Hallo Zusammen,

RFTHeinz, mir gefällt deine Stellungsnahme!

"Niedrigpreise" gibt es nur wenn man direkt an der Quelle sitzt. Sei es bei der Wohnungsauflösung oder private Suchanzeige etc. Der Besitzer selber nichts bezahlt hat, sich nicht auskennt und es ihm egal ist.
Jeder zwischendrin will was verdienen - im Normalfall. Jeder kann sich heute optimal informieren preislich und entsprechend verlangen. Und warum soll jemand nicht verlangen?
Wenn jemand einen Preis verlangt - auch ein Mondpreis - und jemand den zu bezahlen bereit ist, dann kommt das Geschäft real zustande.

Natürlich gibt es die bekannten Ausreisser, aber so ist die logische Konsequenz!

Ebay präsentiert nach wie vor den riesigen Markt der Kaufmöglichkeiten. Wie war es den früher? Früher musste man zu den einschlägig bekannten Sammlerbörsen fahren, wo sich die Sammler schon am Vortag des eigentlichen Börsentages sich gegenseitig in die Kofferräume krochen. Neid und Missgunst griffen, wenn der Sammlerfeind es einem "wegschnappte".
Heute bieten Sammler einfach ihre Gerätschaften einfach an oder Enkel tun das mit dem Nachlaß. Das dann nur der zahlungskräftige Käufer zum Zuge kommt kann ich nicht bestätigen. Auch diese Leute haben ein Zeitproblem. Sind im Urlaub oder haben keine Zeit.
Ich glaube nun nicht dass ich einen bezahlbaren Körting Ultramar 7360W in ebay finde, aber was soll's.
Mir genügt eigentlich mein schöner T8001WK und gut ist!
Man muss zufrieden sein mit dem was man bekommt, in seinen Verhältnissen erreichbar ist. In diesen Jahren, im Augenblick, in meinem jetzigen Leben. Zeiten werden sich auch ändern. Ich lass alles auf mich zukommen. Auch den Körting Ultramar 7360W, wohnzimmertauglich, 80 Jahre trocken gestanden, seit 1950 in der Sammlung beim jetzigen Verkäufer und unverbastelt für 500€

Herzliche Sammlergrüsse

Detlef Boeder

Zuletzt bearbeitet am 21.08.15 22:01

Hallo Heinz!

Umgekehrt geht es auch im Real existierenden Kapitalismus! Der Käufer wird versuchen seine Ware möglichst billig einzukaufen.
Wenn der Verkäufer trickst, warum nicht der Käufer auch.
Auch in der DDR wird man versucht haben Waren die nicht preisgebunden waren, möglichst billig zu kaufen.

MFG Nobby

Zuletzt bearbeitet am 22.08.15 00:18

Ist doch auch ganz amüsant zu beobachten wie weltfremd mache ihre Wunschpreise gestalten. Es haben ja noch nicht mal alle geschnallt, dass selbst ein angemessener Sofortkaufpreis mit ziemlicher Sicherheit zum Misserfolg führt.
Kann man immer wieder beobachten. Zwei identische Radios, gleicher Zustand, einmal angeboten zum Sofortkauf und einmal als 1 Euro Auktion. Am Ende wird das Sofortkaufradio gar nicht verkauft, das 1 Euro Radio geht zu einem höheren Preis weg als das Sofortkaufangebot.
Bei Ebay haben die Mondpreise kaum Einfluss auf die Verkaufspreise. Bei Flohmärkten hingegen schon. Seit bei Ebay diese irrwitzigen Preise aufgerufen werden, glauben die Flohmarkthändler ähnliche Preise verlangen zu können. Dabei ist der Zustand von Flohmarktgeräten meist derart jämmerlich, dass ich die Radios nicht mal für 20 Euro nehmen würde.

Gruß,
Achim

Hallo zusammen,

diese Mondpreise haben schon eine Wirkung. Zumindest können Sie bei Nicht-Insidern Verwirrung stiften. Wer solche ANGEBOTE (also nicht Verkäufe) sieht, kann denken: Ach, so viel ist ein solches Radio wert. Immer wieder werden Angebotspreise mit den tatsächlichen Verkaufspreisen verwechselt und / oder die nicht verkauften Mondgeräte gedanklich verdrängt.

Wie oft habe ich schon bei emails von Leuten, die ein Radio verkaufen wollen und mich um Nennung DES Werts anfragten, gehört: "Mein Radio XXX wurden bei ebay für xxx Euro angeboten. Kann ich dafür xxx Euro verlangen?"

Routinemässig kommt dann meine Antwort: "Angebotspreis ist kein Verkaufspreis. Schauen Sie doch mal in eine aussagekräftige Sammlerpreisliste, die NUR tatsächliche Verkäufe über längerer Zeit protokolliert hat."

Sammlerpreislisten haben zumindest den Vorteil, wenn sie mehre Verkäufe eines Modells in ähnlichem Zustand aufzeigen, immerhin eine Art Durchschnittspreis erkennbar machen. Die Wirkung auf einen tatsächlichen konkreten Verkauf kann groß oder klein sein.

Sammlerpreislisten haben immer eine gewisse Wirkung auf den Sammlermarkt, ob man nun will oder nicht. Gegen die Gesetze der Marktwirtschaft hat auch der Forumbetreiber nichts einzuwenden. Jeder kann kaufen und verkaufen was er will, wenn die gesetzlichen Regeln eingehalten werden. Wurde von mir auch nicht in Frage gestellt. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht Fragwürdigkeiten aufzeigen und benennen darf.

Ist doch gut, hier ein Meinungsbild verschiedener WGF-Nutzer zum Thema meines Startbeitrags "Mondpreise" lesen zu können.

Mein (gut gemeinter) Rat an Geräte-Anbieter bleibt also weiter bestehen, sich mal Sammlerpreislisten anzusehen, vielleicht bringt es Erkenntnis, vielleicht auch nicht.

Gruß von Haus zu Haus
Rainer (Forumbetreiber)

"Vom Mund zum Ohr auf dem Strahle der elektrischen Kraft!"
Als MP3-Datei: http://www.welt-der-alten-radios.de/files/auf-dem-strahl.mp3

Hallo Achim, Hallo an Alle!

Nun, das mit dem Schnäppchen, das die Übervorteilung eines Ahnungslosen sein soll kann ich zumindest bei e.... nicht ganz nachvollziehen. Gerade bei e.... hat jeder die gleichen Chanchen als Verkäufer. Hunderte oder Tausende schauen sich das Gerät an. Das kann vom 1 € Job bis zur Bieterschlacht und ich meine die Echten gehen.
Mein Philips Radio war ein zumindest äußerlich abgerocktes Kinder.- Jugendzimmerradio. Innen war alles noch original, mein Risiko, Glück gehabt. Das Design ist eben nicht mehr 50er Barock, sondern ziemlich schlicht, auch nicht preisfördernd. Technisch aber mit das Beste was in diesem Segment zu dieser Zeit zu bekommen war.
Mit den angeblichen Verkaufs oder Sammlerpreisen (nicht die WGF Liste) ist das auch so eine Sache. Manchmal ersteigere ich Ölgemalde bei e.... . Viele kennen die Sendung des BR Kunst & Krempel, dort werden auch Bilder besprochen. Oft, nicht immer werden die Auktionspreise oder Liebhaberpreise deutlich zu hoch angesetzt. Im Handel wird man die Hälfte oder weniger bekommen. Der etwas interessierte Privatkäufer wird auch nicht mehr bezahlen und wenn er ein gutes Geschäft wittert werden Händler und Privatkäufer auch das mitnehmen.

MFG Nobby

Hallo, an alle hier.

Als langjähriger Ebayer, Kauf und Verkauf, habe ich einiges an Erfahrung angesammelt. Es wird oft Schrott mit hohem Startpreis angeboten, besonders, wenn auch nur eine Röhre (für was auch immer) drin ist und der Rest eigentlich unrauchbar und "vergammelt" ist. Diese Angebote lasse ich am besten unbeachtet. Denke daß der Anbieter mit der Unkenntnis einiger Interessenten rechnet oder keine eigene Kenntnis über den Artikel hat.

Es gibt aber auch viele faire Angebote, wobei manche Bieter sich gegenseitig so hochbieten und dann ein Preis erzielt wird der meiner Meinung nach nicht dem Gebrauchtwert des Artikels entspricht, d.h. viel zu hoch ist. Natürlich ist jedem frei gestellt, für etwas zu viel zu bezahlen. Somit pflichte ich dem vorigen Beitrag bei, daß der Preis der richtige ist wofür man bereit ist zu bezahlen, warum auch immer. Da komme ich leider oft nicht zum Kauf für einen vernünftigen Preis.

Was bei meinen Käufen beobachtet worden ist, die Verpackung läßt oft zu wünschen übrig, und manches Meßgerät ist mit defekter Glas-/Kunststoffscheibe des Anzeigeinstrumentes angekommen.

Flohmarktpreise (z.B. auf der Funkamateurmesse in Friedrichshafen, die ich etwa jedes 2te Jahr besuche) sind leider teilweise so hoch, daß es besser ist in Ebay zu schauen oder etwas mehr für einen neuen Artikel auszugeben. Besonders ist mir das bei digitalen Oscilloscopes aufgefallen, aber auch bei Netzgeräten und manchen Meßgeräten. Auf der anderen Seite gibt es dort Gerätschaften die sonst kaum angeboten werden, also etwas für den Spezialisten.

Viele Grüße, Sven