Hallo liebe Forumer, ich habe am Wochenende mal wieder meinen Blaupunkt 5W86 Baujahr etwa 1936 hervorgekramt. Gelegendlich lasse ich die Geräte meiner Sammlung mal spielen um die Kondensatoren bei Laune zu halten. Dieses Gerät hat einen Umschalter von Super auf Geradeausbetrieb. Beim Geradeausbetrieb bekomme ich mit dem Gerät längst nicht so viele Sender rein wie im Superbetrieb. Ist das konstruktiv so gewollt, oder könnte da vielleicht irgendwo ein Fehler vorliegen? Desweiteren sind mir auf beiden Kurzwellenskalen hinter jedem Sendernamen so merkwürdige Kürzel aufgefallen. Hier einige Beispiele:
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!!! Keine
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die Kürzel sind die offiziellen Bezeichnungen der jeweiligen Sendestelle. Sie ergeben sich aus den Landeskennern, die international zugeteilt worden sind. Die ersten ein, zwei oder drei Zeichen kennzeichnen das jeweilige Land, der Rest wird von den national zuständigen Verwaltungen oder Behörden vergeben - HA ist Ungarn, OA ist Peru, HV ist der Vatikan, W ist USA und EA Spanien. Auch die Vergabe der Amateurfunkrufzeichen geschieht nach diesem Modus.
........ Dieses Gerät hat einen Umschalter von Super auf Geradeausbetrieb. Beim Geradeausbetrieb bekomme ich mit dem Gerät längst nicht so viele Sender rein wie im Superbetrieb. Ist das konstruktiv so gewollt, oder könnte da vielleicht irgendwo ein Fehler vorliegen? ........ Viele Grüße, Christian
Hallo Christian, Du hast da ein interessantes Gerät. Blaupunkt hatte damals Radios gebaut, die einen "Weitempfangsteil" (den Superhet) und einen Geradeaus-Teil eingebaut hatten. Der Super war für weitentfernte Stationen in einem dichtbelegten Band gedacht. Für den Ortsempfang versprach man sich "denkbar beste Klangqualität" (Zitat aus einem Firmenprospekt). Es war gewollt, dass der Geradeaus-Teil eine geringere Empfangsleistung hatte.
Hallo zusammen, habt vielen Dank für die schnellen Antworten! Habe irgendwie garnicht mitbekommen, das schon Antworten da sind. Ich glaube da war ich irgendwie zu dussig und habe die Benachrichtigungsfunktion nicht aktiviert. Gut das ich im Forum selbst nocheinmal nachgeschaut habe.
Da bin ich aber froh, das kein Fehler im Gerät vorliegt. Ich denke die Schaltung hätte mich dann doch ein wenig überfordert. Da stellt sich mir die Frage, ob die Klangqualität bei einem Super denn schlechter ist, als bei einem Geradeausempfänger? Ich höre da irgendwie klanglich keinen wesentlichen Unterschied. Vielleicht sollte ich mal einen Termin beim Ohrenarzt machen.
Die Vergabe der Senderkürzel macht für mich im Amateurfunk ja irgendwie Sinn. Aber was das für Rundfunksender für einen Zweck haben soll, erschliesst sich mir irgendwie noch nicht. Vielleicht muss ich das aber auch garnicht verstehen.
nicht nur Rundfunksender haben ein eigenes Rufzeichen - alle Sendestellen. Ein bestimmter Rundfunksender wird häufig über verschiedene Sendestellen senden, im internationalen Kurzwellendienst manchmal über Dutzende. Die heißen dann zwar alle z. B. "Deutsche Welle", stehen aber in verschiedenen Ländern verschiedener Kontinente. Andererseits strahlen sehr viele Sendestellen im Laufe des Tages Programme völlig verschiedener Sender aus, die Sendestelle bleibt aber immer dieselbe. Bei Rundfunksendern wird heute die ITU-Kennung nicht mehr groß propagiert, auch wenn es sie gibt, weil es für den Hörer irrelelvant geworden ist, wo der Sender steht, den er hört - außer vielleicht Detektorhörern.
Bei Utility-Sendern ist die Kennung aber (wie im Amateurfunk) auch heute regelmäßig üblich und in Gebrauch. Denke nur an Zeitzeichen- und Normalfrequenzsender wie DCF77, WWV, etc. Bei den wegen Satellitenkommunikation aussterbenden Küstenfunkstellen gehört das Rufzeichen zwecks Identifizierung auch in die ständige CW-Endlosschleife, die gesendet wird, wenn kein Betrieb vorliegt, z.B. "VVV de 4XO". Da erkennt man auf Anhieb, mit welcher Sendestelle man es zu tun hat.
Ein eindeutiges Rufzeichen, das nicht einem Betreiber, sondern der konkreten Sendestelle zugeteilt ist, vereinfacht natürlich die Kommunikation derjenigen, die sich damit befassen - Fernmeldeverwaltungen und internationale Organisationen (ITU, EBU, etc.). Deshalb ist es auch sinnvoll. Stelle Dir vor, die Polizei müsste jedesmal ein Auto etwa so beschreiben: als einen grüner Ford ist, der fünf Türen hat, der im Landkreis XYZ beheimatet ist und einem 73-jährigen Bäckermeister gehört. Das geht ja auch mit einem Kfz-Kennzeichen schneller - und eindeutig.
Hallo Fritz, hab Dank für diese ausführliche Antwort! Nun ist mir der Sinn für Senderkürzel doch wesentlich deutlicher geworden. Man könnte es vielleicht ja auch mit einer Hausnummer vergleichen mit der ein bestimmter Standort verbunden ist. Wie Du schon sagst für den "Durchschnittshörer" sicherlich uninteressant. Aber für uns "Radiologen" doch mal interessant zu wissen.