So, Freunde der Nacht,

die grünen Widerstände auf der Unterseite des Chassis kennen wir doch irgendwoher?
Auf jeden Fall sind die schon mal ersetzt worden.
Bei dem sogenannten schwarzen Höcker von Telefunken handelt es sich um eine Stahlröhre. grenzt den Entstehungszeitraum schon mal auf nach 1938 ein. Heizwiderstand ist auch zu sehen, also dürfte es sich hier um ein Allstromgerät handeln.
Vorsicht, nie ohne Trenntrafo in Betrieb nehmen und mit dem Phasenprüfer checken, ob Netzspannung auf dem Chassis liegt. Das ist unter Umständen lebensverlängernd!!!

Drehkondensator dürfte vom Volksempfänger stammen, er hat nur ein Plattenpaket.
Hier handelt es sich also um einen Einkreiser. Der Ausgangsübertrager auf der rechten Seite macht auch nicht gerade einen vertrauenswürdigen Eindruck. Hier wäre eine Isolations- und Windungsschlußprüfung sicher nicht von Schaden.
Die Endröhre rechts sieht aus wie eine LD1 (Wehrmachtsröhre ab 1944 gebaut oder liege ich hier falsch?)

Auf der Skala sind noch die alten Stationsnamen vor 45, keine Stationen wie AFN (ab 1943 - das hätte sich bis 45 wohl niemand getraut auf die Skala zu schreiben).

Die Durchführung des Netzkabels icht doch schon sträflich leichtsinnig.


Viele Grüße,

Ralph

Hallo Wolle,

so langsam tasten wir uns an den Kandidaten ran.
Es macht wirklich Freude sich mit so einem Radio zu beschäftigen. Mit nach 1950 wirst Du wohl richtig liegen,
ich habe nicht bedacht, dass es so viele Nachkriegsteile sind.

Viele Grüße,

Ralph

Hallo zusammen,

ich teile Eure Auffassung (Wolfgang und Ralph), dass es sich um eine Selbstanfertigung in der Nachkriegszeit aus verschiedenen einzelnen Bauelementen handelt.

Für mich ist auch die Skalenscheibe entscheidend, die kein Firmenlogo oder einen Firmennamen trägt.

Ich habe eigene Radios aus der Nachkriegszeit in meiner Sammlung. Mir sind keine Skalen bekannt, die -wie hier - kein Firmenlogo oder einen Firmennamen tragen. Jeder Radio-Produzent herkömmlicher Apparate hätte gerade in der Nachkriegszeit großen Wert darauf gelegt.

Das Bild der Skalenscheibe von Nico ist neutral und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von einer produktionellen Skalenscheibe für den Eigenbau "abgekupfert".

Herzliche Grüße
Peter

Radiotechnik und Rundfunkempfang sind die größten Erfindungen des
vorherigen Jahrhunderts und bleiben uns trotz heutiger Digitalisierung
lange erhalten.

Hallo zusammen, die rechte Röhre ist eine LV1. Sie ist mit Sicherheit die Endröhre des Einkreisers. Es gibt viele Selbstbauvorschläge um 1945 die die LV1 alternativ zu der RV12P2000 vorsehen. Die Stahlröhre könnte als Audion eine UF11 sein. Die passt mit Uf 15 V einigermassen ins Bild. Die Skala findet man als Konfektionsteil in vielen der Selbstbau- und oder Kleinserien- Radio aus der Zeit.
@ Nico ein sehr interessantes Gerät. Du solltest die Reparatur einem Fachmann überlassen. Vielleicht findet sich in der Runde jemand, der Dir dabei helfen kann.
Liebe Grüsse Jürgen H.

Hallo

Erstmal danke für die vielen Hinweise. Da freut es mich doch gleich um so mehr, dass ich es vor dem Container gerettet habe Das Radio werde ich wohl einem ehemaligen Rundfunkmechaniker zur Reparatur abgeben, sofern es ihn noch gibt. Oder ihr kennt jemand im Raum Sächsische Schweiz?

MFG Nico

Leider kenne ich mich mit Elektrotechnik recht wenig aus, beschäftige mich nur mit alten Fahrzeugen, und da wird sowas nicht gebraucht. Deswegen werde ich das wohl eher einem Fachmann abgeben bevor ich da selber noch etwas kaputtmache.