Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen, hier noch ein paar Bilder von den Vorläufern des Gehäuses.
Das nachfolgende Experimentiergehäuse ist vor etwa 15 Jahren entstanden. Es hatte noch keinen Deckel und war für Aufbauten mit einem Steckbrett vorgesehen. An den Wäscheklammern kann eine Ferritantenne befestigt werden:
Und das nachfolgende Gehäuse - oder das, was davon übriggeblieben ist - hatte ich mit 15 oder 16 aufgebaut. Es war mal ein NF-Sinusgenerator. Ich hatte also von Anfang an Holz als Werkstoff genutzt. Mit meinen Werkzeugen war es der bequemere Weg im Vergleich zur Blechverarbeitung:
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
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28.11.11 22:34
roehrenfreak
nicht registriert
28.11.11 22:34
roehrenfreak
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Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker,
und schon wieder werde ich an meine Jugendbasteleien erinnert - die sahen fast genau so aus. Holz ist ein wunderbarer Werkstoff! Leicht zu bearbeiten und preiswert, elektrisch gesehen nicht einmal so schlecht, wenn es trocken ist und der Versuchsaufbau nicht im SHF-Bereich arrbeiten soll!
Mit vermessingten Dekonägeln stellte ich damals auf den Holzbrettern die Lötstützpunkte her, anstatt der Lötösenleisten. Das prägte auch den Namen "Brettschaltung". Paktisch, einfach und preiswert, quasi jederzeit, wenn es einen gelüstet, herzustellen! Damit kann auch heutzutage sehr schön experimentiert werden, ohne dass sich jemand dafür schämen muss! Bilder von solchen Aufbauten heisse ich besonders willkommen.
Freundliche Grüsse, Jürgen rf
Erzähle es mir – und ich werde es vergessen. Zeige es mir – und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es behalten.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Jürgen,
da bringst du mich auf eine Idee. Das Prinzip der Lötnageltechnik ist ja immer noch ein Standard für HF-Versuchsaufbauten oder komplette Selbstbaugeräte. Allerdings kommen heutzutage andere Materialien zum Einsatz. Die Grundplatte besteht nicht aus Holz sondern aus Leiterplattenbasismaterial und liefert ein gutes Massepotenzial. Auf diese Kupferfläche werden als Lötstützpunkte kleine Leiterplattenschnipsel oder Streifen mit Sekundenkleber befestigt. Die Technik nennt sich "Manhatten Style". Für die Herstellung benötigt man also nur eine Blechschere, eine Pinzette und etwas Kleber. Unter http://www.qrp.pops.net/ugly.asp und http://radio.thulesius.se/div_mtrl/manhattan.htm gibt es ein paar schöne Bilder dazu. Die Bilder sprechen für sich (Den englischen und schwedischen Text muss man nicht verstehen). Ich weiß nicht, ob diese Methode bei allen bekannt ist. Deshalb wollte ich sie erwähnen.
Diese Technik funktioniert natürlich auch für die Röhrentechnik sehr gut. Ich verstehe nicht, warum ich im Internet noch keine Bilder von Röhrengeräten in der Manhatten-Style-Technik gefunden habe. Bei meinem Platinenaufbau muss man sich nur die gefrästen Lötinseln wegdenken und durch aufgeklebte Leiterplattenschnipsel ersetzen. Ich denke, dass ich bei meinem nächsten Projekt auf diese Weise vorgehen werde. Falls die Klebestellen mit der Zeit nicht mehr halten sollten, werden diese Platinenschnipsel durch die angelöteten Bauteile und Verdrahtungen gehalten. Die Aufbautechnik ist also mindestens so dauerhaft wie eine gedruckte Leiterplatte.
Wer als Kind oder Jugendlicher das Glück hatte viel Freude und Interesse beim Basteln erleben zu dürfen, wird dieses Zufriedenheitsgefühl meistens auch später sein ganzes Erwachsenendasein beibehalten. Das merke ich immer besonders, wenn beim Löten alter Schaltungen der Duft von Kolophonium angenehme Gefühle weckt.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker!
Die erste Seite erinnert stark an freie Verdrahtung, alles was nicht mit Masse Kontakt hat hängt in der Luft. Bei kleinen leichten Bauteilen geht das, ob das die nötige Stabilität für Röhrenschaltungen hat?. Größere C's und R's werden hier manchmal verwendet und die Spannungen sind ja auch höher. Das dürfte auch ein Problem bei der zweiten Aufbauweise sein, die Abstände zwischen den Punkten mit hoher Spannung wie Masse - Anodenspannung ist sehr gering, ob der immer ausreicht? Zwischen 6V und 250V ist schon ein Unterschied. Vorteilhaft ist die große Massefläche für HF. Für den Röhrengerät Selbstbau im MW Bereich ist eine freie Verdrahtung nach klassischer Bauweise nach einer "richtigen" Platine das Beste glaube ich, wobei letztere zum Experimentieren nicht so geeignet ist. Die freie Verdrahtung hat natürlich auch ihre Tücken wurde aber bis in den UKW Bereich verwendet.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Nobby,
die Frage der Spannungsfestigkeit muss bei Röhrenschaltungen natürlich geklärt werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine gedruckte Schaltung oder der Manhatten-Style-Technik handelt. Wenn man für die aufgeklebten Lötstützpunkte als Leiterplattenbasismaterial zu FR4 von 1,5 mm Dicke greift, sehe ich keine Bedenken. FR4 ist glasfaserverstärktes Epoxidharz. Die relativ strenge VDE-Norm 0110 regelt den Leiterbahnabstand für Kriechströme. Man findet einiges darüber mit den Suchbegriffen Leiterbahnabstand und Spannungsfestigkeit. Bis 250 Volt sind 1,5 mm Abstand ausreichend. Bei höheren Spannungen würde ich die Leiterplattenschnipsel mit einem Klecks Heißkleber befestigen, welcher alleine schon 2 mm hoch ist. Will man im Netzteil ganz sicher gehen, kann man die Leiterplattenschnipsel zusätzlich mit einem Stück Polystyrol befestigen. Bastlerglas gibt es in verschiedenen Dicken und besteht aus diesem Material.
Viele Grüße Volker
"Das Radio hat keine Zukunft." (Lord Kelvin, Mathematiker und Physiker (1824-1907))
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo Volker!
Das setzt sehr sauberes Löten voraus, ich bemühe mich zwar immer um "gutes Löten" aber 100% ist das bei mir auch nicht. Als Praktiker weist Du was ich meine. Der große Vorteil eines Manhatten - Aufbau ist seine Flexibilität, einmal gebohrte Löcher im Chassis bei freier Verdrahtung wachsen nicht mehr zu. Aber das muss auch sicher und sauber sein, sonst hat man einen Kurzschluss und nicht ein jeder fällt sofort auf.
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion im Holzgehäuse (viele Bilder)
Hallo zusammen,
ich habe mir mal ein Brett mit Hutschienen gebastelt und doert Klemmen aufgesetzt. Das ist auch ein prima Experimentierboard und absolut spannungsfest.
Man kann Klemmen mit sog. Käfigzugfeder oder auch Schraubklemmen verwenden. Käfigzugfeder ist zu empfehlen, denn diese Leisten werden von oben bestückt. Die gibt es für versch. Querschnitte und mit bis zu 6 Anschlusspunkte pro Klemme. Man geht mit dem Schraubenzieher rein, öffnet damit die Klemme und setzt das Anschlussbeinchen rein und zieht den Schraubenzieher raus,...fertig.
Nachteil:
Die Anschlussdrehte sollten relativ lang sein.
Auf meinem Avatar könnt ihr ein bisschen diese Konstruktion sehen.
Für das Radiomuseum (Linsengericht www. Radio-Musum.de)..Du kennst es... und der Kids die da ab und an zu Besuch kommen, ist so ein BrettchenRadio entstanden. Kostet wenig, kann ich auch mehfach "Sponsern" Leider sind die Fotos nicht gut...Mea Culpa...
Hier ein Mehrfach -Spulen Experiment MW Radio auf Holzbrettchen
Re: Baubericht Röhren-Mittelwellen-Audion und andere Projekte
Hallo zusammen,
Volker: Leiterplattenbasismaterial ... liefert ein gutes Massepotenzial. Auf diese Kupferfläche werden als Lötstützpunkte kleine Leiterplattenschnipsel oder Streifen mit Sekundenkleber befestigt. Die Technik nennt sich "Manhatten Style".
ich kann diese Technik empfehlen. Habe selber schon einige Projekte damit ausgeführt. Siehe z.B. Bilder unten. Die 'Manhattan'-Methode eignet sich wg. der durchgehenden Massefläche sehr gut für HF-Schaltungen.
Kritisch ist allerdings das Verkleben der Platinenmaterial-Schnipsel. Ich benutze Sekundenkleber dazu. Damit es hitzefeste Verbindungen ergibt, die auch länger halten, ist eine penible Entfettung aller Oberflächen nötig. Es gibt auch die Möglichkeit für die Schnipsel zweiseitig beschichtetes Material zu verwenden und sie dann aufzulöten.
Eine weitere vorwiegend für HF geeignete Technik ist die Verwendung von hochohmigen Widerständen (z.B. 1MOhm) als Lötstützpunkte. Die lötet man einseitig senkrecht auf die Massefläche und nutzt den anderen Anschluß des Widerstandes als Lötstützpunkt. Da HF-Schaltungen meist recht niederohmig sind, stört eine hochohmige Verbindung der Knotenpunkte mit Masse meist nicht. Der (streu)kapazitive Widerstand vom Knotenpunkt nach Masse ist oft niedriger als der ohmsche.
Admin: in Deutschland sind bei ähnlichen Aufbauten die gesetzlichen Normen zu beachten