischröhren hinter der Vorstufe (EF93). Der Oszillator ist extern mit einer weiteren EK90 bzw. im 9R-59DS mit einem Triodensystem einer ECC85 bestückt. Ich meine, dass Du Dein Versuchsmodell vielleicht auch mit einer ECF82/PCF 82 o. ä. aus einem alten TV-Tuner bauen könntest. Mit relativ großen Steilheiten, getrennten Katoden und VHF-Frequenztauglichkeit, lässt sich da einiges erreichen.
Der Vorschlag von Dietmar finde ich, wenn man um eine 08/15 Schaltung mit ECC 85 und Co. vermeiden will sehr gut. Wenn es die Platzverhältnisse in Deinem Plan zulassen, könnte man über eine Katodenbasisvorstufe mit einer Neutro Triode ( nicht die von 1928) nachdenken. Die PC 900 eine Neutrode wurde in der Eingangsstufe von FS Geräten im VHF Bereich, aber auch bei UKW Radios (Philips) eingesetzt. Das vereinfacht die Eingangsstufe, im Prinzip ist sie wie bei L M Radios aufgebaut. Dann wäre nachzudenken über die ZF Verstärkung, eine hohe ZF Verstärkung mit AM Unterdrückung lässt bei der Wahl des Diskriminators fast alles zu. Selbst ein Diskriminator mit einer EQ 80 wäre machbar.
Hohe Empfangsempfindlichkeit / geringes Eigenrauschen
Hohe Übersteuerungssicherheit
Gute Frequenzstabilität
Mit Röhren geht das am besten mit Trioden-Vorstufe und getrennter Trioden-Mischstufe. Am besten mit gtrennten Röhren, da die besser gegeneinander abschirmbar sind. Aber auch Doppeltrioden sind gut einsetzbar.
Penthoden rauschen mehr, haben z.T. höhere innere Kapazitäten. Mehr-Steuergitter-Mehrfachröhren bringen auf UKW nur Nachteile.
Wer mit Röhren ein gutes UKW-Teil bauen will, kann auch auf Trioden, wie EC92, PC900 oder Doppeltrioden wie ECC88, usw zurückgreifen.
Das mit den Nuvistoren war ernst gemeint. Funkamateure - die schon immer höchste Empfindlichkeit wollten haben gern Nuvistoren (z.B. 6CW4) verwendet. Man bekommt diese Röhren noch. Dieser Mini-Röhrentyp in Metallgehäuse und Keramikboden hat eine hohe Steilheit. Erst mit Einführung der Feldeffekttransistoren und Dualgate-Mosfets mussten sie ihren Spitzenplatz räumen.
superinteressant bis jetzt, vielen Dank allen Beteiligten. Ich zielte mit der Frage ja nicht auf höchste Anforderungen sondern auf was außergewöhnliches, eine billige Kompaktösung für eine kleine Kiste die mit wenig Aufwand laut Musik macht.
Das die EK90 eine Grenzfrequenz von 30MHz hat war mir geläufig, allerdings könnte es durchaus sein, daß damit die Anode gemeint ist. Eine Eigenheit der Pentagridmischer ist aber die, daß der Oszillator die Anode der Röhre garnicht verwendet. Und das Mischprodukt, also 10,7MHz, ist ja innerhalb des Arbeitsbereichs oben. Daß die etwas mehr rauscht als eine Triode ist völlig klar, aber im Zeitalter der abolut rauschfreien Digitalradios find ich ein wenig pfff durchaus angemessen, Spaß soll es machen !
Ein großes Mischprodukt erhalten wir wenn die Röhre neben einer hohen Steilheit eine möglichst krumme Kennlinie aufweist, in diesem Punkt ist eine EK90 geradezu ideal. Und sie wird sehr preiswert gehandelt..
Ich hab mal meine Wühlkisten durchsucht und da so einiges drin gefunden. EK90 (mein Collins Radio hat ebenso drei davon) sind vorhanden, ebenso viele EF93 und EF95, was mir aber besonders ins Auge fiel waren zwei EF183 (das gäb eine fleißige ZF) und eine EF184 (erste ZF? oder gar zum mischen? )
Doppeltrioden ( in der Not auch das ... ) da sind ECC189. E88CC werden für alte Tek reserviert und fallen bei mir nie in die Auswahl.
Ich habe überflüssige Nuvistor 6DS4 , ist da brauchbar?
Ich habe Nuvistor-Konvolut (15 stück) aus USA geholt wegen einige 6CW4 und 8056, 7856. Sogenannte beide letzter Nuvistor ist nur für Tek vorgesehen, da ich schon leichte Schwierigkeit ihm zu beschaffen habe. Bei mir ist leider schon 5 stück kaputt, beim Restauration (fast alle mit Vakkumproblem, 1x heizfaden durch)
6DS4 ist Nachfolgetyp von 6CW4, ich vermute daher Tek-Futter Wenn die Sockelbelegung identisch ist, wovon ich ausgehe, einfach mal einen testen.
Zurück zum Thema. Ich meine in einem meiner Röhrenradios ein UKW Teil gesehen zu haben das mit einer ECH81 funktioniert. Das wär zumindest schonmal ähnlich.