Ich bin Sammler und auf Recherche im Internet sind mir kürzlich Begriffe wie Asbest und PCB in Zusammenhang mit meinen geliebten Radios begegnet.
Asbest will ich in diesem Eintrag mal außen vor lassen, da ich meine, dass man dieses doch im Gerät sehen müsste, wenn es denn irgendwo als isolierende Trennfläche oder so verbaut ist. (Mir noch nie begegnet)
Aber PCB beunruhigt mich. Zu mal es da die ganze Bandbreite an Meinungen gibt. PCB wurde wohl eine ganze Zeit auch in Kondensatoren verwendet, ist aber insgesamt verboten worden, wegen schwerwiegender Gesundheitsrisiken (nicht sofort, Spätfolgen) Diese Kondensatoren kamen wohl in Hochspannungstechnik, Messtechnik und auch im Haushalt beispielsweise in Waschmaschinen oder Leutstofflampen zum Einsatz. Problem dabei, wenn mechanische Schäden auftreten, tritt PCB in die Umluft aus und reichert sich im menschl. Gewebe an.
Soweit so gut, alles verboten inzwischen.
Röhrenradios wurden aber vor dem Verbot produziert und es besteht die Möglichkeit, dass auch hier in Kondensatoren PCB zu finden ist.
Manche sagen es wurde im Unterhaltungselektronikbereich nie PCB verwendet.
Manche sagen gerade in Elkos wäre es drin, andere sagen genau das ist Quatsch.
Dann gibt es eine Fachmeinung, ich glaube bei *(*)*, dass Giftstoffe auch bei PCB-Verwendung im Bereich Radio nur entstehen würden, wenn es regelrecht brennen würde. Hitze, auch nicht durch Defekt, wären kein Risiko.
Eine andere Meinung sagt, wenn so ein Kondensator platzen würde wäre er und das Gerät gefährlich konterminierter Sondermüll...
Soweit das Spektrum an Meinungen...
Wer weiß mehr? Wurde PCB in Radios verwendet? Wenn ja, kann man es erkennen? In welchen Typen von Kondensatoren?
Wie ist das Risiko für Leute, die mit ihrer Sammlung "zusammenwohnen" wie ich? Mehrere Geräte sind in Wohn- und Schlafraum aufgestellt. Es gibt Theorien, dass auch im abgeschalteten Zustand PCB von (undichten) Kondensatoren abgegeben werden kann. Sind MP-Kondensatoren nicht eh "offen" nach aussen?
Was, wenn in Betrieb oder Reparatur mal ein Kondensator abzischt? Kommt ja nun durchaus mal vor. Großes Risiko?? In einem meiner Grundlagen- bücher wird lediglich zur Schutzbrille, wegen heißer Flüssigkeit/Splitter geraten. Keine Rede von Gift. Und sind nicht nur Elkos diejenigen, welche bei Defekt über ein Ventil ihr Elektrolyt "abschießen"? Ist in solchen Typen PCB drin oder nicht?
Ich bin leider kein Fachmann sondern nur Hobbybastler.
Vielleicht weiss hier wirklich jemand mehr? Ist das wirklich alles so gefährlich? Sammlung aus der Wohnung raus? Reparatur nur wenn alle Kondensatoren gewechselt sind?
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Ich habe mich gerade an die e-mail-Adresse dieser in meinem Beitrag angegebenen PDF gewendet und in Bezug auf Röhrenradios und PCB nachgefragt. (Zentralverband Elektro- und Elektronikindustrie)
Sollte Antwort kommen, werd ich hier darüber schreiben.
Zunächst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Die von Dir aufgeworfenen Fragen sind interessant und werden sehr kontrovers diskutiert. Asbesthaltige Abdeckungen sind in einigen Allstromgeräten eingebaut worden, um die Wärmestrahlung der Röhren und der Vorwiderstände zu beherrschen. Man findet sie in kompakt aufgebauten Kleinempfängern, teilweise zerbröselt. Bei Wickelkondensatoren findet man häufig die Meinung, diese seien nicht PCB- haltig, ähnlich sieht es bei Elkos aus. Nach meiner Kenntnis könnten alte MP- Kondensatoren PCB- haltig sein.
Zu PCB in Kondensatoren kann ich nicht sagen,aber zu Elkos.
Mir ist mal ein Elko durch Überspannung mit lauten Knall um die Ohren geflogen der Inhalt hat sich im Chassis überall festgesetzt,sodaß es verworfen werden mußte. Es waren kleinste Gewebefasern (ähnlich Glaswolle, die es aber nicht war) die durchaus in trockenen Zustand durch Einatmen gesundheitsschädlich sein können.
Alles andere von Dir gesagte halte ich persönlich für nicht so schlimm das die Gesundheit schaden nehmen könnte.Aber das ist meine persönliche Meinung,PCB sowie Asbest sind auf jeden Fall nicht gerade gesundheits fördernd!
Auf meinem Segelschiff hatte ich den heißen Auspuff der Dieselheizung mit Asbestband umwickelt,und ich lebe heute noch.
Man sollte die Gefahren die von solchen Stoffen ausgehen können nicht verharmlosen,aber wenn man nicht gerade Allergien hat,glaube ich daß von Röhrenradios so gut wie keine Gesundheitsbeeinträchtigung ausgeht.
Mein Wissensstand ist, dass es, auch in den Elkos, in Röhrenradios nie PCB gab.
Asbest ist, solange es "in Ruhe gelassen wird", unbedenklich (die Fasern, die beim Bearbeiten entstehen, sind / waren das Problem).
Noch niemand hat aber auf das Selen der Gleichrichter hingewiesen. Insbesondere wenn Selengleichrichter defekt werden, sind die Dämpfe nicht nur übel riechend, sondern auch giftig.
Das Blei im Lötzinn kann man dann noch als "Entsorgungsthema" anführen. Im Normalen Umgang ist das kein Thema.
zum Thema Asbest: Dies ist eine ungiftige,feuerbeständige Mineralfaser, wurde als Brandschutzverkleidung in Stahlskelettbauen über Jahrzehnte hinweg eingesetzt. Bis die Wissenschaft heraus fand, daß die feinen Stäube und Fasern sich in den Atemwegen verkapseln und nicht mehr den Weg aus dem Gewebe finden. Die Folge: Wucherungen, schliesslich Krebs. Radios können asbesthaltige Hochlastwiderstände und/oder in der Nähe der selben einen Hitzeschutzschild daraus haben wie z.B. der VE301G. Solange man das Zeug in Ruhe lässt kann nicht viel passieren, problematisch wird´s wenn solche Teile zerlegt werden und sich Material mikroskopisch fein ablöst.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
Hallo zusammen, das PCB Thema kann ich aufklären, da ich beruflich einige Zeit lang u.a. für die Entsorgung ( tausende von Tonnen ) von Kondensatoren verantwortlich war. PCB als / im Dilektrikum kommt nur in Wechselstrom beaufschlagte Kondensatoren vor wie z. B. Anlauf-/ Phasenschieberkondensatoren. ( Z. B weitverbreitet bei Leuchtstoffröhren u. Motoren ) Elko´s beinhalten in der Regel wässrige Alkohollösungen. Mithin gibt es keinen PCB haltigen Kondensator in Radiogeräte. PCB als Stoff ist bei Aufnahme in den Körper giftig. Er lagert sich im Fettgewebe an und hat langezeit Wirkung. Wenn PCB durch grosse Hitze aufgespalten wird entstehen chlorhaltige Spaltprodukte die ihrerseits ebenfalls äusserst giftig sind. Grüsse Jürgen H. PS ich habe einmal eine Studie in der Uni Stuttgart zu diesem Thema anfertigen lassen, die im Ergebnis genau diesen Inhalt hatte.
Moin! Der Elektrolyt in den meisten Elkos der Zeit hat eine ähnliche Zusammensetzung wie Kühlerfrostschutz, die komischen Fasern bestehen aus Papier. Was ist mit dem Urandioxid ( Urdox-Widerstände)? Gruß Gerrit
Also man kann wohl festhalten, Elkos fallen als PCB-Quelle aus. (sind das eigentlich alle die, die so in Bechern verbaut sind, teilweise mit "Ventil"?)
Und die Metall-Papier-Kondensatoren? Auch nur für spezielle Anwendungen (aber nicht in Radios) mit PCB verbaut? Aber die geben ja wohl auch eh nix in die Umwelt ab, wenn man sie nicht gerade verbrennt, oder?
Sind die eigentlich geschlossen, oder hat man damit unter Umständen direkten Kontakt unterm Chassis?
Hallo zusammen, auch in diesem (Vorgänger-)Forum wurde das Thema schon diskutiert. Es taucht immer wieder mal auf. Derzeit sogar in 3 Foren gleichzeitig.
Völlig unverbindlich kann ich sagen:
In Elkos ist kein PCB enthalten, obwohl sie teilweise ein deutlich flüssiges Gel enthalten.
In den MEISTEN MP-Radio-Kondensatoren (auch aus den Dreissiger Jahren) ebenfalls nicht.
Man verwendete die Tränkung hauptsächlich in Hochspannungskondensatoren und Kondensatoren der Elektrotechnik. ABER es gibt auch leider Ausnahmen. Einige tropenfeste Kondensatoren könnten wie auch öldichte Becherkondensatoren - wenn sie eine Flüssigkeit enthalten - PCB-belastet sein.
Eine typische Jein-Antwort.
Was ist zu tun? Keine Panik. Diese Art von Kondensatoren ist nicht so viel in Radios verbaut worden. Ich würde - was sowieso nie schadet - von Zeit zu Zeit die Geräte sorgfältig auch Flüssikkeits-Leckagen untersuchen. Nochmals, es geht nicht um Elektrolytkondensatoren. Soll also ein Blockkondensator restauriert und repariert werden, ist entsprechende Umsicht sinnvoll: Eine Öffnung nur im Freien mit Plastikhandschuhen, tritt eine ölartige Flüssigkeit aus, sofort abbrechen und vorsichtig auf den Sondermüll damit.
Wer Details nachlesen möchte: In der "Funkgeschichte", Heft 119, 1998, Seite 151 gibt es einen Artikel von Ludwig Niemeyer dazu.
Zum Urdox gibt es einige Sätze hier im Forum: http://www.wumpus-gollum-forum.de/forum/...=6&thema=29 Wobei Internetsuchen zum Thema Urandioxid (neue Bezeichnung) und Strahlungsart zu spärlichen Ergebnissen kommen. Ich gehe jetzt jedenfalls davon aus , dass Urdox (Urandioxid-Widerstände) Aphastrahler sein könnten und damit die in den Körperverbringung gefährlich sein kann.
Wer hat hier genauere Informationen?
MFG Rainer
Möge die Welle mit uns sein und kein Mögel-Dellinger-Effekt auftreten.