28.10.2022 Erste Empfangsversuche mit der Split-primary-aerial-Spule mit Standartaudion RE034-RE084-RES164. Mittels 253 µH Spule und 340 pF-Drehko grosses Erstaunen über den Abstimmbereich zwischen 400 und 540 kHz. Ich habe zwar eine zusätzliche Rückkopplungsspule eingebaut und die Nähe zu den Röhren mag die Resonanz nach unten verstimmen, aber soviel?! Vermutlich lag ein Messfehler vor und der Einfluss der Windungskapazität unterschätzt. Andererseits gab es den erfolfreichen Test mit dem Spheria-Empänger. Merkwürdig! Man kommt halt auch nach Jahrzehnten nicht aus dem Staunen heraus. Gehört wurden (nur mit Kopfhörer und einer RE034 bei einer Anodenspannung von 45 Volt: NDB BOT 406,5 kHz Bottrop NDB LI 417 kHz Düsseldorf NDB FTZ Fritzlar 468 kHz NDB SIL Siegen 489 kHz Navtex 518 kHz Kossuth Radio 540 kHz Letztlich blieb nichts anderes übrig, als den 199 µH Spulenabschnitt für den Parallelschwingkreis zu nehmen. Für die Antenneneinkopplung blieb nur das heisse Ende von 215 und 253 µH.Weiteres Erstaunen, dass dies so gut funktioniert und die antennenbedingte Verstimmung zu tieferen Frequenzen unter 100 kHz blieb. Mehr noch: Je nach Rückkopplung bot dieser Einkreiser soviel Selektivität, dass das Audioband hörbar eingeschränkt war. Plötzlich ging nichts mehr, weil die Batteriespannung soweit einbrach, dass das Audion nicht mehr vernünftig funktionierte. Sein Stromverbrauch (nur über den Ausgangstrafo mit 850 Ohm Wicklungswiderstand betrieben) lag ohnehin nur bei 0,1mA, was natürlich zuwenig ist. Es wurde der Entschluss gefasst, mit dem Heathkit Röhrennetzteil weiter zu experimentieren. Zunächst wurden für die Heizung 6,3V AC gleichgerichtet, gesiebt und über einen 15 Ohm Widerstand auf die parallel geschalteten Heizfäden gegeben. Bei einer Anodenspannung von 200 Volt flossen um die 5 mA. Bei der Kopplung mit der nächsten Stufe wird ein Anodenwiderstand von ca. 100k eingebaut werden. Lautstärke, Rückkopplung sind ok - es muss aber immer nachgestimmt werden, was sich auch verbessern wird. Der 5kW-Sender auf 648 kHz wurde auch schon gehört, na bitte! 29.10.2022 Vervollständigung der Audionschaltung, die Egon Strampe bei radiomuseum.org unter der Röhre RE034 eingestellt hat. Folgende Änderungen habe ich mir erlaubt: Röhrenauswahl RE034-RE084-RES164 und Parallelschaltung aller Heizungen. Die 6,3V Wechselspannung (bis 4A) soll gleichgerichtet und genügend geglättet über einen Vorwiderstand zu den Röhren gebracht werden. Da der Spannungsverlust über dem Brückengleichrichter und die Trafo- Leerlaufspannung Toleranzen haben, bleibt nur das Ausprobieren zwischen 15 und 18 Ohm. Es stellte sich heraus, dass ein einzelner Elko von 12.000 µF für die komplette Netzbrummunterdrückung nicht ausreichend war. Es gesellte sich ein zweier hinter dem Widerstand hinzu. Nun ist der Brumm noch zu erahnen und vernachlässigbar. Die Erfüllung der HiFi-Norm ist nicht das Ziel. Es zeigte sich, dass in der zweiten Stufe eine Gittervorspannungserzeugung nicht nötig war. Für die Audioendstufe musste nun eine andere Lösung her. Die erforderlichen 12,5 mA Anodenstrom bei 200 V stellten sich bei der NOS-hoges-Röhre bei -3,3 Volt ein. Im Vorrat fand sich noch eine bedrahtete Lithiumbatterie, die kurzerhand über einen 1M Ohm Widerstand an das Gitter gelegt wurde. Stilbruch werden die Einen sagen, ich sage: In einigen Freed-Eisemann war das auch so in Form von drei Trockenzellen (-4,5V) gemacht worden. Die Auswahl der beiden Spannzangen-Drehknöpfe mag man mir auch verzeihen, denn die kurzen Drehko-Achsen liessen mir keine andere Wahl. Der Ausgangstransformator stammte aus einem SABA Juwel W aus dem Jahre 1949 für eine EL41 mit einem Ausgangswiderstand von 7 kOhm. Es zeigte sich, dass die kleine Fehlanpassung von 3K Ohm keine Auswirkung auf die Lautstärke hatte. Zwischen 100 und 200 Volt Anodenspannung blieben die Ergebnisse erstaunlich gleich. Da sieht man den grossen Fortschritt, den einst die Schirmgitterröhren eingebracht haben. Eine gute Zimmer- lautstärke ist auch unter einer NF-Leistung von 1W mit modernen Regalboxen möglich. In meinem Fall ist das übrigens eine Millimetergenaue Nachbildung des Tivoli Audio One mit Refelxrohr im Boden. Um die unterste Mittelwellen- frequenz zu erreichen, wurden zwei der drei 30pF-UKW-Sektionen des Drehkos parallel geschaltet, sodass die maximale Kapazität 400pF beträgt. Das wurde einen Tag später mit der Hinzuschaltung von weiteren 30pF noch einmal erhöht, um den Kossuth Radio auf 540 kHz, der im Winter auch tagsüber hörbar ist, noch zu ermöglichen. Der Empfangsbereich ist nun exakt so, wie es auf der Spule eingraviert ist. Bleibt das Phänomen der Spule, die von Anfang an Rätsel aufgab. Sie dürfte übrigens den Empfang des Orts- bzw. Bezirkssenders ohne angeschlossene Antenne erlaubt haben, wie meine Substitutionsmessungen ergaben. Gezählt habe ich 104 Windungen auf einer Länge von 57 mm bei einem Durchmesser von effektiv 50 mm. Der Faktor k ist eine Funktion des Durchmesser/Längenverhältnisses. 50/57 ergeben 0,87 und damit einen Faktor von 6. L=k*whoch2*D ergeben 324 µH. Nicht berechnen kann man den Einfluss des (Trolitul?) Wickelkörpers und den Einfluss der HF-Litze. Immerhin ist das deutlich mehr Induktivität als anfangs gemessen. WalterBar WGF