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Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?
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17.09.11 22:14
Volker 

WGF-Premiumnutzer

17.09.11 22:14
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo zusammen,

im Laufe der Zeit habe ich schon einige einfache Wobbelsender gebaut, mit denen ich aber alle nicht richtig zufrieden war. Der erste war eigentlich ein NF-Generator mit einem XR2206, der nur bis 1 MHz geht. Mit ihm konnten AM-ZF-Kurven dennoch gut dargestellt werden. Der andere war mit einem MAX038 aufgebaut, dessen Sinuskurve aber nicht sauber und frequenzstabil genug zu sein scheint. Inzwischen habe ich diesen MAX038 durch meine eigene Dummheit in den Siliziumhimmel gejagt. Die Anodenspannung von 250 Volt war doch zu viel für ihn. Vor allen Dingen wusste ich bei den beiden bisherigen Lösungen nie, wo sich die Frequenz befand, da ein Markengeber fehlte.

Nun meine nächste Idee, die ich einfach mal hier zur Diskussion stellen möchte. Für AM (400 - 500 kHz) und FM (10,4 bis 11 MHz) werden getrennte freischwingende Transistoroszillatoren mit jeweils einer Pufferstufe aufgebaut, die über Kapazitätsdioden frequenzmoduliert werden. Die dazu notwendige Sägezahnspannung wird im einfachsten Falle vom Oszilloskop zugeführt oder es wird ein eigener Sägezahngenerator mit einem NE555 oder mit zwei Operationsverstärken aufgebaut. Es sind alles Standardschaltungen. Zusätzlich soll über zwei Markengeber für jeweils AM und FM die Frequenz genau abgelesen werden. Diese Markengeber sind wie die beiden anderen Oszillatoren für AM und FM aufgebaut. Die Frequenz wird über Potenziometer eingestellt. Die Frequenz der Markengeber zeigt ein einfacher Frequenzzähler an, der mit einem PIC oder Atmel und einer Punktmatrixanzeige aufgebaut ist. Schaltungen und die Firmware dazu gibt es im Internet in Hülle und Fülle. So ein Frequenzzähler erspart auch das Anfertigen einer Skala. Fehlt nur noch der Tastkopf, welcher mit zwei Ge-Dioden schnell aufgebaut ist.

Der Vorteil des Konzepts ist der einfache Aufbau, keine komplizierte Umschaltmechanik, die kostengünstige Lösung, die einfache Handhabung und eine einfache Reparatur nach einer eventuellen Fehlbehandlung. Von Nachteil sind die freischwingenden Oszillatoren, die in der Frequenz weglaufen können, was aber durch die Markengeber kontrolliert werden kann und beim Abgleich einer AM-FM-ZF kaum in der Praxis stören wird.

Hat jemand noch irgendwelche Ideen dazu oder bereits mit solchen einfachen Aufbauten Erfahrungen gesammelt? Falls ja, wäre ich dankbar dafür, bevor ich meinen Lötkolben für erste Versuche anheize.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 17.09.11 22:18

Martin.M gefällt der Beitrag.
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17.09.11 22:50
ingodergute 

Moderator

17.09.11 22:50
ingodergute 

Moderator

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Volker,

wenn es etwas kosten darf, dann kann ich den Bausatz "DDS-Baugruppe" empfehlen, im Online-Shop des ersten Treffers der Suchmaschine ist er u.a. zu bekommen. Er erzeugt eine sehr stabile Frequenz im Bereich 0.1 Hz bis 20MHz und kann auch Wobbeln. Wegen der digitalen Signalverarbeitung empfiehlt sich der Einbau in ein geschirmtes Gehäuse - ich habe ihn in ein Alu-Profilgehäuse gebaut.


Viele Grüße

Ingo.

_______________________
Schwertfische zu Flugenten!

18.09.11 01:51
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 01:51
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Volker!

Ingo hat den besten Vorschlag gemacht meine ich. Auch wenn die Sache mit Gehäuse Netzteil Tastkopf und noch ein paar Kleinigkeiten um die 100€ kosten kann. Über die Schwierigkeiten eines sauberen stabilen Aufbau eines solchen HF Gerätes das auch noch über eine gewisse Nachbausicherheit verfügen soll braucht man keine großen Worte zu verlieren. Für den versierten Amateur ist es sicherlich möglich so ein Messgerät zu bauen, aber das ist ja nicht jeder, muss er ja auch nicht. Allein die Teilerschaltung setzt schon Kentnisse voraus die sozusagen Resortübergreifend sind von dem richtigen Einsatz des µProzessors ganz abgesehen. Wenn es Dir Volker gelingt, ein gutes Teil zu bauen, dann meine Hochachtung. Einen stabilen Oberwellen - Eichmarkengeber zu bauen wird schwer sein, eine Möglichkeit wäre alte Röhrenschaltungen einfacherer Art auf Halbleiter umzustricken. Solche Schaltungen erfreuten sich in den Sechzigern großer Beliebtheit, also von Transistor auf IC umbauen bei Beibehaltung der Grundschaltung, man müsste dann die Werte der Bauteile anpassen. Bei den Spulen könnte es schwierig werden da braucht man wieder ein gutes L Messgerät das kostet auch wieder einiges an Geld mit der Genauigkeit mit den µH Messbereichen die wir brauchen. So ist Ingos Vorschlag für mich der beste wenn man nicht ganz tief eintauchen kann oder will.


MFG Nobby

Zuletzt bearbeitet am 18.09.11 01:57

18.09.11 11:41
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 11:41
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

hallo alle,

ich finde den Bastelvorschlag garnicht so abwegig !
Allerdings würde ich einen Fet dafür nehmen, die benehmen sich irgendwie besser. BF245 aus der Wühlkiste zB.
Für Freunde der warmen Variante ist ein Fet eine Triode.
Das mit dem Markengeber muß ich mal studieren, im Schaltplan von meinem Collinsradio ist ja einer drin.

Es muß übrigends garkein Sägzahn sein da der Oszilloskop ja zwangsweise mitgeführt wird, das sollte sogar mit 50Hz gehen.
Ich errechne hier unter 10,- ... zuzüglich Bastelspaß

nette Grüße
Martin

18.09.11 12:16
Volker 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 12:16
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo zusammen,

ja, zum Fet tendiere ich auch und ergibt für AM-FM-Rundfunkempfänger sicherlich ausreichende Frequenzstabilität. Der Markengeber ist auch so ein in der Frequenz einstellbarer Sinus-Oszillator, dessen Signal mit der Wobbelfrequenz über zwei Widerstände bzw. Kondensatoren "gemischt" wird. Mischen ist eigentlich der falsche Ausdruck, da die Wechselspannungen addiert werden, ohne das neue Frequenzen erzeugt werden. Wenn beide Frequenzen gleich sind, entsteht ein kleiner Höcker auf der Durchlasskurve, was dann die Frequenzmarke ist. Um die Frequenz der Marke zu bestimmen, muss mit einem einfachen Frequenzzähler nur die Frequenz des Markengebers abgelesen werden. Vor dem Oszilloskop-Schirm wird ein Stück Klarsichtfolie angebracht, um die Frequenzmarken mit Filzstift zu markieren.

Manche Markengeber erzeugen ein Rechtecksignal und liefern im Abstand von 100 Hz, 1 kHz u.s.w. Frequenmarken. Das Ablesen und Abzählen der vielen Marken ist aber verwirrend. So einen Markengeber will ich deshalb nicht.

Nach meinen Erfahrungen geht 50 Hz Sinus auch, ist aber manchmal zu schnell, das bedeutet die Wobbelkurve wird nicht wirklichkeitsgetreu dargestellt. Mein altes 70er-Jahre Hameg-Oszilloskop hat einen Ausgang für den Abgriff der Sägezahnspannung. Einfacher geht es nicht. Problematisch ist die Beschaffung der Kapazitätsdioden, welche es aber noch zu bestellen gibt.

Der von Ingo erwähnte DDS ist beim Bau eines solchen Wobblers sehr hilfreich und kann idealerweise gleich als Markengeber eingesetzt werden. Dieser DDS kann dann gleich als Prüfsender für den Abgleich der Eingangskreise verwendet werden, denn diese müssen übrigens wegen ihrer Breitbandigkeit nicht notwendigerweise gewobbelt werden. Es reicht ein Abgleich auf Maximum und optimaler Spiegelfrequenzunterdrückung.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

18.09.11 12:39
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 12:39
Martin.M 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

hallo Volker,

da ich grade fleißig dabei bin den ganz kleinen zu recappen fiel es mir sofort auf:

das Picoskop hat ebenfalls alle notwendigen Anschlüsse.

Damit hätten wir sofort zahlreiche potentielle Anwender. Ich würde es somit für den kleinen anpassen :-)
Die großen Tek liefern Sägezahn mit 150V an, damit kann man eine Kapdiode ziemlich erschrecken.

nette Grüße
Martin

18.09.11 19:30
qw123 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 19:30
qw123 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Volker und zusammen,

Volker:
Für AM (400 - 500 kHz) und FM (10,4 bis 11 MHz) werden getrennte freischwingende Transistoroszillatoren mit jeweils einer Pufferstufe aufgebaut, die über Kapazitätsdioden frequenzmoduliert werden. Die dazu notwendige Sägezahnspannung wird im einfachsten Falle vom Oszilloskop zugeführt oder es wird ein eigener Sägezahngenerator mit einem NE555 oder mit zwei Operationsverstärken aufgebaut.

Für AM benutze ich meinen kleinen kommerziellen Wavetek-RC-Generator, der bis 4MHz arbeitet und einen Wobbeleingang besitzt.

Für UKW-FM-Empfänger habe ich einen selbstgebauten FM-ZF-Wobbler, der nach dem oben vorgeschlagenen Prinzip arbeitet. Dieses Gerät stammt noch aus den 1970er-Jahren und hat mich auch nie ganz zufriedengestellt. Nur hatte ich bis vor kurzem weder Lust noch Zeit etwas besseres zu bauen.

Einer der wesentlichen Nachteile dieses einfachen Konzepts für die FM-ZF von 10.7MHz besteht darin, daß es schwierig ist, mit einer Kapazitätsdiode eine Frequenzänderung zu erzielen, die exakt proportional zur X-Ablenkspannung ist. Dazu müßte sich die Kapazität der Diode proportional zum Quadrat der Ablenkspannung verändern. Das ist aber nur näherungsweise in kleinen Frequenzbereichen der Fall. Die ZF-Durchlaßkurven werden dadurch immer etwas verzerrt.
Ein anderer Nachteil ist, daß es mit diesem Prinzip schwierig ist, eine konstante Amplitude insbesondere über einen größeren Wobbelbereich von z.B. 2...4MHz zu erreichen.

Bei mir läuft gerade ein sehr einfaches FM-ZF-Wobbler-Selbstbauprojekt in der Erprobunngsphase. siehe Bild.
Wenn es sich bewährt, könnte ich es hier mal vorstellen.



Daten:
Mittenfrequenz: ca. 8.7...12,7MHz
Wobbelfrequenzhub: 0....4MHz
Wobbelfrequenz: 1...250Hz
Ausgang: ca. 1.2Vss Sinus an 50 Ohm.
Der Wobbelhub kann mittels Frequenzzähler exakt eingestellt werden. Das erspart Eichfrequenzmarken.

Ich habe als Oszillator das SMD-IC LTC1799 (siehe Datenblatt bei Linear Technology) verwendet. Ein stromgesteuerter Oszillator für den Frequenzbereich von 0.1...>30MHz. Sehr bequem anzusteuern mit der ohnehin notwendigen Sägezahnspannung.
Der LTC1799 ist leicht erhältlich zu einem Preis von ca. 3 Euro/Stck. Alle übrigen Bauteile fand ich in der Bastelkiste.

Noch schöner aber auch teurer und aufwendiger wäre natürlich eine DDS-VFO-Baugruppe. Selbstbau ist allerdings schwierig. Die meisten fertig angebotenen Bausätze bedürfen nach meinem Eindruck aber noch etlicher Erweiterungen, um als Wobbler wirklich brauchbar zu werden.

Gruß

Heinz

Datei-Anhänge
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Mime-Type: image/jpeg, 57 kB

18.09.11 19:52
Volker 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 19:52
Volker 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Heinz,

vielen Dank für Deine Tipps und den Hinweis zum LTC1799. Falls der Sägezahngenerator nur auf einer bestimmten Frequenz mit einem bestimmten Hub arbeitet, z.B. 25 Hz, ließe sich die lange Flanke des Sägezahns durch einen nachfolgenden Operationsverstärker mit einem RLC-Glied in der Gegenkopplung entsprechend verbiegen, so dass eine angenähert lineare Frequenzänderung dabei herauskommt. Das geht teils über Berechnung, teils über das Ausprobieren und ist zeitaufwendig.

Hier der Sägezahngenerator, den ich in einem anderen Gerät verwende:



Und das ist der Tastkopf:



Ich habe so einen DDS-Generator mit AM-Demodulator (Netzwerkteser, NWT). Die dargestellten Frequenzgänge werden auf dem Rechner angezeigt. Sehr schöne Sache für passive Filter aller Art. Allerdings muss immer der AM-Demodulator eingesetzt werden, womit viele gängige Abgleicharbeiten an einem Röhrenradio nicht gehen. Außerdem fehlt die notwendige Spannungsfestigkeit. Der Schaden wäre bei einer Fehlbedienung groß und ärgerlich.

Viele Grüße Volker

"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))

Zuletzt bearbeitet am 18.09.11 20:03

18.09.11 19:56
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 19:56
nobbyrad58 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Zusammen!

Wenn nur die 450 KHz ZF gewobbelt werden soll würde ein L C Kreis als Oszillator doch ausreichen, dafür musste es doch passende Kapazitätsdioden geben. Der Variationsbereich des C ist ja nicht so groß. Ob man für diesen kleinen Frequenzbereich überhaupt einen Markengeber braucht? Eigentlich bräuchte man doch nur die Mittenfrequenz und die Bandbreite. Eine entsprechende Voreinstellung der frequenzbestimmenden Bauteile und des Sägespannungsbereichs könnte schon reichen. Das Messen und die einfache Skalierung der einstellbaren Parameter könnte die Sache weiter einfach gestalten.


MFG Nobby

18.09.11 21:41
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

18.09.11 21:41
MB-RADIO 

WGF-Premiumnutzer

Re: Wie soll ein ganz einfacher Wobbelsender für den AM-FM-ZF-Abgleich aufgebaut sein?

Hallo Volker,

an den NWT kannst Du doch auch einen externen, nach Deinen Wünschen gebauten, Tastkopf anschließen. Und wenn Du den NWT mit Batterie betreibst , sollte es mit hohen Spannungen kein Problem geben. Oder sehe ich das falsch ?

Viele Grüße
Bernd

.... und vergessen Sie nicht Ihre Antenne zu erden !

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