Ich habe beim aufräumen auf dem Dachboden ein altes Röhrenradio Telefunken Da Capo gefunden. Bei dem Gerät ist an der EABC80 am Pin 9 oder Pin 1 ein Kondensator nach Masse geschaltet, der sich so aufgelöst hat, dass man leider kein Wert mehr erkennen kann. Das Radio spielt zwar soweit, nur dass der Klang sehr hell und verzerrt ist. Ich würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte, da ich leider kein Schaltplan von dem Gerät habe.
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27.02.08 20:39
roehrenfreak
nicht registriert
27.02.08 20:39
roehrenfreak
nicht registriert
Re: Telefunken DA CAPO Schaltplan
Hallo Radiobastler,
wäre es Dir möglich, den Geräte-Typ näher zu spezifizieren? Die Rückwand oder ein am Chassis angebrachtes Ettikett könnten darüber Näheres verraten. Wenn´s denn erst mal weiterhilft: Pin 1 ist jenes erste links, wenn man von unten so die Röhre betrachtet, dass einem die Stiftlücke zugewandt ist, bei der EABC80 ist es die Anode "d II", also vom zweiten Diodensystem. Pin 9 ist die Anode der Triode (i.d.R. die NF-Vorstufe). Wenn alles gesund ist liegen hier etwa 100Volt an (mit einem Digitalmultimeter Ri>10MOhm gemessen). Ein dort angeschalteter Kondensator nach Masse dient der Deemphasis (Dämpfung der senderseitig überbetonten Höhen, "Preemphasis" genannt), um den Frequenzgang wieder zu linearisieren. Die Kapazität liegt im Bereich um etwa 100pF und geht sehr selten kaputt. Anfälliger ist der Koppelkondensator (Grössenordnung 10 bis 50nF, mindestens 400Volt Spannungsfestigkeit!) von hier zum Steuergitter der Endröhre (Feinschluss!) Eine einfache Messung kann den Verdacht bestätigen: Voltmeter an der Kathode der Endröhre gegen Masse anklemmen, erwartet werden etwa 6Volt. Mit einer Prüfstrippe das Steuergitter kurz an Masse legen. Die Kathodenspannung darf sich dabei nicht ändern! Tut sie es und knackt es dabei sehr laut im Lautsprecher ist der Kondensator hundertpro defekt. Info: EL84 Steuergitter = Pin2; Kathode = Pin3 Eine Bitte noch: Da ich Deine fachlichen Fähigkeiten nicht kenne der vorsorgliche Hinweis auf die oben in der Forum-Startseite anklickbaren Sicherheitshinweise, welche Du bitte in Deinem Interesse verinnerlichen sollst falls nicht schon fundierte Kenntnisse vorhanden sind.
MfG Jürgen rf
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Hallo Jürgen, Danke erstmal für deinen Tipp! Also das Radio ist ein Telefunken DA Capo mit der Fabriknummer 710048. Es ist das Gerät, mit dem Bereichswähler auf der rechten Seite. Ich habe mal ein Foto gemacht von der Stelle wo der Kondensator sass, den ich leider schon rausgeknipst habe. Ich habe die Anschlüsse im Foto gelb markiert. Der Kondensator ist defintiv Defekt, da er schon beim Abknipsen zerbröselt ist. Laut deinen Angaben war es Pin 9 der EABC 80 wo der Kondensator sass, und war über ein Widerstand mit dem Chassis (Masse) verbunden.
nun hätte ich die Frage was das Radio ohne den (herausgeknipsten) Kondensator von sich gibt. Ist es unverändert? Oder ist jetzt vielleicht gar nichts mehr zu hören? Hast Du die Kathodenspannung der Endröhre (ist es eine EL84 ?) gemessen und dabei das Steuergitter gegen Masse getastet? Wie hoch ist am Pin 9 der EABC80 die Spannung (soll etwa 100 Volt)? Sei bitte so nett und schildere Deine Ergebnisse so präzise wie möglich und stelle wenn möglich noch ein Bild von der Chassis-Unterseite im Bereich EABC80 bis zur Endröhre mit guter Auflösung ein. Die Röhrenpositionen mit ihrem Typ versehen erleichtern das weitere Vorgehen, so dass wir wahrscheinlich auch ohne Schaltplan klar kommen (btw.: Die Fabriknummer ist leider nicht hilfreich, die Typenbezeichnung hat i.d.R. noch eine Nummer anhand derer man das passende Schaltbild suchen kann). Nachtrag: Der von Dir genannte Widerstand nach Masse hat welchen Ohm-Wert? Es geht noch ein Draht weiter nach rechts zu einer Röhrenfassung (?, leider kann ich in der Auflösung und bei den Lichtverhältnissen nicht alles richtig erkennen). Ist dies womöglich die Endröhre und deren Steuergitter-Pin?
MfG Jürgen rf
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Hallo Jürgen rf. Dummerweise gibt es zum Da Capo keine weiterführende Modellbezeichnung. Versuchen wir es mal mit diesem, Baujahr 1952. Röhren: ECH81, EF85, EF41, EABC80, EM11 und EL41. Das Modell 53/ 54 ist schon ein Gebißradio. Hoffen wir mal, daß der 52iger paßt.
vielen Dank für Deine ergänzende und hilfreiche Information! Die EL41 hat ja einen Rimlock-Sockel - da muss man von der Chassis-Unterseite schon sehr genau hinschauen wo welche Pin-Nummer ist. Deshalb... @ Radiobastler: Rimlock-Röhren haben acht Pins ohne Stiftlücke. Die korrekte Einsteckposition wird durch eine kleine "Warze" (oder Näschen, kleiner Knubbel) am Aussenrand des Glaskolbens nahe des Sockels gewährleistet Es kann sich dort auch ein Metallring (engl. "rim", daher der Name) mit eben dieser Warze befinden. Wenn man die Röhre von der Unterseite so betrachtet, daß diese "Warze" einem zugewandt ist befindet sich Pin 1 von der Warze aus leicht links versetzt, die weiteren Pins werden im Uhrzeigersinn von dort weiter gezählt. Die Belegung lautet wie folgt: 1 - Heizfaden 2 - Anode 3 - innere Verbindung/nicht beschalten! 4 - nicht belegt 5 - Gitter 2 6 - Gitter 1 7 - Kathode/Gitter 3 8 - Heizfaden
MfG Jürgen rf
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Hallo, also nach Wolles Angaben ist es das 52 er. In dem Gerät ist so eine Art Mischbestückung der Röhren verwendet worden. Die EF 41 sowie die EL 41 sind als einzige Röhren als Rimlock Ausführung verwendet worden. Also das Gerät macht folgenden Fehler: Das Gerät spielt sehr unsauber mit einem hellem kratzigem Klang. In erster Linie gehts mir erstmal um den Kondensator, der unter der EABC80 sass und sich in seine Bestandteile aufgelöst hat. Ich habe auch grad gesehn, dass da auch noch ein Elko so langsam sein "Saft" verliert, d.h. er läuft aus. Aber das ist ja das kleinere Übel. Das bekomme ich noch so hin. Ich brauche halt nur erstmal den Wert des Kondensators , der sich da zerlegt hat.
gut - wir wissen nun, dass Dein Radio mit einer EL41 als Endröhre arbeitet. Was wir bisher vermissen ist die Beantwortung der Fragen im vorhergehenden Posting. Bitte hole dies nach, weil dies zur weiteren Fehlereingrenzung essentielle Bedeutung hat. Das Foto ist schon recht gut, müsste nur etwa 5cm weiter rechts die Teile noch zeigen. Sei so gut, mache noch ein weiteres Bild und stelle es hier ein. Weisst Du, es ist von hier als "Remote Repairman" immer schwierig, wenn der "Gegenüber" auf unsere Ansätze und Vorschläge nicht oder nur teilweise reagiert - wie sollen wir da effektiv weiter helfen? Aber ok - nicht aufgeben, wir bekommen es schon irgendwie hin.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)
In einer Antwort war von einem zerbröselten Kondensator am Pin 9 der Röhre EABC80 die Rede. Das ist der Koppelkondensator von der Anode der EABC80 zum Gitter der EL41. Dieser müßte mit 10nF, 250 Volt ersetzt werden, bevor man weitersehen kann. Jürgen, wenn Du das Schaltbild brauchst, kann ich es Dir zuschicken. Es ist zwar ein ekelhafter Kartoffeldruck, aber immerhin besser, als gar nichts.
danke für die Unterstützung denn sie bestätigt letztlich meine Vermutung. Nun möchte ich "Radiobastler´s" Antwort noch abwarten - es kann eigentlich nur das sein was wir beide vermuten... Für weitere Informationen bin ich selbstverständlich immer dankbar und werde im Gegenzug, wenn immer möglich, gern gleiches tun.
MfG Jürgen rf
Jeder Mensch kann irren, nur der Tor wird im Irrtum verharren (Cicero)