Festschrift 25 Jahre Telefunken 1903 - 1928 Hans Rukop, Die Telefunkenröhren und ihre Geschichte, Seite 149/150 Auszug Seite 149/150, Zitat: "Bei der Entwicklung der elektrischen Bemessung unserer Senderöhren bis ins kleinste waren wir gezwungen, auf einen Punkt besonders Rücksicht zu nehmen, dessen Bedeutung die übrigen Fabrikationen der Welt sämtlich nicht kannten und auch heute (1928) kaum beachten: die Beherrschung des Gitterstromes. Diese hatte für uns deswegen entscheidende Wichtig- keit, weil Telefunken für Telephonie allgemein die Gittergleichstrom-Modulation verwendet. Die Frage des Gitterstromes hat uns manchmal Kopfzerbrechen gemacht, denn sie hängt ja, wie bekannt, hauptsächlich mit der sekundären Kathodenstrahlung des Gittermaterials zu- sammen, und zwar in dem Sinne, daß für einwandfreie Modulierung der Hochfrequenz die Sekundäremission möglichst gering und konstant sein muß. Heute beherrschen wir die maßgebenden Daten der Röhren, insbesondere auch der in dieser Beziehung sehr schwie- rigen Wasserkühlröhren, so gut, daß nach dem Urteil von Tausenden unparteiischen Hörer die musikalischen Qualitäten der von Telefunken gebauten Rundfunksender nirgendwo in der Welt übertroffen werden. Die technische Grundlage einer gesicherten Gittergleichstrom- modulation ist die physikalische Erforschung der Sekundärstrahlungsquellen, sowohl der Gittermetalle selber, als auch der auf das Gitter auswandernden Bestandteile des Glühfadens, und die Ausbildung entsprechender Vorbeugungsmethoden. Zur sekundären kommt noch die thermische Emission des Gitters als besonders gefährliche und wichtige Erscheinung hinzu, deren Beseitigung gleichfalls gelungen ist. Hierüber sind einige Veröffentlichungen unseres eigenen sowie der mitentwickelnden Siemens-Laboratoriums erfolgt, in denen die interessanten Einzelheiten ausführlich angegeben sind (siehe die Arbeiten von G.Jobst, S. Ganswindt und W.Kühle)."