es gibt ja bekanntlich leider deutliche Anzeichen für das irgendwann kommende Ende des analogen Rundfunks auf LW, MW, KW und UKW in Deutschland. Details dazu sind u.a. hier zu finden: http://www.retet-unsere-radios.de
Wie sehen Radiosammler diese "drohende" Zukunft-Vision? Welche Konsequenzen ziehen Sammler daraus?
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ich sammle weiter. Es gibt viele Sachen die gesammelt werden, aber die kann man heutzutage nicht nutzen. Alten Radios - das ist unsere Geschichte, egal ob das weiter funktioniert mit Rundfunks oder nicht.
wenn das passiert, dann erst recht. Schliesslich geht es um den Erhalt wertvoller Zeugnisse von Kultur und Technik. Sie werden am Leben erhalten und notfalls mit HF-Futter aus Eigenproduktion versorgt.
Irgend eines fernen Tages wird man sich ihrer sehnsuchtsvoll erinnern...
das Sammeln alter Radios hat ja neben dem Bewahren eigener Erinnerungen und letztlich eines Kulturgutes den Effekt, dass man sich mit Technik zum Anfassen befasst. Man kann in den Geräten hautnah die Mechanismen drahtloser Übertragung studieren, die einzelnen Stufen untersuchen und durch Einspeisen oder Abnehmen von Signalen genau feststellen, wie ein Gerät funktioniert.
Digitalradios dagegen sind seelenlose Ansammlungen von Silizium und Kunststoffen. Das Öffnen eines solchen Gerätes führt zu keinem Erkenntnisgewinn, außer vielleicht zu der Gewissheit, dass ein Digitalradio von innen weder von einem Computer noch von einem Smartphone wesentlich zu unterscheiden ist. Die Funktion selbst ist in unsichtbarer und extrem vergänglicher Software realisiert. Insofern mag es vielleicht mal Digitalradiosammler geben. Niemals aber werden sie eine Beziehung zu Ihren Geräten erntwickeln, die ihren Erkenntnishorizont erweitert und ihnen die Schwierigkeiten auf dem Weg zum guten Klang vor Augen führt, wie wir das beim Betrachten des Innenlebens eines alten Röhrenempfängers erleben.
Nein, ich bin kein ewig Gestriger und nutze DVB-T und Internetradio, wo es mir interessant erscheint, aber sammeln tue ich den Kram sicher nie.
hier kann ich Dir nur voll zustimmen. Auch ich bin kein 'Gestriger'. Ganz im Gegenteil, beruflich habe ich mit den neuesten Entwicklungen zu tun. Hier trenne ich jedoch Beruf und Hobby, bzw. das was ich einmal gelernt habe. Ich muss zudem immer wieder feststellen, dass sich die Grundlagen der Elektronik nicht ändern. Also, das Ohmsche Gesetz kann nicht abgeschafft werden. Ich bin der Meinung 'Alt' und 'Neu' könnte ganz gut parallel existieren. Hier gibt es aber nur ein Problem -->Profit.
Wenn hier irgend jemand von aufgeben sprechen sollte der hat in meinen Augen das falsche Hobby gewählt. Es gibt doch nichts schöneres als die alte gute Technik zu erlernen und immer wieder etwas neues zu entdecken oder kann mir einer von Euch sagen das er alles kann und 100% fehlerfrei ist?
Vor allem die alten Radios sind oft Meisterstücke von Menschen, Produktionsarbeitern, die heute nicht mehr leben. Das Restaurieren und Aufarbeiten mit viel Liebe, allein das ist schon eine schöne Würdigung ihrer Arbeit.
Und wenn man daran denkt, dass Röhren während des Krieges gar von Zwangsarbeitern hergestellt wurden und heute oftmals gedankenlos nur je nach Ruf des Herstellernamens im Auktionsnetz mit "E" am Anfang gehandelt werden, dann sollten auch die eifrigsten Sammler sich mal Gedanken über die Dialektik zwischen "Haben und Sein" machen, wie in dem gleichnamigen Buch von Erich Fromm.
Wie ich in einem alten Film gesehen habe, war die Fertigung von Radios oft zu 95% Frauenarbeit. Ich hatte selbst das Glück, 1984 in einem Zweigbetrieb des VEB Robotron Meiningen in Römhild noch die Überreste der zuvor gelaufenen Produktion des "Proxima" zu erleben. Ich habe sogar die Abgleichquarze der damals verschrotteten Ersatz-Abgleichgeneratoren geschenkt bekommen, bevor der Rest im Schrott landete. Viele Mitarbeiterinnen haben begeistert davon berichtet, dass sie als Frauen Radios bauen konnten, die richtig Qualität hatten. So wird es den Produktionskräften der 30er Jahre auch gegangen sein, aber vielmehr noch unter anderen Aspekten. Wie wenig haben sie für diese anspruchsvolle Arbeit verdient?
Mir gefällt an alten Radios, dass diese noch den Anspruch erfüllten, nicht einfach nur Gerät des täglichen Gebrauches zu sein, sondern auch ein wertvolles Möbelstück, das sich in so manchem Biedermeier-Zimmer einfügte und Interesse weckte.
Wenn die analogen Rundfunksender bei uns schrittweise abgeschaltet werden, so bleibt mindestens noch lange Zeit der ausländische Kurzwellenrundfunk bestehen.
Anderenfalls können wir uns ja mal überlegen, ob es nicht Freilizenzen für bestimmte Frequenzen geben dürfte, damit über IP oder Digitaltuner empfangene und decodierte Programme lokal mit selbstgebauten Kleinstsendern auf die Radios in der Wohnung einzuspielen wären. Oder wäre es nicht auch eine Alternative, wie es die TV-Kabel-Anbieter machen, Rundfunkprogramme über BK-Netze wie das Fernsehen analog zu übertragen?
auch ohne Rundfunksender in Deutschland, werde ich weiterhin meinem Hobby treu bleiben und Radios sammeln. In erster Linie zählt für mich die alte Technik, wo man noch richtig basteln , reparieren und restaurieren kann. Die digitale Radiotechnik ist nicht zum Anfassen und Reparaturen lohnen sich nicht. Außererdem kann mann nicht richtig löten, da die Bauteile zu klein und empfindlich sind.
Ich hoffe nur, dass andere Länder weiter den analogen Rundfunk betreiben werden. So kommt mann wenigsten noch auf Kurzwelle und in den Abendstunden auf Mitte-l und Langwelle in den Genuss seine Schätzen zu nutzen bzw. auszuprobieren.
Wenn nicht in deutsch dann eben in einer anderen Sprache. Musik ist ja international !!Nur auf UKW muss verzichtet werden.